Aktie von Nagarro gibt trotz Umsatzsteigerung nach
Der IT-Dienstleister Nagarro verzeichnete im dritten Quartal eine schwache Auslastung, obwohl der Umsatz gestiegen ist. Die Ergebnisse brachen ein, was das Management am Dienstag auf "beträchtliche überschüssige Kapazitäten in der Softwareentwicklung" zurückführte. Um diesem Problem entgegenzuwirken, reduzierte das Unternehmen die Zahl seiner Mitarbeiter im dritten Quartal um 500 auf 19.182. An der Börse wurden die Quartalszahlen negativ aufgenommen.
Die Aktie von Nagarro verlor bis zur Mittagszeit rund dreieinhalb Prozent auf 73,35 Euro. Der Kursverlust seit Jahresbeginn summiert sich damit auf ein Drittel. Martin Comtesse, Branchenexperte beim Investmenthaus Jefferies, kommentierte, dass sich der Umsatz des IT-Dienstleisters aufgrund einer stabilisierten Kundennachfrage besser entwickelt habe als erwartet. Allerdings belaste weiterhin eine mangelnde Auslastung die Profitabilität. Adrian Pehl von der Investmentbank Stifel zeigte sich enttäuscht über die Bruttomarge.
Laut Unternehmensangaben stieg der Umsatz von Nagarro im Zeitraum von Juli bis September im Jahresvergleich um 1,9 Prozent auf 234,3 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte legte der Erlös um 6,6 Prozent zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) brach jedoch um rund ein Drittel auf 32 Millionen Euro ein. Der Gewinn halbierte sich auf 12,6 Millionen Euro.
Bereits im Sommer hatte das Management aufgrund ungünstiger Währungskurse und Zurückhaltung bei einigen Projekten seine Ziele für das Jahr 2023 gesenkt. Der Vorstand erwartet nun einen Anstieg des Umsatzes von 856 Millionen Euro im Vorjahr auf etwa 915 Millionen Euro. Die operative Marge, gemessen am bereinigten EBITDA, soll dagegen von 17,3 Prozent auf 13 Prozent sinken. Diese Prognosen basieren auf den bisherigen Wechselkursen und berücksichtigen keine zukünftigen Übernahmen. (eulerpool-AFX)