60 Leichen in russischem Kohlebergwerk geborgen
Das sagte ein Sprecher der Rettungskräfte in der Region Kemerowo nach Angaben der Agentur Interfax. Das Schicksal von 30 weiteren Bergleuten, die bei den Explosionen vom Samstag in rund 500 Metern Tiefe verschüttet wurden, war weiter unklar. Zu den Eingeschlossenen fehlte jeder Kontakt.
Am Mittwoch wurden 23 der Opfer beigesetzt. Die Behörden im Kusnezker Kohlebecken («Kusbass») etwa 3500 Kilometer östlich von Moskau riefen für diesen Samstag einen Tag der Trauer aus. Bei der Katastrophe waren auch mehr als 80 Bergleute verletzt worden. Die russische Regierung versprach den Angehörigen Schmerzensgeld in Höhe von 200 000 bis zu einer Million Rubel (5260 bis 26 300 Euro).
Anders als ursprünglich geplant wurde die Belüftung in dem Unglücksstollen am Mittwoch noch nicht wieder angefahren. Sie war nach der Detonation aus Sicherheitsgründen gedrosselt worden. Derzeit herrschten in dem Schacht dreifach erhöhte Methanwerte, hieß es. Aufräumarbeiten seien nur mit Atmungsgeräten möglich und gingen deshalb schleppend voran. Die Behörden schätzen, dass bei dem Unglück ein Gesamtschaden in Höhe von fünf Milliarden Rubel entstanden ist. Mehrere Gebäude waren eingestürzt. Das Bergwerk wird voraussichtlich für mindestens acht Monate stillgelegt werden.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle kondolierte seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden allen, die den Verlust von Angehörigen und Freunden zu beklagen haben», hieß es in einem in Berlin veröffentlichten Schreiben.
Homepage Bergwerk: http://www.raspadskaya.com