Tempolimits in Deutschland


Witzig an dem Video ist, dass genau das zu beobachten ist, was Marty auch schon bemängelt hat. Auf der rechten Spur ist zwischen den LKW immer genügend Platz um ein- und auszuscheren aber es wird in der Mitte geblieben. An einer Stelle muss so der Wagen mit der Kamera links überholen, obwohl die Mitte ausgereicht hätte, wenn das dort fahrende Fahrzeug auf der rechten Spur gewesen wäre, wo es hingehörte.
 
Von den Argumenten für ein Tempolimit gefällt mir persönlich immer noch der geringere CO2-Ausstoß und die Hoffnung, dass die Autoindustrie vielleicht wieder mehr Autos mit spritsparenderen Motoren baut, da die ja nicht mehr so schnell fahren müssen.
Das wird nicht passieren. Schau Dir mal die neuen Modelle an. Wieso Mittelklassewagen mittlerweile mit 200-300 PS gebaut und verkauft werden, ist mir ein Rätsel. Als ich anfing, da waren Golf GTI mit 110 PS schon Raketen. Heute kann man BMW mit über 500 PS kaufen.

Am schönsten finde ich persönlich immer noch das Autofahren in anderen Ländern mit Tempolimit.
Ich liebe das, wenn ich über die Grenze nach Belgien komme und den Tempomat endlich anmachen kann für mehr als 30 Sekunden.

Bei freier Strecke stresst man sich ständig damit aufs Tacho zu schauen.
Wie lange fährst Du Auto? Ich könnte mit geschlossenen Augen sagen, wie schnell mein Auto gerade ist, das höre und fühle ich.

Also ich empfinde das Autofahren nachts in Deutschland da wesentlich entspannter.
Ich auch, deshalb wäre mir ein zeitliches Tempolimit von 120 zwischen 6-20 Uhr mit Überholverbot generell für LKW auf 2-spurigen Strecken.

Ich hab irgendwie im Gefühl, dass du einer der Risikofahrer bist, der durch überkorrektes Fahren den Verkehrsfluss behindert und damit passiv den Straßenverkehr gefährdet.
Ist für Dich das exakte Einhalten von Begrenzungen "überkorrektes Fahren"? Dann gehöre ich auch oft dazu. Auf dem Kölner Ring ist 100 km/h. Wenn ich real 100 km/h fahre (laut GPS, nicht Tacho, der zeigt mehr an), dann bin ich mit Abstand der Langsamste PKW auf der Bahn. Gefährde ich jetzt den Verkehr oder gefährden alle anderen mich, weil sie gesetzeswidrig zu schnell fahren?

Witzig an dem Video ist, dass genau das zu beobachten ist, was Marty auch schon bemängelt hat.
Genau das sieht man da in Ansätzen, schrecklich, oder? Mich wundert aber, dass da weder ein 5er BMW, noch eine E-Klasse zu finden ist. Aber das ist nicht am Wochenende aufgenommen, oder?

Marty
 
Wie lange fährst Du Auto? Ich könnte mit geschlossenen Augen sagen, wie schnell mein Auto gerade ist, das höre und fühle ich.

Schon länger. Ich kann auch gewisse Geschwindigkeiten, welche ich regelmäßig fahre gut halten. Aber dennoch hab ich im Ausland immer den Drang nachzugucken, da ich dann doch meiner Intuition nicht vertraue. Besonders, weil es in einigen Ländern ja richtig teuer sein soll (muss ehrlich sagen kenne die genauen Strafen je Land nicht).

Ich auch, deshalb wäre mir ein zeitliches Tempolimit von 120 zwischen 6-20 Uhr mit Überholverbot generell für LKW auf 2-spurigen Strecken.

Wozu das Überholverbot für LKW, wenn man nur 120 fahren darf? Mir haben LKW fahrer mal erklärt, dass es anstrengender ist hinter anderen LKW zu fahren, selbst wenn man nur 1 - 2 KM/h schneller fährt, weil man dann immer wieder den Abstand verringern muss. Wieso denen den Stress antun, wenn man selbst nur so langsam fährt?

Ist für Dich das exakte Einhalten von Begrenzungen "überkorrektes Fahren"? Dann gehöre ich auch oft dazu. Auf dem Kölner Ring ist 100 km/h. Wenn ich real 100 km/h fahre (laut GPS, nicht Tacho, der zeigt mehr an), dann bin ich mit Abstand der Langsamste PKW auf der Bahn. Gefährde ich jetzt den Verkehr oder gefährden alle anderen mich, weil sie gesetzeswidrig zu schnell fahren?.

Naja, gibt doch mehrere Spuren auf dem Kölner Ring. Solange du rechts fährst sehe ich da kein Problem. Ich denke eher, dass man in einer Großstadt den Verkehrsfluss stört, wenn man 50 fährt in Stadtzentrumsnähe. Da fließt (zumindest hier in Duisburg) der Verkehr ja schon mit etwas höherer Geschwindigkeit (60 - 70).

Genau das sieht man da in Ansätzen, schrecklich, oder? Mich wundert aber, dass da weder ein 5er BMW, noch eine E-Klasse zu finden ist. Aber das ist nicht am Wochenende aufgenommen, oder?

Ja ich finde das schrecklich. Besonders, weil das rechts fahren nicht weh tut. Probiere ich des öfteren mal aus :)
 
Wozu das Überholverbot für LKW, wenn man nur 120 fahren darf?
Weil LKW per Gesetz nur 80 km/h fahren dürfen und deshalb der Geschwindigkeitsunterschied zwischen zwei LKW eigentlich gar nicht vorhanden sein dürfte. Wenn die alle 80 fahren würden, dann müsste auch niemand überholen. Extreme Steigungen mal ausgenommen.

Mir haben LKW fahrer mal erklärt, dass es anstrengender ist hinter anderen LKW zu fahren, selbst wenn man nur 1 - 2 KM/h schneller fährt, weil man dann immer wieder den Abstand verringern muss. Wieso denen den Stress antun, wenn man selbst nur so langsam fährt?
120 km/h ist für mich nicht "langsam".

Naja, gibt doch mehrere Spuren auf dem Kölner Ring. Solange du rechts fährst sehe ich da kein Problem.
Rechts fahren kann man da nur sehr selten, weil da die LKW sind und alle 2 km Auf- und Abfahrten. Wenn die Lücke gross genug ist, fahre ich sicher zwischen zwei LKW, die im Kölner Berufsverkehr zu finden, ist allerdings schwierig. Und ich sehe nicht ein, dass ich mit 80 zwischen den LKW fahren soll, damit die anderen Spuren frei sind für Leute, die das Gesetz übertreten wollen.

Ich denke eher, dass man in einer Großstadt den Verkehrsfluss stört, wenn man 50 fährt in Stadtzentrumsnähe.
Ich fahre da fast immer 50. Mir ist mein Geld nämlich wichtiger, als das ich es auch dem Stadt schenken würde.

Marty
 
Tempolimit schon die Umwelt <-> Tempolimit klaut den Menschen nur Zeit

Zum Thema Zeit:
Ich war dieses Jahr ein bissl in Italien unterwegs, wo bekanntermaßen ein Tempolimit von 130 km/h gilt.
Wir sind von Paestum nach Bologna gefahren, ca. 650 Kilometer, davon die ersten ca. 50 km auf Land/Ortstraßen, die folgenden 600 km stramm auf der Autobahn.
Reisezeit gesamt: 7,5 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 108 km/h
Startzeit 11 Uhr, Ankunft 18:30 Uhr

Jetzt zeige mir bitte jemand ein vergleichbares Streckenprofil in Deutschland, wo man deutlich schneller unterwegs ist.
Wenn ich google maps befrage, und da die tatsächliche Fahrzeit sehe, ist man eher selten deutlich über dem Schnitt, den man in Italien fahren kann.
Klar, nachts und an besonderen Feiertagen geht es schneller, wenn man will, aber im Normalfall nicht.

Ist auch relativ klar, woher das kommt.
Da in Italien alle recht konstant 130 fahren, läuft der Verkehr sehr flüssig. Selbst in der Rush-Hour um Florenz oder auf dem Hinweg um Mailand floss der Verkehr einfach. Zwar nicht mehr mit 130, sondern eher mit 90 oder 100, aber es ging voran.
In Deutschland hingegen, wo jeder fährt wie er will, läuft der Verkehr viel unruhiger, was häufigeres Bremsen und Beschleunigen notwendig macht, ohne dass man wesentlich die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöht.

Zum Vergleich mal eine Tour von Reutte nach Braunschweig, also fast reines Autobahn bolzen.
Vmax lag bei 160 km/h, der Durchschnitt trotzdem "nur" bei 105 km/h.

Im Oktober habe ich bzgl. eines Fotoprojektes mal ein paar Vergleiche angestellt.
Mit dem PKW hätte ich auf einer Strecke von ~9.200 km einen Zeitvorteil von ~90 Minuten gegenüber der Bahn.

Ergo: Der Faktor Zeit taugt nicht wirklich als Argument für oder gegen ein Tempolimit.

gruss kelle!
 
[...] ca. 650 Kilometer, davon die ersten ca. 50 km auf Land/Ortstraßen, die folgenden 600 km stramm auf der Autobahn.
Reisezeit gesamt: 7,5 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 108 km/h
Startzeit 11 Uhr, Ankunft 18:30 Uhr

Jetzt zeige mir bitte jemand ein vergleichbares Streckenprofil in Deutschland, wo man deutlich schneller unterwegs ist.

[...]

Ergo: Der Faktor Zeit taugt nicht wirklich als Argument für oder gegen ein Tempolimit.

Also da kann ich ein anderes Fazit ziehen.

Ich war an Weihnachten in Bonn, von meinem Wohnort an der dänischen Grenze ca. 620km.
Bin am 2. Weihnachtsfeiertag nach dem Kaffee los und hatte nicht besonders viel Verkehr.
Mit Pinkelpause und tanken war ich 4,5 Stunden unterwegs. (Wenn frei war und kein Tempolimit -> Tiefflug)

Auf dem Rückweg zwei Tage später etwas früher los, die selbe Strecke also mit mehr Verkehr, meist zwischen 120-140 habe ich 6 Stunden gebraucht.

Mein Fazit: So lange die Strecke frei ist kann man gut Zeit einsparen und braucht auch kein allgemeines Tempolimit.
Die meiste Zeit ist sowieso zu viel los um wirklich deutlich über 130 fahren zu können. Die Raser und Drängler wird es immer geben, auch mit Tempolimit. Würde das Rechtsfahrgebot mal eingehalten, gäbe es auch viel weniger Diskussion über ein Tempolimit.
 
Also da kann ich ein anderes Fazit ziehen.

Ich war an Weihnachten in Bonn, von meinem Wohnort an der dänischen Grenze ca. 620km.
Bin am 2. Weihnachtsfeiertag nach dem Kaffee los und hatte nicht besonders viel Verkehr.
Mit Pinkelpause und tanken war ich 4,5 Stunden unterwegs. (Wenn frei war und kein Tempolimit -> Tiefflug)

Ich zitier mich ja ungern selber, aber
Klar, nachts und an besonderen Feiertagen geht es schneller, wenn man will, aber im Normalfall nicht.
;-)

Die meiste Zeit ist sowieso zu viel los um wirklich deutlich über 130 fahren zu können.

Ich behaupte, basierend auf den Erfahrungen in Italien, dass bei einem Tempolimit der Verkehr flüssiger fließen würde, auch "wenn viel los ist" und man damit mehr Zeit in Summe sparen würde, als mit einzelnen Express-Fahrten.

Wenn man sich z.B. die Ursachen für einen Stau aus dem nichts anschaut, dann findet man dort unter anderem "erhebliche" Geschwindigkeitsunterschiede". Genau die kann man mit einem Tempolimit reduzieren.

gruss kelle!
 
Warum soll ich denn nachts auf einer leeren 3-spurigen Autobahn 130 fahren?

Das Thema flüssiger Verkehr und Stau aus dem nichts ist zudem wesentlich komplexer. Natürlich sind da Geschwindigkeitsunterschiede eine der Ursachen, aber genau wie hohe Geschwindigkeiten sind auch andere Verhaltensweisen wie z.B. allgemein Unachtsamkeit beim Spurwechsel, Nichtbeachtung des Rechtsfahrgebotes für diese Staus verantwortlich.

Das nächste Thema sind die zu geringen Sicherheitsabstände, aber ganz ehrlich? Wenn wir nicht alle gemeinsam nochmal zur Fahrschule gehen wird sich da nichts dran ändern. Sobald ich zu meinem Vordermann den gesetzlichen Sicherheitsabstand einhalte, fährt mir da nicht einer in die Lücke, sondern gleich zwei oder drei. Gerade im Bereich von Ballungszentren kann man davon ausgehen, dass sobald eine Wagenlänge Platz zwischen mir und meinem Vordermann ist; da auch irgendeiner kommt und sich da reinquetscht.
Genau dadurch entstehen doch Staus. Ich muß abbremsen um meinen Sicherheitsabstand wieder aufzubauen und zack ist der nächste vor mir. So funktioniert das einfach nicht.

Ich denke wenn man sich erstmal darum kümmern würde, bestehende Gesetze durchzusetzen, würde das schon helfen einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss herzustellen.
 
Warum soll ich denn nachts auf einer leeren 3-spurigen Autobahn 130 fahren?

Miss mal die Reichweite Deines Fernlichts aus, nimm das mit ein bisschen Sicherheit als Anhalteweg und errechne daraus die Geschwindigkeit.
Ich glaube kaum, dass man da auf deutlich mehr als 160 km/h kommt, bei guten Xenon Scheinwerfern.

Das nächste Thema sind die zu geringen Sicherheitsabstände, aber ganz ehrlich? Wenn wir nicht alle gemeinsam nochmal zur Fahrschule gehen wird sich da nichts dran ändern. Sobald ich zu meinem Vordermann den gesetzlichen Sicherheitsabstand einhalte, fährt mir da nicht einer in die Lücke, sondern gleich zwei oder drei. Gerade im Bereich von Ballungszentren kann man davon ausgehen, dass sobald eine Wagenlänge Platz zwischen mir und meinem Vordermann ist; da auch irgendeiner kommt und sich da reinquetscht.

Ich kenn das Phänomen aus Deutschland - NUR aus Deutschland.
Weil jeder der Meinung ist, durch irgendwelche Sinnlosaktionen drei Sekunden Zeit zu gewinnen.
In Italien auf den Autobahnen ist Ruhe, auch auf vierspurigen.

Genau dadurch entstehen doch Staus. Ich muß abbremsen um meinen Sicherheitsabstand wieder aufzubauen und zack ist der nächste vor mir. So funktioniert das einfach nicht.

Si.

Ich denke wenn man sich erstmal darum kümmern würde, bestehende Gesetze durchzusetzen, würde das schon helfen einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss herzustellen.

Und genau hier ist doch das Problem:
Warum muss man Gesetze durchsetzen, warum hält man sich nicht einfach dran?
Klar, wenn 35% der Deutschen ein PKW als Schwanzverlängerung nutzen, bleibt kein Gehirn zur Bedienung des PKW übrig. :ugly:

Ich bin ja nun kein Kind von Traurigkeit, weder auf dem Mopped, noch in nem gemieteten 3er Cabrio, mit dem ich am Kyffhäuser Moppedfahrer ärgere. :mrgreen:
Aber die Einhaltung der Regeln, inklusive vorausschauender Fahrweise, ist für mich Standard, ob in der 30er Zone, oder bei freier Piste mit 220.
Und ich bin in Summe sehr schnell und hab jede Menge Spaß. 8)

Aber ich glaube, beides will der gemeine Deutsche nicht. ;)

Interessant finde ich in Italien die Verkehrspolitik generell. Auf der Strecke nach Bologna war die Strecke ab Neapel mautpflichtig.
Ich habe dann mal verglichen:
PKW: ~5 Stunden Fahrzeit, 45 € Maut
Zug: ~3,5 Stunden Fahrzeit, ab 35 €
Für uns als Moppedfahrer ist der Vergleich zwar sinnfrei, es zeigt aber auch, warum es in Italien besser klappt. Bei Langstrecken wird man über Preis und Fahrzeit in den Zug "gezwungen", so dass auf der Autobahn mehr Platz ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenn das Phänomen aus Deutschland - NUR aus Deutschland.
Weil jeder der Meinung ist, durch irgendwelche Sinnlosaktionen drei Sekunden Zeit zu gewinnen.
In Italien auf den Autobahnen ist Ruhe, auch auf vierspurigen.

https://www.zukunft-mobilitaet.net/...sicherkeit-verkehrstote-weltweit-ranking-who/

Trotz Italien für dich das Verkehrsparadies ist, haben die eine höhere Anzahl an Verkehrstoten.

Zudem gibt es in anderen Ländern mit ähnlichen Ballungszentren auch Stau. Fahr mal durch die Niederlande, Belgien, etc. Überall freie Fahrt, da fast überall Land. Komme in den gleichen Ländern aber mal an Ballungszentren vorbei und du hast den gleichen Stau wie in Deutschland. Wir haben halt nur ein paar mehr Ballungszentren. Aber halt auch mal viel Strecke ohne.
 
(Vorabinfo: Bin kein Autofahrer, hab aber teuer einen Führerschein gekauft)

Wenn wir nicht alle gemeinsam nochmal zur Fahrschule gehen wird sich da nichts dran ändern.
Das würde auch null bringen! Alle Autofahrer, die ich kenn und die man auf offensichtliches Fehlverhalten anspricht, kommen dann nur daher mit "Ach, kannst du nicht mitreden, wenn du selber nicht Auto fährst. In Wirklichkeit läuft das alles ganz anders, als in der Fahrschule".

Richtig! Es hält sich keine Sau an irgendwas :evil:

Wenn man allen, die nicht richtig fahren können (= sich nicht an die StVO halten), den Schein abnehmen würde, dann gäbs kein Problem, weil alle Straßen so gut wie leer wären.
 
Richtig! Es hält sich keine Sau an irgendwas :evil:

Wenn man allen, die nicht richtig fahren können (= sich nicht an die StVO halten), den Schein abnehmen würde, dann gäbs kein Problem, weil alle Straßen so gut wie leer wären.

Ich denke es würde schon sehr viel bringen, wenn man an allen Brücken automatische Abstandskontrollen realisieren würde und das Rechtsfahrgebot endlich auch mal durchgesetzt wird. Das ist nämlich keine Empfehlung, sondern eine Verpflichtung (was offensichtlich kaum einer weiß).

Ich glaube wenn man diese beiden Dinge besser in den Griff bekommen könnte, würde das mehr Staus und Unfälle vermeiden wie ein Tempolimit an das sich dann auch wieder keiner so richtig hält. Es ist natürlich viel einfacher und man kann damit besser Kasse machen.
 
Nee, das Rechtsfahrgebot durchsetzen ist blöd. Ich fahre nämlich immer nur rechts und freue mich über die freie Spur, während in der Mitte und links alles voll ist.
 
Rechts zu überholen ist aber auch unfein & teuer.
Das wäre richtig. Die Frage (die ich mit einem Richter zum Glück noch nicht diskutieren musste): Wenn Mitte und links so voll ist, dass es dort nicht schneller geht, und ich rechts mit Tempomat dahinrolle, überhole ich dann oder fahre ich nur vorbei?

Überholen bedeutet für mich (nicht für die Stvo): Ich schere hinter einem langsameren Fahrzeug aus, fahre vorbei und schere wieder ein. Und das mache ich ja nicht.

Ich hoffe einfach, dass im Ernstfall die Polizei eher die Blockierer rauszieht, die nicht nach rechts fahren, als mich.
 
Scherst du dann aber nach links aus, wenn du z.B. einen langsameren LKW erreicht hast?! Damit wäre es ein Überhohlvorgang nach MStVO...
 
Da er nur 90 fährt (alles andere ist auf einer vollen AB unmöglich mit Tempomat zu halten) würde ich behaupten er fährt dem LKW hinterher.

In dem Fall würde es wohl wirklich auf den Richterspruch ankommen, die Polizei würde ganz klar von rechts überholen ausgehen da es in der Momentaufnahme so aussieht.

In der Realität kann man das sicher nicht als überholen werten wenn er dauerhaft mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf der rechten Spur fährt. Alles andere wäre auch Irrsinn, sollen LKW auch grundlos bremsen, weil die Überholspur mit Vollideoten überfüllt ist die nicht über den Tellerrand hinausblicken können?

Ich denke das ist eine ganz klare Sache von Recht haben vs. Recht bekommen.
 
Ich fahre ja nun schon fast 9 Jahre so, seit ich meine lange Strecke pendeln muss. Und in der Zeit ist mir das vielleicht 50 mal passiert, dass ich tatsächlich bei meiner "Tempomat-hinter dem LKW"-Fahrt an PKWs in der Mitte vorbeigefahren bin und keine Sondersituation vorlag (Stauende etc...).

Die Polizei müsste ja auch während dieses Vorgangs quasi direkt hinter mir sein, um das ahnden zu können, der Vorgang dauert ja nun auch etwas länger :D

Und ich glaube, die haben tatsächlich Wichtigeres zu tun.

Ich würde mein Verhalten sofort ändern, wenn ich dadurch jemanden gefährden oder behindern würde. Aber normalerweise bin ich ja derjenige, der durch andere behindert würde und das nicht hinnehmen möchte.
 
Ich würde mein Verhalten sofort ändern, wenn ich dadurch jemanden gefährden oder behindern würde. Aber normalerweise bin ich ja derjenige, der durch andere behindert würde und das nicht hinnehmen möchte.

Wollte ich dir auch nicht unterstellen, war nur so ein Gedanke. Bei mir hier auf der Bundesstraße ist für LKW 60, PKW 80, deswegen kommt das hier quasi dauernd vor, vor allem weil rechts und links sonst etwa gleich schnell gefahren wird.
 
Das würde auch null bringen! Alle Autofahrer, die ich kenn und die man auf offensichtliches Fehlverhalten anspricht, kommen dann nur daher mit "Ach, kannst du nicht mitreden, wenn du selber nicht Auto fährst. In Wirklichkeit läuft das alles ganz anders, als in der Fahrschule".

Richtig! Es hält sich keine Sau an irgendwas :evil:

Das mit den Säuen kenne ich aus Italien. :mrgreen:
Und teils auch aus Frankreich.

Der wesentliche Unterschied in meinen Augen ist, dass dort das gemeinsam fahren besser klappt.

Klar, durch Palermo in der Rush Hour kommst Du nicht durch, wenn Du nur Rücksicht nimmst, Du musst Dich auch durchsetzen. Aber wenn Du Dich durchsetzt, lassen Dir auch andere dann den notwendigen Platz.
Ich mach da mit dem Motorrad Sachen, da hätte ich hier Schiss, dass mich nen Autofahrer abschießt, dort funktioniert es.

Ist man dort auch bergig-kurvigen Strecken unterwegs und läuft auf nen Italiener auf, macht der dann bei Gelegenheit Platz oder beschleunigt nicht aus der Kurve raus, so dass unsereins vorbeikommt, fährt man auf nen deutschen Touri auf, ist der Fahrspaß dahin, weil der lässt keinen durch.

Ich hab mich auch schonmal in Italien mit nem einheimische S3 Fahrer "angelegt", sportlich fair, ich habe irgendwann "gewonnen".
Blöd nur, dass vier Kurven später mein Antrieb den Geist aufgab, und ich ihn wieder vorbei ziehen lassen musste. :ugly:

Sicher gibts auch in Deutschland mitdenkende und rücksichtsvolle Fahrer, aber prozentual deutlich weniger als in anderen Ländern.
Rechthaberei und Oberlehrermanier sind nunmal deutsches Kulturgut.

gruss kelle!