Naja man muss es auch mal ein bisschen menschlich sehen. Die paar Euro, die ein Hartz 4 Empfänger erhält sind ja nun wirklich nicht viel. Wenn dann noch eine Krankheit hinzukommt und der Mensch, der ALGII beziehen muss, dann auch noch gesetzlich legitimiert über die Arme der Agentur für Arbeit Kürzungen vornimmt, dann ist das sehr armselig für diese Gesellschaft.

Ich beobachte die Soziale Kälte aber schon seit Beginn der Euro-Einführung. Somit schließt sich der Kreis wieder.

Ich kann nur jedem Sozialhilfeempfänger dringlich empfehlen, die Eingliederungsvereinbarung nicht zu unterschreiben und eine Feststellungsklage beim zuständigen Sozialgericht zu beantragen.

Kürzungen sind nämlich nur mit der Unterschrift des Kunden möglich, aber wer geht schon den unbequemen Weg über das Sozialgericht?

Man muss sich eben die Frage stellen, was man Kranken Menschen alles zumuten kann, denn diese Menschen sitzen nicht so wie es oft in der Presse polarisiert wird, alle mit dem Bier vor dem Fernseher und gucken "Familien im Brennpunkt", sondern sind oft eben mit ihrer Erkrankung beschäftigt.

Diese Schikane kann man nur damit begegnen, indem man sich wehrt. Mal angenommen:

Ein ALGII Bezieher ist chronisch Krank, ist also auf Hartz 4 angewiesen um zu leben und ist ständig damit beschäftigt zu irgendwelchen Ärzten zu gehen. Wie soll der den Eingliederungsbemühungen der ARGE nachkommen?

Man stelle sich vor, dieser Hartz 4 Empfänger würde auf Arzneimittel angewiesen sein und würde eine 100 % Kürzung erhalten. Er würde somit durch diese Kürzung zum Sterben gebeten, weil bei einer 100 % Kürzung auch der Schutz der Krankenversicherung sowie die Mietzahlungen wegfallen würden.

Also das ist sicher kein System, dass funktioniert. Es sei denn man möchte, dass diese Menschen Amok laufen, weil sie ja dann nichts mehr zu verlieren haben.

Es gibt sehr viele Beispiele für unrechtmäßige Kürzungen und das ist sehr besorgniserregend.

Der Agentur für Arbeit kann man nur bedingt einen Vorwurf machen, weil sie eben die Gesetze des SGB umsetzt, sich aber nicht (mehr) auf unser Grundgesetz bezieht. Das ist eine ganz schlimme Entwicklung.
 
Wenn jemand wiederholt Termine beim Amt absagt, weil derjenige "plötzlich" krank ist, dann kann man - ein bisschen menschlich betrachtet - schon in Frage stellen, ob da alles mit rechten Dingen zu geht.

Ja. Das ist ja auch zu rechtfertigen aber nicht die Bürger systematisch zu bespitzeln und alle Sozialleistungsbezieher unter Generalverdacht zu stellen, dass sie unrechtmäßig nicht arbeiten wollen.

Ich denke wir können davon ausgehen, dass die Mehrheit der Sozialleistungsempfänger nicht zu denen gezählt werden kann, die keiner Beschäftigung nachgehen wollen.

Es gibt immer ein kleinen Teil der Bevölkerung, die sich von Arbeit drücken. Wir reden bei Hartz 4 aber von einem Existenzminimum und da darf man nicht kürzen und das unter Androhung der eigenen Existenz.

Der Regelsatz ist so angesetzt, dass er ein Minimum an Sozialer Teilhabe ermöglichen kann aber nur auf einen sehr sehr niedrigen Niveau, der eigentlich nur für das Überleben gezahlt wird.

Ich denke, diese Leute werden sicher nicht im Urlaub fahren können oder sich sonst größere Anschaffungen leisten können. Der Regelsatz ist lediglich zur Existenzabsicherung - nicht mehr und nicht weniger.

Außerdem sind gar nicht so viele Arbeitsplätze da, wie es Arbeitslose gibt, sodass ein gewisser Teil ohnehin nicht in Arbeit kommen wird, weil eben nicht genug Arbeit da ist.

Wir müssen uns also auf den Gedanken einlassen, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung eine Entschädigung erhält, ohne dafür etwas leisten zu müssen.

Das ist hart aber nicht anders möglich. Durch den Fortschritt in der Produktivität fallen nunmal immer mehr Arbeitsplätze weg. Gleichzeitig entstehen nicht genügend Arbeitsplätze in anderen Bereichen, sodass ein gewisser Teil immer Pech hat.

Eigentlich ist es doch paradox. Einerseits werden Billionen von Rettungsschirmen aufgespannt um die großen Casinos der Finanzmärkte zu retten und auf der anderen Seite versucht man zu sparen. Richtig eiskalt. Sozialismus für die großen Kapitalmassen, Kapitalismus für die Sozialhilfeempfänger.

Es gibt wenig politische Gruppierungen, die dem entgegenstehen. Die meisten Politiker wollen Erwerbsarbeit um jeden Preis (z. B. im Niedriglohnsektor) aber gleichzeitig, dass ein heute Erwerbsfähiger die Rente der noch jetzt lebenden bezahlt, seine eigene Rente bezahlt und über die Steuern die Rettungsschirme der Politik bezahlt mit der weisen Voraussicht, dass die eigene Rente niemand mehr zahlt oder auf so einem niedrigen Niveau in 40-50 Jahren sein wird, dass man selbst wieder auf Sozialhilfe angewiesen sein wird.

Wer heute riestert oder privat vorsorgt und über eine Laufzeit von 30-40 Jahren nicht über das Existenzminimum kommt, der hat Pech gehabt, denn die Riesterrente oder die betriebliche Altersvorsorge wird dann mit den Ansprüchen aus der Sozialhilfe verrechnet. Sodass es wenig Sinn macht, über so einen langen Zeitraum eine Rentenversicherung der genannten Arten abschließt.

Wer kann heute schon sagen, wie die wirtschaftliche Situation in 40 Jahren aussieht und was man real dann noch von seinem Lebensabend hat? Auch ist die Frage der Entwicklung der Gemeinschaftswährung Euro ungewiss.

Eigentlich sind die Perspektiven düster.

Die Politik muss sich aber klar machen, dass sie nicht unbegrenzt Sozialhilfeempfängern zumuten kann. Irgendwann muss man Tacheles reden und sagen, dass die zukünftigen Ansprüche nicht mehr bedient werden können und die Frage ist auch, wie man einem Bürger, der 20 Jahre schon eingezahlt hat, erklären kann, dass nichts mehr da ist.

Die Lösung des Problems ist also zurück zur D-Mark. Unser ehemaliger Sozialminister Blüm hatte damals recht, dass die Rente sicher war, solange wir jedenfalls die D-Mark hatten. Denn die Rente wurde immer an die Lohnentwicklung der Bundesrepublik gekoppelt, sodass im Umlageverfahren die Rente der einen mit den Sozialversicherungsbeiträgen der gegenwärtigen Bevölkerung bezahlt werden konnte.

Wie sich inzwischen herumgesprochen haben sollte, wurde das Rentenniveau auf 43 % des letzten Nettos herabgestuft und das ausgerechnet von einer SPD-geführten Regierung. Damit ist jetzt schon klar, es gibt keine Rente für die heutigen Einzahler, jedenfalls für den Niedriglohnsektor sehe ich nicht, dass die nur annähernd im Alter über den Sozialhilfesatz kommen werden.

Diese Willkür der Politik regt mich auf und das alles unter der Lüge, Europa müsse gerettet werden, weil der Euro (€) = Europa sei.

Das ist nicht haltbar. Der Sozialstaat wird immer mehr abgebaut und die Leute, die auf Sozialhilfe und andere Vergütungen angewiesen haben, haben mein Mitgefühl. Dennoch entbindet das nicht, sich zu wehren.

Man muss halt für sich feststellen, ob es erstrebenswert ist, von den paar Euro Hartz 4 zu leben oder ob man lieber etwas machen will, das einem Spaß macht. Es ist sicher blöd, wenn man zu Hause alleine sitzt, Hartz 4 kassiert und die Glotze an ist. Wofür lebt man dann? Die Frage muss sich halt jeder selber stellen, ob das auf Dauer der richtige Weg ist.
 
Wenn es dabei bleiben würde, dass nur die Geldleistungen entfallen, wäre auch eine Kürzung noch ggf. zu rechtfertigen in einem bestimmten Maße aber 100 % Kürzung heißt, keine Mietzahlung, keine Krankenversicherung. Das ist für mich das besonders Schlimme.

Das ganze Gesetz ist aber im Grunde genommen vermurxt.

Ich stelle mir nur immer die Frage, wieso die SPD bei so einem Versagen überhaupt noch die 5-% Hürde schafft. Aber wie gesagt, das Kurzzeitgedächtnis...
 
Wenn es dabei bleiben würde, dass nur die Geldleistungen entfallen, wäre auch eine Kürzung noch ggf. zu rechtfertigen in einem bestimmten Maße aber 100 % Kürzung heißt, keine Mietzahlung, keine Krankenversicherung. Das ist für mich das besonders Schlimme.

Jeder hat es selbst in der Hand.
Wer Bockmisst baut, also sogar vorsätzlich, der muss halt sehen, wie er ohne Kohle auskommt - wo ist das Problem?

Ich stelle mir nur immer die Frage, wieso die SPD bei so einem Versagen überhaupt noch die 5-% Hürde schafft. Aber wie gesagt, das Kurzzeitgedächtnis...

Welches Versagen?
Das Zusammenlegen von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für arbeitssuchende Personen war definitiv ein richtiger Schritt.
Klare Regeln und Vorgaben sind auch kein Thema.

Und sei doch mal ehrlich: Ich als Arbeitnehmer muss jeden Tag zur Arbeit, habe diverse dienstliche Termin, alles zum Teil dafür, dass ich am letzten Donnerstaqg im Monat Kohle auf dem Konto habe.

Jemand der keinen Jb hat, un vielleicht zwei Termine pro Monat bei der Arge, der sollte diese doch wohl wahrnehmen können, oder überfordert das einen so sehr?
Oder störts bei der Schwarzarbeit?
Oder stört die Fahne vom letzten Suff?

Ist es so schwer ein paar Regeln einzuhalten, wenn man Kohle haben will?

Wer die Regeln nicht mag, braucht kein ALG II zu beantragen, dann hat er die Scherereien mit dem Amt nicht.

gruss kelle!
 
Ja, du hast ja recht, (Bier)Kelle. Also ich kann beide Seiten verstehen.

Ich bin ja selbst Vollzeit erwerbstätig, sodass ich auf der Seite der Arbeitnehmer bin, deren Rente später aller Voraussicht nach nicht reicht.

Es ist für mich nur ein wenig unverständlich, wieso man gerade bei den Schwächsten unserer Gesellschaft immer versucht den Rotstift anzusetzen, während die großen Kapitalmassen nichts beitragen müssen.

Wo bleibt die Finanztransaktionssteuer für Börsengeschäfte?
 
Welches Versagen?
Dieses Versagen. Wer heute noch SPD wählt, normaler Arbeitnehmer oder gar arbeitslos ist (und nicht dem Warren Buffet- oder Rockefeller-Clan angehört), gehört nach meiner Ansicht geohrfeigt bis zur nächsten Wahl.

Das Zusammenlegen von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für arbeitssuchende Personen war definitiv ein richtiger Schritt.
Klare Regeln und Vorgaben sind auch kein Thema.
Ehrlich gesagt kann ich auch nicht verstehen, warum jemand statt etwa 1x in 6 Monaten zum Amt, lieber zum Arzt geht. Persönlich fände ich den Weg zum Arzt beschwerlicher.

Aber was sich die SPD in den letzten Jahren und gerade auch während ihrer Regentschaft geleistet hat, ist weder Sozial, noch Demokratisch, höchstens noch Wille weniger aus der Partei. Die brauchen sich gar nicht wundern, wenn sie im Umfragetief verharren und ihnen die Mitglieder davon laufen. Die müssen schön aufpassen, dass ihnen nicht irgendwann das gleiche Schicksal blüht, wie der FDP.

Zumal die SPD früher wohl auch als "Partei des kleinen Mannes" galt. Noch abstrakter habe ich schon gehört, dass man sagte, die SPD wäre die "Arbeitnehmerpartei", während man der Union die Rolle der "Arbeitgeberpartei" aufdrückte. Ich glaube, diese Rollen haben absolut gar nichts mehr mit der aktuellen Situation zu tun. Inzwischen betrachte ich persönlich die SPD auch nicht mehr als das kleinere Übel, sondern das größere. Es ist ja schon bezeichnend, dass sich sogar die Gewerkschaften nach und nach von der SPD abwenden. Die Gewerkschaften! Also die eigentliche ehemalige Basis der SPD!

Das Schlimmste ist eigentlich, dass die SPD derart verbohrt und blind ist, dass sie die Agenda 2010 bis heute nicht als Fehler eingestehen kann oder will. Die Arbeitslosenzahlen wurden seit der Einführung der 1-Euro-Jobs und des "Erstarken" des Niedriglohnsektors derart pervers geschönt, dass man heute von rund 3,2 Millionen Arbeitslosen spricht. Darin enthalten sind allerdings nicht alle diejenigen, die noch bezuschusst werden müssen. Also jene, die zwar in Umschulungen, Weiterbildungen oder auch im Beruf stecken, aber nicht aus eigener Kraft genug Geld verdienen können, um davon zu leben. Das betrifft vor allem Leute aus dem Niedriglohnsektor, aber auch Hartzis mit 1-Euro-Job. Hier schwanken die Zahlen auch, aber man kann da gut und gerne nochmal die gleiche Zahl drauf schmeißen, wenn nicht gar mehr. Wir liegen also real bei einer Quasi-Arbeitslosenquote von nicht mehr 7,4%, sondern vermutlich eher bei irgendwas zwischen 12 und 18 Prozent und stehen damit anderen Ländern Europas in nichts nach.

Die Schaffung der "Bundesagentur für Arbeit", die die "Bundesanstalt für Arbeit" ablöste, war auch so ein Millionenprojekt der SPD, das etwa genauso wertvoll war, wie eine Warze am Arsch. Hat dem Arbeitnehmer und dem Arbeitslosen absolut gar nichts gebracht, im Gegenteil. Und der Ruf der Agentur für Arbeit ist ja noch mieserabler als der einstige Ruf der Bundesanstalt.

Dabei bin ich ganz Deiner Meinung: Die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe war ein richtiger Schritt. Aber nicht zu Bedingungen, die sozial derart ungerecht sind, dass mir die Haare zu Berge stünden, so ich welche hätte.

Ich für meinen Teil denke, dass wer bei Hartz IV angekommen ist oder kurz davor steht, für sich selbst eine Entscheidung treffen muss. An dem Punkt gibt es aus meiner Sicht nur 2 Wege:

Der erste Weg ist, sich mit seinem Schicksal abzufinden. Das ist bequem, aber nicht schön. Man muss mit dem Allernötigsten auskommen, kann sich nichts außer der Reihe leisten und lebt eigentlich nur noch, um zu leben. Dafür hat man keinen beruflichen Stress, kein Arschloch als Chef und kann sich seine Zeit nach Gutdünken einteilen, wie es beliebt. Allerdings wird man vermutlich im Alter mehr damit zu kämpfen haben, als in jungen Jahren und jedes Jahr, das ins Land zieht, macht eine Umkehr in diesem Kurs unwahrscheinlicher.

Der zweite Weg ist, sein Leben in die Hand zu nehmen und es verbessern zu wollen. Dazu gehört dann eben auch eventuell eine Weiterbildung, eine Umschulung oder ein Praktikum. Danach auch der Bewerbungsprozess und alles drum und dran - kurz: Leistungswille. Auch für denjenigen, der sein Erspartes in Sicherheit bringen will und deshalb erst gar nicht auf Hartz IV abrutschen will, muss eben leider auch berufsfremde (und meist niedere, daher schlecht bezahlte) Tätigkeiten erledigen und notfalls Zuschüsse beantragen, behält aber dafür sein Erspartes. Selbst wenn man putzen geht oder als Nachwächter irgendwo im Glashäuschen hockt - allemal besser, als sein Lebenswerk samt Versicherungen und Sparbuch aufessen zu müssen und sich im Alter zu fragen, wozu man sich jeden Tag aus dem Bett geschleppt hat.

Und aus dieser Sicht der Dinge würde ich mich als Agentur für Arbeit verhalten. Ich würde niemanden zwangsweise eine Arbeit aufnötigen, ich würde nur Beratungs- und Vermittlungstermine auf Anfrage vergeben. Dann wird sich Zeit genommen, auf die persönliche Lage, Bedürfnisse und Vorlieben eingegangen und gemeinsam ein Weg gesucht - auch wenn das ein paar Stunden dauert. Auch Schuldenberatung würde ich anbieten. Keine Fließbandarbeit und nichts. Individualität und Beratung wäre mein Credo.

Denn es ist niemandem geholfen, wenn ich jemanden zu einer Arbeit zwinge, der sie nicht machen will und dem ich dann beim Laufen die Schuhe besohlen kann. Oder der jede sich bietende Gelegenheit nutzt, sich mit seinem Kaffee hinter den Kisten zu verstecken und wartet, dass die Zeit rum geht. Oder der dann ohnehin laufend krank geschrieben ist. Oder im schlimmsten Fall vor lauter Unwillen sogar den Betriebsablauf sabotiert, Waren stiehlt, ..., sonstwas macht. Diese Leute müssten nur ein Mal pro Monat mit einem Ausweisdokument vorbei kommen und über einen Scanner gezogen - eine Sache von ein paar Sekunden. Einfach nur um zu wissen, dass die Leute noch leben und nicht ins Ausland abgewandert sind. Das wäre alles und sie bekommen dann ihren Satz für den nächsten Monat. Kommen sie nicht, bekämen sie noch einen weiteren Monat Geld, danach wird die Zahlung eingestellt.

Am Ende: Arbeit muss eine Win-Win-Situation für den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber sein. Alles andere ist nicht nur unsozial und völlig anachronistisch, sondern auch unanständig und unter der Würde eines Bürgers, der in einem der reichsten Länder der Erde lebt.
 
Und sei doch mal ehrlich: Ich als Arbeitnehmer muss jeden Tag zur Arbeit, habe diverse dienstliche Termin, alles zum Teil dafür, dass ich am letzten Donnerstaqg im Monat Kohle auf dem Konto habe.
Mein Beileid, müssen die Hartz 4 Empfänger die ich kenne auch. Zusätzlich kommt dann der Ärger mit dem Amt dazu.

Ist es so schwer ein paar Regeln einzuhalten, wenn man Kohle haben will?
Ist es so schwer die eigenen Regeln einzuhalten? So schwer freundlich gegenüber dem Hartz 4 Empfänger zu bleiben? Ihn nicht noch jeden Ebayverkauf und jede Geldeinzahlung am Sparkassenautomaten als Einkommen zu unterstellen? Ihn mal einen Bescheid richtig zu übersenden? Ihn nicht dauernd zu zwingen Beratung in Anspruch zu nehmen?

Wer die Regeln nicht mag, braucht kein ALG II zu beantragen, dann hat er die Scherereien mit dem Amt nicht.

Nur geht es da nicht um das wollen sondern ums schnöde erreichen des Existenzminimums.
 
Jeder hat es selbst in der Hand.
Wer Bockmisst baut, also sogar vorsätzlich, der muss halt sehen, wie er ohne Kohle auskommt - wo ist das Problem? [...]

Wo das Problem ist?

Einem Hartz IV Empfänger, der seine Termine beim Amt versäumt, entziehen wir die Existenzgrundlage. Bestrafen ihn also mit Obdachlosigkeit und Verhungern, was einem Todesurteil gleich kommt. Selbst wenn er sich dann bessert, werden die Sanktionen nicht vor Ablauf der 3 Monate zurück genommen.

Einem Mörder dagegen bestrafen wir mit einer warmen und trocknen Unterkunft, mit ausreichend Nahrung und sauberer Kleidung. Und bei guter Führung wird ihm vielleicht auch noch was von seiner Strafe erlassen.

Also wenn ich mal arbeitslos werden sollte und gegen mich Sanktionen verhängt werden, schlage ich dich einfach tot und habe damit mein eigenes überleben gesichert. Scheint ja für dich kein Problem zu sein.
 
Also wenn ich mal arbeitslos werden sollte und gegen mich Sanktionen verhängt werden, schlage ich dich einfach tot und habe damit mein eigenes überleben gesichert. Scheint ja für dich kein Problem zu sein.

Du musst ihn doch nicht gleich umbringen, vielleicht nen Schlag aufn Kopf und ausrauben das müsste doch genügen.
 
In Deutschland muss niemand verhungern! :roll:

Mal davon abgesehen, dass die Strafen ja nicht gleich beim ersten Mal verhängt werden. Ich will was haben, wieso kann ich dann nicht auch was dafür tun?
 
In Deutschland muss niemand verhungern! :roll:

Mal davon abgesehen, dass die Strafen ja nicht gleich beim ersten Mal verhängt werden. Ich will was haben, wieso kann ich dann nicht auch was dafür tun?

Wieso kann man ein Existenzminimum nicht jeden bedingungslos geben? Ich will mein Existenzminimum nicht haben ich muss es haben um mein Überleben in der Gesellschaft zu sichern. Ich darf ja nicht mal in eine Höhle ziehen und von selbst gejagten Tieren leben wenn ich es anders machen wollte.
 
Wenn anderen Ländern wie Zypern, Griechenland oder was weiß ich wem das Geld hinterhergeworfen wird, dann schreien alle laut auf, aber es ist ok, wenn wir es in Deutschland ohne Gegenleistung verschenken?
 
Wenn anderen Ländern wie Zypern, Griechenland oder was weiß ich wem das Geld hinterhergeworfen wird, dann schreien alle laut auf, aber es ist ok, wenn wir es in Deutschland ohne Gegenleistung verschenken?

Ja, wobei ich das nicht als Geschenk sondern als unsere Pflicht ansehe. Bei Zypern und Griechenland geht es auch nicht um die meisten Menschen sondern nur darum Geldoligarchen und dem System an sich zu helfen, also denjenigen die es überhaupt nicht nötig haben.
 
Wieso kann man ein Existenzminimum nicht jeden bedingungslos geben? Ich will mein Existenzminimum nicht haben ich muss es haben um mein Überleben in der Gesellschaft zu sichern. Ich darf ja nicht mal in eine Höhle ziehen und von selbst gejagten Tieren leben wenn ich es anders machen wollte.
Das ist exakt der Punkt und auch meiner Ansicht nach der beste Grund für ein unter allen Umständen staatlich gezahltes Existenzminum.

Wenn ich mich nun nicht mehr ins System integrieren will, wenn ich keine Steuern zahlen möchte und dafür auch im Gegenzug auf die Annehmlichkeiten des (Sozial-) Staates verzichten würde, ist mir das nicht möglich. Ich darf eben nicht mein Zelt irgendwo im Wald aufstellen und mir selbst fangen und anpflanzen, was ich meine, zum Leben zu brauchen. Ist vielleicht auch besser so, denn ich würde "mein" Revier natürlich verteidigen, vor allem vor jenen, die mich am Wochenende mit Oma, Opa und Blagen "meiner" Pilze und Beeren berauben wollten.

Aber da es diese Möglichkeiten nicht gibt und ich tatsächlich mein Essen, trinken und Kleidung kaufen muss, ist der Staat verpflichtet, mir das bedingungslos zu gewähren (oder mir alternativ ein Stück Wald abzutreten, in dem ich mein Holzhaus errichten, etwas Gemüse anpflanzen und Fallen auslegen darf :D ).

Außerdem: Wir reden hier über Deutschland. Ein Land, das jedem das Existenzminimum bequem und ohne jeden Schmerz sichern kann, auch wenn der-/diejenige nie wieder arbeiten gehen will oder kann. Das wäre überhaupt kein Problem. Ein Problem wird nur künstlich daraus gemacht und/oder spielt sich in den Köpfen derjenigen ab, die selbst arbeiten gehen (wohl am schlimmsten bei Leuten, die für einen Lohn am oder unterhalb des Existenzminimums arbeiten gehen). Traurig...
 
Ein Problem wird nur künstlich daraus gemacht und/oder spielt sich in den Köpfen derjenigen ab, die selbst arbeiten gehen (wohl am schlimmsten bei Leuten, die für einen Lohn am oder unterhalb des Existenzminimums arbeiten gehen). Traurig...

Generell würde ich jedem empfehlen der will das "andere gefälligst auch arbeiten müssen" mal zu überlegen ob man nicht einfach die Unzufriedenheit mit dem eigenen Job an der Stelle etwas zu sehr in die falsche Richtung ableitet. Lieber erstmal überlegen wie man seine eigene Jobzufriedenheit steigern kann anstatt andere zu irgendwas zwingen zu wollen. Wir haben wahrscheinlich zu viele Leute die wollen das andere mindestens so unzufrieden sind wie sie selbst :ugly: