Ich bin der Meinung, dass nicht jeder gelbe Schein hinterfragt werden muss. Erfolgen die Krankheitstage allerdings stets und ständig zu bestimmten Terminen, dann finde ich es nicht unangebracht, den Gesundheitszustand des Betroffenen auf den Prüfstand zu stellen.

Meine Mutter haben sie mit Anfang 60 zum Vertrauensarzt geschickt, der dann auch nochmal bescheinigte, dass meine Mutter arbeitsunfähig ist. Auch der nächste Vertrauensarzt, zu dem sie abermals geschickt wurde, bestätigte das. Was ich sagen möchte ist nur, dass es bereits umgesetzt wird und nichts Neues darstellt.

Ich habe jedoch grad mal wieder eine ganz andere Baustelle zu beackern. Im Moment suche ich mal wieder nach jemanden, der quasi für mich arbeiten mag. Es ist so unfassbar schwer, jemanden zu finden, der zuverlässig ist. Ich suche seit ca. 4 Wochen nach einer weiteren Person, die allerdings erstmal nur je nach Auftrag bezahlt werden soll. Also quasi als Selbstständiger, der mir seine Dienste in Rechnung stellt.

Diese Unzuverlässigkeit zieht sich durch fast jede Gesellschaftsschicht. Angefangen beim ALG2-Empfänger, bis hin zu größeren Agenturen, die nahezu immer ihre Termine nicht einhalten können. Es sind nicht alle ALG2-Empfänger unzuverlässig, will ich gar nicht sagen, aber ich sehe es ja mal wieder im Bekanntenkreis, wie mit Terminen umgegangen wird. Die werden zum Teil gar nicht für voll genommen und an ein Hingehen ist oftmals nicht zu denken. Eine Kürzung würde in solchen Fällen die Richtigen treffen!
 
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Ich habe jedoch grad mal wieder eine ganz andere Baustelle zu beackern. Im Moment suche ich mal wieder nach jemanden, der quasi für mich arbeiten mag. Es ist so unfassbar schwer, jemanden zu finden, der zuverlässig ist. Ich suche seit ca. 4 Wochen nach einer weiteren Person, die allerdings erstmal nur je nach Auftrag bezahlt werden soll. Also quasi als Selbstständiger, der mir seine Dienste in Rechnung stellt.

Diese Unzuverlässigkeit zieht sich durch fast jede Gesellschaftsschicht. Angefangen beim ALG2-Empfänger, bis hin zu größeren Agenturen, die nahezu immer ihre Termine nicht einhalten können. Es sind nicht alle ALG2-Empfänger unzuverlässig, will ich gar nicht sagen, aber ich sehe es ja mal wieder im Bekanntenkreis, wie mit Terminen umgegangen wird. Die werden zum Teil gar nicht für voll genommen und an ein Hingehen ist oftmals nicht zu denken. Eine Kürzung würde in solchen Fällen die Richtigen treffen!
Also ich war selbstständig mit eigener Firma und auch Freelancer. Daher kenne ich reichlich Freelancer und auch Selbstständige meiner Branche. Aber - und das sage ich, ohne Dir etwas unterstellen zu wollen und hoffe, Dir auch nicht zu nahe zu treten - keiner hat Probleme, jemanden zu finden, wenn er bereit ist, auch einen vernünftigen Satz zu zahlen und faire Verträge abschließt.

Freelancer gibt es inzwischen wie Sand am Meer, von Nulpe bis Guru ist alles dabei. Sicherlich ist nicht nur der Preis ein Qualitätsindikator, aber ein guter erster Anhaltspunkt, in welcher Region man suchen möchte. Auch Agenturen kann man sich "buchen", obwohl ich von deren Qualität meist mehr schockiert als beeindruckt bin, was aber vermutlich auch zum Teil dem Preiskampf geschuldet ist.

Und wenn man trotzdem - obwohl beinahe ausgeschlossen - niemanden passenden findet oder nicht die Zeit hat, zu suchen und zu inserieren, gibt es noch ein paar Hundertschaften von HeadHuntern und Recruitern in Deutschland, die Dir die Leute vermitteln gegen Provision (die allerdings oft verhandelbar ist).

Will sagen, man kann sich als Firma nicht darauf verlassen, dass jemand von der Agentur für Arbeit vorbei geschickt wird. Außerdem schicken die auch jeden und alles zum Vorstellungsgespräch; wenn überhaupt nur grob gefiltert. Da hat es sicher schon etwas mit Glück zu tun, eine fähige Kraft zu finden. Das ist zwar schade, aber der Weg, sich bei einem HeadHunter oder einer Recruiting-Agentur zu melden und nach Arbeit zu fragen, steht letztlich jedem Arbeitslosen kostenlos zur Verfügung. Und die vermitteln nicht nur Spitzenkräfte, zumal es inzwischen wohl auch mehr Recruiter als Spitzenkräfte gibt...
 
Also ich war selbstständig mit eigener Firma und auch Freelancer. Daher kenne ich reichlich Freelancer und auch Selbstständige meiner Branche. Aber - und das sage ich, ohne Dir etwas unterstellen zu wollen und hoffe, Dir auch nicht zu nahe zu treten - keiner hat Probleme, jemanden zu finden, wenn er bereit ist, auch einen vernünftigen Satz zu zahlen und faire Verträge abschließt.

Ich gebe dir im Großen und ganzen Recht. Ich würde im Normalfall davon auch ausgehen. Wenn man mir einen Preis nennt, mit dem ich durchaus zufrieden bin und dann aber Aufträge absolut unpünktlich abgibt, dann ist das nicht unbedingt intelligent vom Auftragnehmer. Ebenso ist es absolut indiskutabel, Aufträge anzunehmen und dann aber nicht abzuliefern. Da erwartet man doch eine Rückmeldung, ganz gleich, wie die aussehen wird. Aber wenn gar nichts kommt, dann ist es richtig scheiße.

Was natürlich auch interessant zu beobachten war, dass manche den Dienstleistungsvertrag, den ich aufgesetzt habe, nicht richtig verstanden haben. Ich muss sagen, der Vertrag ist sehr simpel geschrieben, also nicht vollgepackt mit juristischen Ausdrücken. Ganz im Gegenteil sogar! Da schlägst du dir die Hände über den Kopf zusammen, wenn du manche Antworten liest.

Zurück zur Bezahlung:

Wenn ich ein Gegenangebot unterbreite und dies wird angenommen, dann kann man ja auch erwarten, dass Aufträge umgesetzt werden! Die Rahmenbedingungen wurden vertraglich festgehalten und auch nochmal genauer durchgesprochen. Ich merke es immer wieder, wie schwer es vor allem auch junge Menschen haben, wenn es um Zuverlässigkeit geht.

Freelancer gibt es inzwischen wie Sand am Meer, von Nulpe bis Guru ist alles dabei. Sicherlich ist nicht nur der Preis ein Qualitätsindikator, aber ein guter erster Anhaltspunkt, in welcher Region man suchen möchte. Auch Agenturen kann man sich "buchen", obwohl ich von deren Qualität meist mehr schockiert als beeindruckt bin, was aber vermutlich auch zum Teil dem Preiskampf geschuldet ist.

Ja da gibt es genügend Agenturen, bei denen ich mir denke, dass deren Qualität unterste Schublade ist und ich nicht gewillt bin, den Wagen des Agenturinhabers mitunter mitfinanzieren zu müssen. Da frage ich mich aber auch, warum andere dort buchen? Gut, wir haben jetzt erst wieder bei diversen Hotels an der Ostsee bemerkt, dass die vollkommen schlecht beraten werden und zig Euro für nothing ausgeben. Ist echt mörderisch, was da abgeht. Die waren selbst erschrocken ohne Ende.

Und wenn man trotzdem - obwohl beinahe ausgeschlossen - niemanden passenden findet oder nicht die Zeit hat, zu suchen und zu inserieren, gibt es noch ein paar Hundertschaften von HeadHuntern und Recruitern in Deutschland, die Dir die Leute vermitteln gegen Provision (die allerdings oft verhandelbar ist).

Ja gut, solche Vermittler möchte ich eigentlich meiden, da ich denke, dass man auch so jemanden finden müsste, der mit unseren Dienstleistungen was anfangen könnte. Mir ist klar, dass der Weg dann ein wenig länger sein könnte, bis man jemanden findet, aber dafür spare ich am Ende auch Geld.

Aber ist dir bzw. euch das auch aufgefallen, dass vor allem bei Jüngeren die Zuverlässigkeit immer mehr zu wünschen übrig lässt? Dies lässt sich ja in viele Bereiche des Lebens transferieren. Sei es, dass Termine nicht pünktlich wahrgenommen werden oder sie nicht mal abgesagt werden. Ganz gleich, ob nun beim Jobcenter oder sogar bei Firmen, in denen man vielleicht ein Vorstellungsgespräch hat.

Vielleicht täusche ich mich ja auch, aber mir kommt es so vor, als wenn dies immer schlimmer wird.
 
Wenn anderen Ländern wie Zypern, Griechenland oder was weiß ich wem das Geld hinterhergeworfen wird, dann schreien alle laut auf, aber es ist ok, wenn wir es in Deutschland ohne Gegenleistung verschenken?

Die Antwort hast du schon selbst gegeben. Man muss erst an die eigene Bevölkerung denken, bevor man an andere Menschen denken kann und in Deutschland ist es so, dass die Bevölkerung leidet. Du kannst mir sagen was du willst, die Menschen draußen sind nicht glücklich, behaupte ich.

Man gibt der Peripherie Geld und im eigenen Land baut man den Sozialstaat weiter ab, kürzt Renten durch die Rente mit 67 und senkt das Rentenniveau ab und drangsaliert das "pöbelige" Hartz 4 Volk, durch besserverdienende Hartz 4 Drangsalierer.

Ich schäme mich für diese Zustände aber weiß auch, dass nur die Einsicht der Menschen etwas bringt.
Das Leben besteht nicht nur darin, den Chef in den A**** zu kriechen und 40 Stunden die Woche im Büro zu sitzen und anderen Leuten das Leben schwer zu machen, nur um seinen eigenen Arbeitsplatz zu sichern.

Aber diese Struktur, einen anderen abzuzocken und anderen Menschen etwas streitig zu machen, zieht sich durch unsere ganze Wirtschaft. Wo ist die Menschlichkeit geblieben?
 
[...] Aber ist dir bzw. euch das auch aufgefallen, dass vor allem bei Jüngeren die Zuverlässigkeit immer mehr zu wünschen übrig lässt? Dies lässt sich ja in viele Bereiche des Lebens transferieren. Sei es, dass Termine nicht pünktlich wahrgenommen werden oder sie nicht mal abgesagt werden. Ganz gleich, ob nun beim Jobcenter oder sogar bei Firmen, in denen man vielleicht ein Vorstellungsgespräch hat.

Vielleicht täusche ich mich ja auch, aber mir kommt es so vor, als wenn dies immer schlimmer wird.
Also um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ja, ist mir aufgefallen. Und meine Erklärung ist, dass es mehrere Gründe haben kann.

Ein paar davon wird Arbeit oft zu beschwerlich sein, sie wollen lieber wenig (oder gar nichts) tun, aber trotzdem schnell zu Wohlstand kommen. Andere werden auch Nulpen sein, die erst bei der Arbeit merken, dass sie gar nicht können, wofür sie unterschrieben haben. Und wieder andere mögen fleißig und gut in ihrem Fach sein, sind aber selbstständig, ohne sich selbst organisieren zu können. Und letztlich wird es auch die geben, die sich so eine "Karibik"-Mentalität angeeignet haben: "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe auf übermorgen".

Was es auch immer ist: Sowas begegnet man am Besten mit Vertragsklauseln. Ich für meinen Teil hatte ganz gute Erfahrungen gemacht, wenn man 3 Deadlines festlegen kann (sofern es in den Geschäftsablauf passt und möglich ist). Sowas wie beispielsweise:

- Deadline 3 bis unter 4 Wochen: 120% Bezahlung
- Deadline 4 Wochen: 100% Bezahlung (also wie vereinbart)
- Deadline über 4 bis 5 Wochen: 80% Bezahlung

Alles darüber hinaus führt zur vertraglich vereinbarten Konventionalstrafe (bis zu 50% des Vertragswertes). Man sollte sich wundern, wie gut einige (längst nicht alle) in der Lage sind, ihre Arbeit sogar 1 Tag vor der 4-Wochen-Deadline abliefern zu können.

Das geht natürlich nicht immer und überall. Wenn ich beispielsweise mal Grafiken in Auftrag gegeben habe, war die fast nie gleich so, wie ich es mir vorgestellt habe. Grafiker (die sich gern selbst als Künstler betrachten) sind oft wie Prinzessinnen, die muss man mit in Watte gehüllte Samthandschuhe anfassen, sonst verschreckt man sie. Und Kritik können sie gar nicht vertragen. Da ist es allerdings auch schwer zu beschreiben und zu skizzieren, was man wirklich haben will. Meiner Erfahrung nach muss man da einfach lange genug suchen, bis man eine Prinzessin gefunden hat, die "genauso tickt", wie man selbst und wo man nicht erst lange erklären muss (denn auch diese Meetings kosten ja bekanntlich bares Geld).

Übrigens gibt es von der Gattung "Grafiker" jede Menge, die dieser Tage Hartz IV empfangen, aber dennoch ein Nebengewerbe am Laufen haben. Wenn man denen einen vernünftigen Preis macht (also einen, mit dem sie 999 Euro in knappen 2 Wochen Arbeit oder 100 Euro für 1-2 Tage verdienen können), geben die sich oft mehr Mühe, als ein "Stargrafiker". Allerdings kann es natürlich da auch große Unterschiede in der Qualität geben. Etwas Glück braucht man schon - längst nicht jeder fähige Grafiker steht in Lohn und Brot oder ist Freelancer.

Aber hey - so war es schon immer. Vielleicht mit dem Unterschied, dass "Kaufmannsehre", "Moral" und "Ein Mann - ein Wort" heute leider kaum noch Bedeutung haben. Aber damit hast nicht nur Du zu kämpfen. Das hat allerdings nicht viel mit dem Alter zu tun. Gibt auch reichlich ältere, die zwar gut in dem sind, was sie tun, aber leider völlig unzuverlässig und sich damit selbst disqualifizieren.

Ich würde Dir empfehlen, bei einem nicht zeitkritischen Projekt (so es möglich ist), Ausschreibungen in Internetportalen zu starten und mal abzuklopfen. Irgendwann findest Du jemanden, mit dem Du gern zusammenarbeitest. Und das kann durchaus auch ein Hartzi sein, den Du dann später vielleicht sogar fest anstellen möchtest (natürlich je nach Auftragslage und Möglichkeiten).
 
Ich hätte absolut nichts dagegen, jemanden zu beschäftigen, der ALG2 kassiert. Im Moment muss ich meine jetzige Angestellte ausreichend mit Arbeit versorgen und dann schaut man weiter. Es soll ja nur jemand uns weiterhelfen und das gegen Rechnung.

Wenn derjenige später ins Unternehmen integriert werden kann, weil alles stimmig ist, dann passt das schon.

Bei den Älteren muss ich aber sagen, dass sie generell zuverlässiger sind als die meisten Jüngeren. Ich habe einen Texter, der dürfte unter 30 sein, ist aber vollkommen zuverlässig. Ausnahmen gibt es halt auch. Wir werden wohl die Tage Inserate in Zeitungen etc. schalten. Schauen wir mal, was passiert.
 
Ein paar davon wird Arbeit oft zu beschwerlich sein, sie wollen lieber wenig (oder gar nichts) tun, aber trotzdem schnell zu Wohlstand kommen. Andere werden auch Nulpen sein, die erst bei der Arbeit merken, dass sie gar nicht können, wofür sie unterschrieben haben.

Erwerbsarbeit wird ja auch immer unattraktiver, wenn ich bedenke, wie viel ich heute tariflich erhalte als kaufmännischer Angestellter, da ist die Lohnuntergrenze bei 1700 € Brutto (Tariflohn).

Davon geht Miete ab, Sozialversicherungsbeiträge und die Rücklagen für eine private Altersvorsorge (als Beispiel).

Nun nehme man an, jetzt muss man noch essen kaufen, ggf. ein Auto haben, weil die Arbeitsstelle nicht vor der Tür liegt und 3 Kinder schreien zu Hause und wollen essen haben.

Dann gibts nur 12 Monatsgehälter ohne Urlaubsgeld.

Ohne damit aufzustocken oder einen zweiten Job anzunehmen neben der Vollzeit-Arbeitszeit wird es damit immer schwieriger zu existieren.

Daher darf man sich auch nicht wundern, wenn die Löhne sinken, dass dann keine Kinder mehr gezeugt werden. Die Politik gleicht die fehlenden Einzahler u. a. dann mit Asylbewerber aus, die oft, recht wenig beitragen, dafür aber viele Kinder haben.

Sarrazin hat also in einigen Sachen recht. Die Missstände sind offensichtlich und die Politik kann sie nicht ändern, weil wir den Euro haben und das ganze Geld für die Rettung von bankrotten Banken ausgegeben wird. Es fehlt also in die Investitionen der heimischen Bevölkerung.

Die Politik beschäftigt sich dann lieber mit Betreuungsgeld (für keine Kinder) und einer gesetzlichen Frauenquote. Die kosten ja auch nicht viel Geld. Sind aber eigentlich Bagatellthemen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin ja immer noch der Meinung, dass wenn man keine guten Aussichten auf einen Job hat, auch nicht unbedingt 3 Kinder in die Welt setzen muss.

Mit einem Kind sollte man bei 1700 brutto, sofern der Partner vielleicht auch arbeiten geht, gut hinkommen.
 
Erwerbsarbeit wird ja auch immer unattraktiver, wenn ich bedenke, wie viel ich heute tariflich erhalte als kaufmännischer Angestellter, da ist die Lohnuntergrenze bei 1700 € Brutto (Tariflohn). [...]
Es muss ja jeder für sich selbst entscheiden, wo die persönliche Schmerzgrenze ist. 1700 Euro brutto sind zwar nicht viel, aber bei Lohnsteuerklasse 1 ohne Kinder noch immer knapp 1200 Euro netto. Ganz klar, dass bei diesem Gehalt ein Eigenheim nur sehr schwer bezahlbar ist, aber das dürfte noch immer ein ganzes Stück mehr als Hartz IV sein. Wenn man zugrunde legt, dass derjenige noch eine kleine Wohnung zu vielleicht 350 Euro Miete (warm) bewohnt, dann ist es ein Gehalt, von dem man gut leben kann, wenn man nicht versucht, einen Audi R8 abzustottern.

Aber wie viele müssen für ein Gehalt arbeiten gehen, das eben nicht zum leben reicht? Also "Aufstocker". Nach wie vor meine ich, dass die sich in Gewerkschaften organisieren müssten und diese Arbeit verweigern müssten. Das ist menschenunwürdig und noch viel schlimmer - moderner Frondienst. Und da kann mir auch kein Politiker erzählen, dass es dem Staatshaushalt nutzt, wenn man statt vielleicht 750 Euro Hartz IV nur 300 Euro aufstockendes Geld zahlen muss. Wer mir erzählen will, dass wir die paar Kröten nicht haben, aber Milliarden an unsere Freunde bei den Banken verschenken, der gehört in ein Umerziehungslager gesteckt...
 
Und warum nicht? Bedarf es mittlerweile einer Wohlstandspflicht, wenn man Kinder bekommen möchte?

Marty

Ich habe eine Verpflichtung gegenüber meinen Kindern. Es kann nicht sein, dass ich erst die Kinder in die Welt setze und mir dann überlege, wie ich sie versorgt bekomme.

Hat nichts mit einer Wohlstandspflicht zu tun, sondern mit einem gesunden Verstand. Sicherlich kann man einen Job bereits haben, den man später verlieren könnte, aber es ist auch ein Unterschied, ob ich ein Kind in die Welt setze und dafür aufkomme oder ob ich drei Kinder in die Welt setze, die ich mir komplett vom Staat finanzieren lassen muss.

Man sollte vorher auch mal an die Kinder denken, denn denen sollte man ein schönes Leben bieten können. Wenn eine Familie 10 Kinder hätte, selbst für sie aufkommen könnte, dann ist das wunderbar. Zeugt man jedoch Kinder, mit dem Wissen, dass man zu 99% keine Arbeit bekommen wird, wobei die Gründe über das Warum mal außen vor gelassen werden, dann tu ich den Kindern nichts Gutes mit meiner unreifen Entscheidung mehrere Kinder in die Welt setzen zu müssen.
 
Meinst du nicht, dass es eine Grundlage einer funktionierenden Gesellschaft sein sollte, dass sich Eltern NICHT Gedanken darüber machen sollten, wie sie ihre Kinder ernähren und großziehen können?
 
Sicher wäre das toll, aber die Realität sieht anders aus. Solange aber, wie die Situation allerdings so ist, muss man sich Gedanken drüber machen.

Bei einem Kind mag es noch gehen, wenn man Hartz4 erhält, aber bei drei Kindern sehe ich leider schwarz. Wie will man drei Kindern mit Hartz4 gerecht werden? Kann man nicht, daher sollte man es sich vorher genau überlegen, ob man sich ein Kind anschafft oder dann doch drei Kinder zeugt.

Im Übrigen bin ich der absoluten Meinung, dass man Kinder unabhängig der staatlichen Möglichkeiten, finanziell unterhalten können muss, bevor man daran denkt, Kinder in die Welt zu setzen.

Kann ja nicht sein, dass man die Verantwortung quasi in fremde Hände legt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eine Verpflichtung gegenüber meinen Kindern. Es kann nicht sein, dass ich erst die Kinder in die Welt setze und mir dann überlege, wie ich sie versorgt bekomme.
Dann bin ich ja froh, dass meine Oma meinen Vater 1945 nicht einfach im Teich entsorgt hat. Die hat weder ein Dach über dem Kopf, geschweige denn was ordentliches zu Essen.

Und ich kenne auch heute Familien, die überhaupt keine Probleme haben, ihre Kinder zu versorgen, auch ohne Grossverdiener zu sein.

aber es ist auch ein Unterschied, ob ich ein Kind in die Welt setze und dafür aufkomme oder ob ich drei Kinder in die Welt setze, die ich mir komplett vom Staat finanzieren lassen muss.
Du antwortest aber oben auf jemanden, der schreibt, das man einen Job hat mit 1700 Euro brutto und niemandem, der keine Arbeit hat.

Man sollte vorher auch mal an die Kinder denken, denn denen sollte man ein schönes Leben bieten können.
Und für Dich ist also "schönes Leben" = "geht nur mit Geld"?

Meine Kinder haben gerade ein schönes Leben, die spielen draussen im Bach und bauene einen Staudamm. In Matchsachen vom Trödel und Steinen, die da rumliegen. Das teure Spielzeug steht derweil seit Wochen ungenutzt rum.

Eine Befähigung für das Elternsein ergibt sich nicht aus dem Kontoauszug, das solltest Du wissen? Es gibt auch reiche Arschlochkinder.

Marty
 
Dann bin ich ja froh, dass meine Oma meinen Vater 1945 nicht einfach im Teich entsorgt hat. Die hat weder ein Dach über dem Kopf, geschweige denn was ordentliches zu Essen.

Ach man, magst mir nun wirklich mit solch heftigen Ausnahmezuständen kommen? Wir leben jetzt und wir haben hier keinen Krieg. Als ich obdachlos war, vor ca. 13 Jahren, da wäre mir im Traum nicht eingefallen, ohne Tüte zu poppen, um es mal salopp auszudrücken.

Und ich kenne auch heute Familien, die überhaupt keine Probleme haben, ihre Kinder zu versorgen, auch ohne Grossverdiener zu sein.

Ich rede davon, dass wenn man keine Arbeit hat, es fahrlässig ist, mehr als 1 Kind in die Welt zu setzen.

Du antwortest aber oben auf jemanden, der schreibt, das man einen Job hat mit 1700 Euro brutto und niemandem, der keine Arbeit hat.

Den Hinweis verstehe ich grad nicht.

Und für Dich ist also "schönes Leben" = "geht nur mit Geld"?

Nein, aber ohne Geld kannst du Kinder nicht durchbringen. Es fängt bei den einfachsten Sachen an und endet damit, dass sie nicht mal die Klassenfahrten mitmachen können. Ich gehe jetzt davon aus, dass man solche Dinge selbst bezahlt und sich nicht den Hintern vom Amt pudern lässt. Wenn man jedoch nur ALG2 bekommt, dann wird man das Geld für eine Klassenfahrt mit allem drum und dran nicht haben. Schon gar nicht für drei Kinder.

Geld gehört nun mal dazu, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können. Kannst ja mal meiner Ex sagen, dass sie doch gar nicht auf den Unterhalt angewiesen ist, den ich jeden Monat zahle. Mit Luft und Liebe geht es ja anscheinend auch. Mal schauen, was man für eine Antwort erhält.

Meine Kinder haben gerade ein schönes Leben, die spielen draussen im Bach und bauene einen Staudamm. In Matchsachen vom Trödel und Steinen, die da rumliegen. Das teure Spielzeug steht derweil seit Wochen ungenutzt rum.

Du hast mich irgendwie nicht verstanden. Ich sprach nicht von irgendwelchen "Luxusgütern" oder von teurem Spielzeug, sondern ich rede davon, dass die alltäglichen Abläufe gesichert sein müssen. Nahrung, Kleidung, Bildung, Freizeitangebot (Fußballverein, etc.). All diese Sachen kosten richtig Geld und wenn eine Familie drei Kinder in die Welt setzt, aber krass gesagt, mit dem Hintern nur auf der Couch sitzt und erst gar keine reelle Chance auf einen Job hat, dann finde ich es dummdreist zu erwarten, dass die Gesellschaft für die Grundbedürfnisse aufkommen muss.

Ich möchte doch als Elternteil ein gewisses Vorbild abgeben und nicht etwas vorleben, das ich meinen Kindern nicht wünsche. Irgendwie scheint mir das bei einigen verloren gegangen zu sein.

Eine Befähigung für das Elternsein ergibt sich nicht aus dem Kontoauszug, das solltest Du wissen? Es gibt auch reiche Arschlochkinder.

Marty

Ich habe nie und nimmer behauptet, dass man keine gute Eltern sein kann, wenn der finanzielle Background nicht vorhanden ist. Also unterstelle mir doch nicht so einen Schwachsinn. Ich rede allerdings von einer enormen Verantwortung, die man trägt, wenn man beispielsweise drei Kinder in die Welt gesetzt hat und zugleich weiß, dass man ja eh keinen Job bekommt.
 
Ich rede davon, dass wenn man keine Arbeit hat, es fahrlässig ist, mehr als 1 Kind in die Welt zu setzen.
Heute morgen hast Du noch folgendes geredet:

Mit einem Kind sollte man bei 1700 brutto, sofern der Partner vielleicht auch arbeiten geht, gut hinkommen.
Da war von Hartz IV noch keine Rede.

Nein, aber ohne Geld kannst du Kinder nicht durchbringen.
Doch. Das können Abermillionen Menschen in der Welt.

Es fängt bei den einfachsten Sachen an und endet damit, dass sie nicht mal die Klassenfahrten mitmachen können.
Und weil Klassenfahrten das absolut Lebensnotwendige sind, sollte keine Kinder haben, der die nicht bezahlen kann?

Kannst ja mal meiner Ex sagen, dass sie doch gar nicht auf den Unterhalt angewiesen ist, den ich jeden Monat zahle.
Du hast doch genug Geld, sonst hättest Du doch diese Verpflichtung gar nicht auf dich genommen, oder?

Du hast mich irgendwie nicht verstanden. Ich sprach nicht von irgendwelchen "Luxusgütern" oder von teurem Spielzeug, sondern ich rede davon, dass die alltäglichen Abläufe gesichert sein müssen. Nahrung, Kleidung, Bildung, Freizeitangebot
Geht mit 1700 Euro problemlos.

Marty
 
Heute morgen hast Du noch folgendes geredet:

Heute morgen? Du meinst wohl eher gestern Nachmittag. :roll:

Da war von Hartz IV noch keine Rede.

Du verwechselst einiges. Wir sind im Hartz4-Thread und vordergründig rede ich hier auch von Situationen, die mit ALG2 bestritten werden. Die Aussage, dass 1700€ brutto ausreichen sollten, um ein Kind zu finanzieren ist doch korrekt, aber da habe ich ja auch gemeint, dass die durch einen Job verdient werden.

Doch. Das können Abermillionen Menschen in der Welt.

Zwischen durchbringen und etwas bieten können liegen jedoch Welten. Wir reden aber auch nicht von den Zuständen aus dem 2. Weltkrieg und auch nicht von Situationen, die in anderen Ländern herrschen, sondern wir reden von den Zuständen in Deutschland.

Und weil Klassenfahrten das absolut Lebensnotwendige sind, sollte keine Kinder haben, der die nicht bezahlen kann?

Scheinbar strickst du dir alles so zusammen, wie es dir grad passt. :roll: Habe ich das geäußert oder unterstellt? Ich habe gesagt, dass alle Eltern im Normalfall ihren Kindern, Wünsche erfüllen möchten. Dazu gehört beispielsweise auch eine Klassenfahrt, die nicht kostengünstig ist. Solche Sachen können aber nicht bezahlt werden, wenn man Hartz4 bekommt und drei Kinder hat, die man zu gleichen Teilen versorgen möchte.

Nehmen wir das Beispiel mit den drei Kindern. Wer drei Kinder in die Welt setzt und Hartz4 bekommt und weiß, dass man davon wahrscheinlich nicht wegkommt, der handelt in meinen Augen absolut unreif, fahrlässig und absolut egoistisch seinen Kindern gegenüber.

Es kann mir doch keiner erzählen, dass man sich toll fühlen wird, wenn man drei Kinder hat, Hartz4 bezieht, vorher wusste, dass man noch über Jahre Hartz4 kassiert und seinen Kindern rein gar nichts bieten kann. Sorry, nehme ich niemanden ab. Man setzt doch keine Kinder in die Welt, jedenfalls nicht geplant und bewusst, wenn man weiß, dass man die Kohle zur Finanzierung nicht hat.

Du hast doch genug Geld, sonst hättest Du doch diese Verpflichtung gar nicht auf dich genommen, oder?

Wer sagt denn, dass ich genug Geld habe? Mein Kind war nicht geplant. Habe zu dem Zeitpunkt Hartz4 bekommen, aber ich war so schlau und habe nicht noch zwei weitere Kinder in die Welt gesetzt. Genau das ist der Punkt, der für einige Personen vollkommen irrelevant ist.

Da wird gar nicht groß drüber nachgedacht und genau das finde ich nicht in Ordnung.

Zu meiner Unterhaltspflicht muss man sagen, dass ich mit 241 Euro zu viel zahle. Nun stelle dir mal vor, wie groß das Geschrei sein wird, wenn die Kindesmutter, die ja auch noch Hartz4 bekommt (letzte aktuelle Äußerung ihres JC), dann von einem Monat zum nächsten ca. 100 Euro weniger erhalten würde?

Nun wird man sich auch vorstellen können, dass Familien mit drei Kindern bei Hartz4-Bezug es sich nicht leisten können, ihren Kindern gerecht zu werden. Wir reden nicht von Zuneigung, sondern tatsächlich von allen Bedürfnissen, die Geld kosten.



Geht mit 1700 Euro problemlos.

Marty

Bei Hartz4 mit 3 Kindern ist es nicht möglich und genau davon sprach ich.
 
Bei Hartz4 mit 3 Kindern ist es nicht möglich und genau davon sprach ich.

Es gibt Eltern mit Hartz 4 die es dennoch schaffen. Der Staat hilft ja auch mit: Klassenfahrten werden von der Arge finanziert und aus den Bildungsgutscheinen kann man einiges machen. Hinzu kommt das viele Eltern bereit sind an sich selbst zu sparen damit wenigstens die Kinder es besser haben.

Viele Menschen mit Hartz 4 sind auch nicht arm, sie haben nur einfach kein Geld und Freizeitaktivitäten müssen nicht viel Geld kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Eltern mit Hartz 4 die es dennoch schaffen. Der Staat hilft ja auch mit: Klassenfahrten werden von der Arge finanziert und aus den Bildungsgutscheinen kann man einiges machen.

Genau das kann aber nicht die Lösung sein. Wenn ich Kinder in die Welt setze, dann muss ich doch selbst für meine Kinder aufkommen und kann doch nicht alles mögliche finanzieren lassen. Ich finde, dass es mittlerweile zu einer vollkommen Selbstverständlichkeit geworden ist.

Wer unterhält denn dann die Kinder? Die Eltern oder der Staat, wenn die Eltern Hartz4 bekommen und keine Aussicht auf einen Job haben. Ist doch eine bescheuerte Situation. Da können die Eltern ihren Kindern nichts bieten, sondern die ARGE und das ist der Punkt, den ich meine.

Hinzu kommt das viele Eltern bereit sind an sich selbst zu sparen damit wenigstens die Kinder es besser haben.

Bei Hartz4 kannst du auch als Eltern mit 3 Kindern nicht viel sparen. Wo willst denn da sparen? Klar, wenn man regelmäßig zur Tafel geht, dann kann man vielleicht was sparen, aber ist das tatsächlich so sinnvoll? Spätestens, wenn die Waschmaschine kaputt ist und eine neue her muss, sind die Ersparnisse verbraucht.


Viele Menschen mit Hartz 4 sind auch nicht arm, sie haben nur einfach kein Geld und Freizeitaktivitäten, müssen nicht viel Geld kosten.

Erzähl das mal den Eltern, deren Kinder gerne 2x die Woche zum Fußballtraining möchten und dann auch gerne die Fahrten mitmachen möchten. Ich glaube die werden dir Gegenteiliges erzählen!
 
Genau das kann aber nicht die Lösung sein. Wenn ich Kinder in die Welt setze, dann muss ich doch selbst für meine Kinder aufkommen und kann doch nicht alles mögliche finanzieren lassen. Ich finde, dass es mittlerweile zu einer vollkommen Selbstverständlichkeit geworden ist.
Die Lösung kann nicht sein das nur Eltern Kinder bekommen dürfen die kompatibel genug für das Wirtschaftssystem sind.


Bei Hartz4 kannst du auch als Eltern mit 3 Kindern nicht viel sparen. Wo willst denn da sparen? Klar, wenn man regelmäßig zur Tafel geht, dann kann man vielleicht was sparen, aber ist das tatsächlich so sinnvoll? Spätestens, wenn die Waschmaschine kaputt ist und eine neue her muss, sind die Ersparnisse verbraucht.
Man kann von extrem wenig Geld leben wenn man es drauf anlegt und schaut wo das Minimum in allen Ausgabebereichen liegt. Ich habe das zeitweise als eine Art Sport betrieben... ob es sinnvoll ist? Für mich war es das - sollte eigentlich jeder mal gemacht haben weil man viel dabei (auch über sich und das Leben) lernt.


Erzähl das mal den Eltern, deren Kinder gerne 2x die Woche zum Fußballtraining möchten und dann auch gerne die Fahrten mitmachen möchten. Ich glaube die werden dir Gegenteiliges erzählen!
Ich weiß das eine Chorfahrt vom Kind einer Bekannten zu 90% übernommen wurde, da würde ich erstmal nachfragen ob das nicht doch geht. Für uns hat damals aber auch ein Bolzplatz um die Ecke genügt, man muss dort nicht für alles immer weit weg fahren.