Du kannst ja bestechen und erpressen was Du willst. Letztlich ist ein Beschiss an der Stelle nur in dem Rahmen möglich, wie es eine Buchhaltung zulässt. Man kann also abgeschriebene Aktiva verkaufen statt sie zu verschrotten. Und diverse andere kleine Spielerein machen. Aber alles andere ist leicht nachvollzieh- und nachweisbar.Und ich denke trotzdem , dass es ein Irrglaube ist, dass diese BEschränkungen die Kriminalität eindämmen wird. Dann werden eben Banker bestochen, erpresst,... und dann wird das System weiterlaufen, vielleicht sogar dann och besser, weil ja alles elektronische Geld automatisch "sauber" ist.
Kannst Du Dich noch erinnern an den Fall eines Sparkassenangestellten? Der hatte über Jahre hinweg die Tatsache ausgenutzt, dass Banken mit Bruchteilen von Cents agieren, auf Kontoauszügen aber nur der "ganze Cent" ausgewiesen wird. Er hat also jede Überweisung um 0,5 Cent erhöht und so an jeder Überweisung 0,5 Cents "verdient". Über die Jahre sind da mehrere zehntausend Euro zusammen gekommen. Aufgeflogen ist er trotzdem. Wie genau, weiß ich nicht und ich glaube, das hat man auch nicht in die Öffentlichkeit tragen wollen. Aber letztlich konnte man ihm alles nachweisen.
Das Hauptproblem eines jeden Kriminellen ist immer die Geldwäsche. Je mehr Geld, desto größer das Problem. Man kann vielleicht für ein paar tausend Euro am Tag Drogen verticken, aber nicht Blumen oder Currywürste. Irgendwann sitzt man auf einem riesigen Stapel von Geldscheinen und fragt sich, wie man das Geld nun "gewaschen", also auf das Bankkonto bekommt. Gäbe es kein Bargeld mehr, erübrigt sich dieses Problem, weil sie erst gar kein Geld mehr verdienen. Zumindest nicht auf "ihrem Fachgebiet".
Ich sehe da deutlich meinen Staat in der Pflicht, den ich mit einem erheblichen Anteil meiner geleisteten Arbeit (also Steuern) am Leben erhalte und mitfinanziere.Hmm, Bankenkontrolle. Wer soll die denn kontrollieren?
Ja, aber das darf ja nicht bedeuten, dass man diesen Zustand nicht aktiv bekämpfen müsste.Du schreibst ja selbst das sich das System verselbstständigt hat. Ich behaupte sogar, das Finanzsystem steht über allem, die gesamte Politiklandschaft mit eingeschlossen.
Ein richtiger und wichtiger Punkt. Ja, ich denke auch, dass einem kontrollierten und geregelten Finanzsystem der große Knall vorstehen muss. Es wird nicht anders gehen, das sehe ich ganz genauso. Wenn man es dann im Anschluss schafft, ein Zinsverbot zu verhängen, dann hat man schonmal eine gute Basis für ein gesundes Finanzsystem. Dann noch ein paar Gesetze gegen Wucher etc und man ist auf Kurs.Selbst wenn man dies wieder unter Kontrolle bringen könnte (was ich für nahezu ausgeschlossen halte), wie will man das Finanzsystem je wieder mit realen Gegenwerten untermauern? Das ist ebenfalls kaum möglich, da schon heute unser gesamtes Finanzsystem fast ausschließlich aus Buchgeld besteht.
Letztlich weiß jeder von uns, dass der, der das Geld hat, auch die Macht hat. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen und Staaten. Durch Kredite, Zinsen und Zinseszinsen haben aber alle ihre Macht an Banken abgegeben. Also müsste man in dem Szenario überlegen, ob man nicht auch gleich einen "Finanzmarkt" verbietet. Denn ein Markt, der ohne reale Gegenwerte nur ungedecktes Geld gegen noch mehr ungedecktes Geld "handelt" kann selbstredend gar nicht dauerhaft funktionieren ohne Blasen zu produzieren, die man dann mit noch mehr Geld künstlich am Leben erhalten muss, damit sie ja nicht platzen. Dieser Teufelskreis darf erst gar nicht entstehen.
Ohne Finanzmarkt hätten wir sogar noch einen Positiveffekt: Das Geld würde sich langsam wieder gerechter verteilen. Der gute Herr Geissen kann dann zwar weiter sein Geld in seiner Reality-Soap sinnlos verprassen, aber es käme kein neues hinzu, weil er ja auch nichts mehr leistet. Und Geld erhält wieder seine eigentliche Bedeutung zurück als "Speichermedium" für geleistete Arbeit. Folglich gäbe es auch keinen Grund mehr für eine In- oder Deflation...
Nun ist es aber so, dass de facto jedes Land der Welt bei x Banken in der Kreide steht. Ein Staatsbankrott hilft nur, wenn er weltweit in jedem Land zeitgleich passiert. Aber die Hoffnung habe ich längst aufgegeben, weil dieses Ereignis auch für noch viel bessere Sachen genutzt werden könnte, die aber keiner will.Aus meiner Sicht gibt es kein zurück mehr, die einzige Möglichkeit aus diesem System zu kommen wäre ein Staatsbankrott. Denn genau genommen ist unser Staat längst bankrott. Er wird duch Kredite künstlich am Leben gehalten.
Die meisten Menschen klammern sich noch an den Gedanken, dass sie ja die Chance haben, selbst reich werden zu können. Also irgendwann "ihr Geld für sich arbeiten zu lassen" (was schon in der Formulierung perfide ist, da das Geld nicht arbeitet, sondern nur andere Menschen die Zinsen real erarbeiten).
Aber sei es drum. Thema hier ist ja die Abschaffung des Bargeldes. Das würde zwar die Finanzmärkte nicht eindämmen, aber wenigstens die Kriminalität. Immerhin ein erster Schritt vor dem großen Knall. Schon deswegen bin ich dafür