Begrenzungen von Barzahlungen / Abschaffung des Bargelds

Ganz zu schweigen von den Einsparungen im Personalbereich bei Bankfilialen, an Kassen, im Transport- und Sicherheitsgewerbe... Schon klar, dass Banken das Bargeld abschaffen wollen! !
Kosten, die von der Großbank bis zur Imbissbude auf den Endverbraucher umgelegt werden.
 
Ja, aber wenn man 80 % dKosten senken kann und nur 60% im PReis heruntergeht?!! (Zahlenbeispiel frei gewählt!)
 
Das kommt wohl klar darauf an, was hinter den 80% gesteckt hat.

Im Beispiel mit den Banken wären beide wins für die Bank.
Und im übrigen, wenn eine Bank ihre Kosten um 80% senken könnte, wäre der Endverbraucher wohl der allerletzte der davon profitieren würde.

Was mich betrifft, habe ich dazu sogar ein passendes Beispiel: Ich bin bei einer Bank, die Ihr Privatkundensegment in den letzten Jahren konsequent heruntergefahren hat. Es wurden zahllose kleine Filialen geschlossen, nur die größeren Hauptstandorte in Einwohnerstärkeren Städten bleiben bestehen. In der Nähe meines Wohnortes wurden allein in einer Stadt 3 von 4 Filialen geschlossen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, von diesen Kosteneinsparungen profitiert zu haben :roll:

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Und ich würde von dem Wegfall des Bargeldes ebenfalls nicht profitieren. Die Banken schon, sie müßten keine Mindestreserven mehr vorhalten, die die Giralgeldschöpfung im Moment noch limitieren.
Womit wir auch schon beim aktuellen Problem sind: Es wird doch schon nahezu alles "auf Pump" gekauft, doch die Geldmenge wächst zu langsam. Der Zins-/Zinseszinseffekt fördert aber ein nahezu exponetielles Wachstum, was in der realen Wirtschaft nicht möglich ist. Also müssen mehr Schulden gemacht werden die mehr Zinsen zur Folge haben, die Guthabenzinsen der reichen werden immer höher, wodurch die kleinen Bürger immer mehr finanzieren müssen.

Für die Zinserträge der Millionäre und Milliardäre müssen andere Menschen buckeln. Man kann sein Geld nicht für sich arbeiten lassen, Geld kann nicht arbeiten - aber die Menschen können arbeiten.
 
Im Beispiel mit den Banken wären beide wins für die Bank.
Nun besteht das Bargeldsystem aber nicht nur aus Banken.

Ich muss zum Automaten oder Schalter fahren, ich muss persönlich zum Händler fahren, der braucht Kassen- und Verschlusssysteme, der muss es versichern lassen, der muss es Zählen und gegebenenfalls Rollen, der muss es abholen lassen oder selbst wegbringen, dann muss er neues abholen, mir mein Wechselgeld geben, und dann muss ich wieder zur Bank fahren und das Sparschwein abgeben.
Nach ein paar Durchgängen brauchen wir dann auch noch neues Bargeld, weil die alten Lappen durchgenudelt sind.

Und am Ende der Kalkulation bezahle ich den Spaß irgendwo komplett.

Ich kann mich nicht daran erinnern, von diesen Kosteneinsparungen profitiert zu haben :roll:
Subjektiv schwer zu prüfen. Ich hab auch Girokonten, die keinen Cent gekostet haben.
 
Ich denke das hat wenig mit der Frage nach Bar- oder Giralgeld zu tun.

Wahrscheinlich ist der Zins älter als das Geld. ;)

Da der Bargeldanspruch ein limitierender Faktor bei der Giralgeldschöpfung ist, sehe ich da schon einen kausalen Zusammenhang. Ohne Giralgeldschöpfung hätten wir niemals so hohe Schulden haben können und alle müßten weniger Steuern zahlen.
Eine Abschaffung des Bargeldes würde dem Finanzsystem erlauben sich uneingeschränkt und noch viel weiter aufzublähen. Nach meiner Einschätzung ist dies der tiefere Sinn der dahinter steckt, man muß sich nur mal einen Graph ansehen der die Entwicklung der Geldmenge der letzten Jahre anzeigt. Da offenbart sich nämlich ein großes Problem, welches sich auch mit einem "Wirtschaftswachstumsgesetz" längst nicht mehr in den Griff bekommen lässt.

Ob der Zins älter ist als das Geld weiß ich nicht, aber ein verzinstes Finanzsystem hat den großen Nachteil, dass die Zinsen bei der Geldschöpfung nicht mit geschöpft werden.
 
Da der Bargeldanspruch ein limitierender Faktor bei der Giralgeldschöpfung ist, sehe ich da schon einen kausalen Zusammenhang.
Warum ist das denn so? Haben wir mal Prä-Digitalisierung so deklariert.
Das heißt aber doch nicht, dass "der limitierende Faktor" zwangsläufig physisch sein muss.
Eine Abschaffung des Bargeldes würde dem Finanzsystem erlauben sich uneingeschränkt und noch viel weiter aufzublähen.
Nur wenn es die Spielregeln zulassen.

ein verzinstes Finanzsystem hat den großen Nachteil, dass die Zinsen bei der Geldschöpfung nicht mit geschöpft werden.
Und doch kann man ihn über den Umlauf begleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt aber doch nicht, dass "der limitierende Faktor" zwangsläufig physisch sein muss.
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Nur wenn es die Spielregeln zulassen.
Die Spielregeln können geändert werden, aber nur schrittweise. Und über einen dieser Schritte scheinen wir schon zu diskutieren.

Und doch kann man ihn über den Umlauf begleichen.
Kann man?

Die Geschäftsbanken erzeugen Giralgeld durch Kredit. Dieses Geld gab es vorher nicht, folglich verleihen Banken kein Geld; sie erzeugen es aus dem nichts.
Nun wird der Kredit irgendwann zurück gezahlt und die Bilanz verkürzt sich wieder entsprechend. Aber die Zinsen muß der Kunde ja trotzdem noch zahlen und dieses Geld muss er woanders her nehmen, denn es wurde weder mitfinanziert noch geschöpft. Er muß es irgend jemand anderem abnehmen um die Zinsen zu bezahlen.

Was im Einzelfall betrachtet kein Problem ist, wirft bei einer hohen Anzahl von Krediten schwerwiegende Fragen auf.

Bei diesem System ist ein Crash mathematisch vorprogrammiert. Die Zinserträge auf die Guthaben (die im Gleichgewicht zu allen Schulden ebenfalls existieren) steigen immer weiter an, je weiter sie steigen umso schneller steigen sie. Das Finanzsystem muß zwangsweise immer schneller wachsen.
 
Kein bares finde ich praktisch

Ich bezahle eigentlich sowieso ungern bar und so gut wie alles mit Kreditkarte und finde es immer doof wenn man in einem Laden nicht mit KK zahlen kann. Wenn endlich mal Apple Pay nach Deutschland kommen würde werde ich auch damit bezahlen. Handy hat man eh immer dabei.
 
Im Gegensatz zu "Handy hat man eh immer dabei." kann das nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden. :mrgreen:

Nja ist halt iWie so das in Deutschland von vielen lieber Bar gezahlt wird außer so in bestimmten Regionen wo du mit Bargeld blöd angeschaut wirst :D Ja gut wenn du normal mit KK oder Bankkarte bezahlst hast du schon ne eindeutige Nummer und die können ja auch deinen Namen auslesen und ein Geschäft könnnte zurückverfolgen was du kaufst. Daran kann man ja noch arbeiten das das anonymer wird. zB bei Apple Pay wird bei jeder Transaktion ein zufälliger Wert gebildet und der Laden kann dann die jeweilige Kontonummer oder ähnliches nicht mehr zuordnen weil man halt immer nur temporär ne Nummer hat die sich ständig ändert. Ja gut Apple kann sicher das dann schon wieder mitverfolgen was man kauft aber so könnte man sagen das die Bank ja auch jederzeit weiß wie viel Geld man hat was man für Miete zahlt, welchen TV Anbieter man hat und so weiter. Irgendwer weiß es halt trotzdem immer^^

Ich meine die können auch gerne ihr Bargeld beibehalten nur ich benutze es eh recht ungern und wäre auch für neue schnelle und sicherere Zahlungsmöglichkeiten in De.
 
Aber die Zinsen muß der Kunde ja trotzdem noch zahlen und dieses Geld muss er woanders her nehmen, denn es wurde weder mitfinanziert noch geschöpft.
Der Zins bedeutet ja nicht ausschließlich, dass ich mehr Geld brauche um das gleiche zu konsumieren, sondern auch dass ich für mein Geld jetzt weniger konsumieren kann.
Also wird er durch Umverteilung von Waren und Dienstleistungen vom Kunden zum Kreditgeber innerhalb mehrerer Perioden beglichen.

Wenn du mir 10 € leihst und 20 € zurückhaben möchtest, funktioniert das natürlich nicht innerhalb eines einzigen Umlaufs. Ich kann aber meinen Konsum von 10 € / Monat auf 5 € / Monat runterschrauben und dir jeden Monat 5 € geben. Den Kredit begleiche ich sofort (du hast mir ja 10 € geliehen), nach weiteren 2 Monaten begleiche ich die Zinsen.
Du dagegen, kannst 2 Monate zusätzlich 5 € verkonsumieren, ohne was dafür zu tun.
Für die Dauer von 2 Monaten ändert sich der Konsum der beiden Parteien von 10€ / 10€ auf 15€ / 5€
ohne dass wir mehr Geld bräuchten.

Handy hat man eh immer dabei.
Mein Handy ist allerdings auch gerne mal leer. Vormittags zu lange auf tagesschau.de gewesen, kann ich mir Nachmittags kein Busticket damit kaufen. Dann steh ich aber da. ;)