EU schaltet sich wegen geplanter Hinrichtung ein

Washington (dpa) - Unmittelbar vor der geplanten Hinrichtung von Teresa Lewis im US-Bundesstaat Virginia hat die Europäische Union versucht, die Exekution doch noch zu stoppen.

Die EU-Länder wollten am Donnerstag ein weiteres Mal an den Gouverneur von Virginia herantreten und ihn bitten, die Todesstrafe in eine Haftstrafe umzuwandeln, wie der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, im Südwestrundfunk (SWR) sagte. Sollte die 41 Jahre alte Amerikanerin wie geplant am Donnerstagabend um 21.00 Uhr Ortszeit (Freitag 03.00 Uhr MESZ) mit der Giftspritze getötet werden, wäre es die erste Exekution einer Frau in Virginia seit fast 100 Jahren.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte am Mittwoch als letzte Instanz einen Antrag zurückgewiesen, die Vollstreckung aufzuhalten. Das Todesurteil ist heftig umstritten, da Lewis über eine sehr geringe Intelligenz verfügt. Nach Ansicht ihrer Anwälte grenzt ihr Geisteszustand an eine Behinderung, was ein Todesurteil ausschließen müsste.

Löning betonte, es werde alles getan, um Lewis zu retten. Es sei aber äußerst schwierig, in den USA öffentlichen Druck auszuüben. Fast immer rufe das bei den jeweiligen Gouverneuren, die über Todesfälle zu entscheiden haben, eine Gegenreaktion hervor. Im Fall der beiden Deutschen, die in den USA zu Todesstrafen verurteilt sind, bemühe sich die Bundesregierung unter anderem mit Briefen und Gesuchen deren Hinrichtungen zu verhindern. Er habe aber nicht viel Hoffnung, dass sich die Amerikaner davon beeindrucken lassen.

Das Oberste Gericht hatte mit seiner Entscheidung den Weg für die erste Hinrichtung einer Frau in den USA seit 2005 freigemacht - und die zwölfte seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976. Bereits am vergangenen Freitag hatte der Gouverneur des Staates Virginia, Bob McDonnell, ein Gnadengesuch abgelehnt.

Lewis wurde wegen Mordes an ihrem Ehemann und Stiefsohn verurteilt. Sie hatte gestanden, 2002 zwei Komplizen für die Tat angeheuert zu haben. Als die Schüsse fielen und ihr Mann langsam verblutete, soll sie in der Küche gesessen haben. Laut Staatsanwaltschaft handelte sie aus Habgier, weil sie eine Lebensversicherung in Höhe von einer Viertelmillion Dollar kassieren wollte. Gezielt, so die Anklage, habe sie einen der späteren Mitverschwörer mit Sex gefügig gemacht.

Justiz / Hinrichtungen / USA
23.09.2010 · 16:49 Uhr
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