Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
Mindestens vier Personen aus dem Umfeld der Parkschützer sind im Verkehrsministerium angestellt wurden.

Stimmt - ein Praktikant mit der Option auf Weiterbeschäftigung ist aus den Reihen der Parkschützer (wenn auch nicht mehr aktiv). Diese Personalie ist eine Provokation, die wieder mal beweist, dass Hermann kein gelerntes Politikerhändchen hat. Dass aber noch weitere erklärte S-21-Gegner eingestellt werden und am Bürgertelefon keine Werbung für den Tiefbahnhof gemacht wird halte ich jetzt weder für verwunderlich noch für verwerflich. Problematischer finde ich da eher, dass das Ministerium 59 neue Stellen bekommen hat - ein Drittel weniger hätte sicher gereicht ...
 
Nun - es wäre juristisch aber sicherlich auch schwierig einen Bewerber abzulehnen, weil er Parkschützer gewesen ist. Also wenn ich dran denke, was man einem abgelehnten Bewerber alles nicht an Gründen angeben darf, um sich nicht rechtlich angreifbar zu machen....:-?
 
Nun - es wäre juristisch aber sicherlich auch schwierig einen Bewerber abzulehnen, weil er Parkschützer gewesen ist. Also wenn ich dran denke, was man einem abgelehnten Bewerber alles nicht an Gründen angeben darf, um sich nicht rechtlich angreifbar zu machen....:-?
Das Geschmäckle an der Sache ist mE, dass die Grünen gegen den Filz und Bürokratie vorgehen woll(t)en. Jetzt haben sie ein "neues" Ministerium mit zusätzlich 59 Planstellen geschaffen und stellen dort "alte Bekannte" ein.
Alles in allem kann man sagen, dass Hermann ein gutes Näschen dafür hat, in jedes (politisch) Fettnäpfchen zu treten und sein Chef - wie insgesamt bei dem Thema - ziemlich ruhig deswegen ist.

Wann gibt's denn eigentlich die ersten "Sonntagsfragen" in BW?
 
.... Jetzt haben sie ein "neues" Ministerium mit zusätzlich 59 Planstellen geschaffen und stellen dort "alte Bekannte" ein....

Das neue MInisterlium halte ich auch für Überflüssig, keine Frage. Mir ging es eher darum, dass man auch hier einmal nicht jede Einstellung gleich unbedingt als politische Fehlleistung kritisieren muss. Wobei ich ehrlicherweise die Einstellungskriterien an solchen Stellen nicht kenne.
 
Das Geschmäckle an der Sache ist mE, dass die Grünen gegen den Filz und Bürokratie vorgehen woll(t)en. Jetzt haben sie ein "neues" Ministerium mit zusätzlich 59 Planstellen geschaffen und stellen dort "alte Bekannte" ein.

Es wurde ein Kämpfer von der gleichen politischen Linie eingestellt.
Das ist gegnüber dem Koalitionspartner eine fragwürdige Vorgehensweise aber noch kein Filz. Wenn er aber aus dem Freundeskreis Hermanns stammen sollte, darf/muss natürlich ein Auge darauf gerichtet werden.

Den Bürokratievorwurf muss sich die neue Regierung auf jeden Fall gefallen lassen ...
 
Das ist gegnüber dem Koalitionspartner eine fragwürdige Vorgehensweise aber noch kein Filz.

Wie man das jetzt nennt, ist in meinen Augen eher zweitrangig.

Auf alle Fälle hat es Hermann wunderbar geschafft, dem politischen Gegner zwei offene Flanken zu präsentieren:
- eine fragwürdige Vorgehensweise bei Einstellungen
- Es steht der Verdacht im Raum, dass er als Teil der Regierung gegen das Projekt arbeitet, und damit die vertraglichen Pflichten verletzt.

gruss kelle!
 
Mindestens vier Personen aus dem Umfeld der Parkschützer sind im Verkehrsministerium angestellt wurden.

https://www.focus.de/politik/deutsc...iche-schritte-gegen-gruen-rot_aid_646566.html
Aus der Quelle geht nicht hervor, dass irgendeine der genannten Personen innerhalb des letzten Jahres eingestellt wurde. (Den Praktikant klammere ich mal aus, das ist nicht eingestellt.)
Das einzige, wo man es vermuten kann, ist
Die Taskforce des Ministers führt der grüne Nahverkehrsplaner und neue Zentralstellenleiter
Das er neu als Leiter ist, heißt nicht, dass er nicht schon vorher angestellt war - davon würde ich sogar ausgehen, wenn es um einen Leitungsposten geht.
Davon abgesehen ist er Nahverkehrsplaner, und damit 100% richtig auf dem Posten. Wegen seiner Mitgliedschaft in einer bestimten Partei kann und darf man ihn die Stelle auch nicht verweigern. Selbst die Frage nach einer Parteimitgliedschaft in Bezug zum Arbeitsverhältnis ist illegal.
Auch politische Aktivität für oder gegen etwas ist nur sehr selten Grund für ein Arbeitsverbot (Das jetzt ganz allgemein gesagt). Ohnehin dürfte es sehr schwer sein, in der Stuttgarter Verwaltung überhaupt jemanden zu finden, der da wirklich neutral ist.

Deine Aussagen zu grünem Filt etc. sind daher völlig haltlos.
 
Aus der Quelle geht nicht hervor, dass irgendeine der genannten Personen innerhalb des letzten Jahres eingestellt wurde.

Eine Person ist befristet bis Ende 2012 eingestellt.
Ein befristeter Arbeitsvertrag ist für maximal zwei Jahre möglich, also erfolgte die Einstellung frühestens zum 1.1.2010.
Und ich halte es für recht unwahrscheinlich, dass Frau Gönner auf ihre letzten Tage einen Projektgegner in ihr Ministerium holt.

Das er neu als Leiter ist, heißt nicht, dass er nicht schon vorher angestellt war - davon würde ich sogar ausgehen, wenn es um einen Leitungsposten geht.

Ein Leitungsposten sagt erstmal nix darüber aus, ob er vorher schon da war.
Abgesehen davon hilft: https://www.nahverkehrsberatung.de/Text/Kontakt-Hickmann.htm weiter.
"Gerd Hickmann ist am 30.06.2011 aus dem Planernetzwerk ausgeschieden, da er eine neue Tätigkeit im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Stuttgart aufgenommen hat."

Zu der dritten Person steht geschrieben
"Mit Oliver Schlotz-Pissarek sitzt noch ein weiterer Mann dieser Gruppe im Ministerium. Der Richter ist vom Amtsgericht Esslingen abgeordnet und prüft Fragen des Projekts."
Vorher anderer Job im Amtsgericht, jetzt abgeordnet, um Fragen zu prüfen.

Deine Aussagen zu grünem Filt etc. sind daher völlig haltlos.

Für mich gibt es hinreichend Indizien, die mich zu meiner Aussage stehen lassen.

Weiterhin, ohne jetzt auf die einzelne Person schauen zu wollen, ist für mich erstmal klar, dass man, wenn man Vorgänge des Vorgängers bzw. des Vorgängerteams prüfen lassen will, sicherlich keinen Prüfer aus dem alten Team dazu nimmt.

Für sowas nimmt die freie Wirtschaft gerne die Dienste von großen Kanzleien oder Beratungsfirmen in Anspruch, um eine größtmögliche Unabhängigkeit der eigenen Untersuchungen gewährleisten zu, ohne in den Ruf der Vertuschung zu kommen.

Gut, Hermann hat nix zu vertuschen, was die Arbeit der Vorgänger angeht, aber unabhängig bzw. unbefangen würde ich die "Untersuchungen" nicht nennen.

gruss kelle!
 
Ähm, ja, jetzt hat die Bahn den Stresstest bestanden. War ja zu erwarten!

Also ernsthaft, wer hat was anderes erwartet?! Die Bahn macht ihren Test und besteht ihn. Nun, was da in Stuttgart passiert ist eh schwer zu erklären, aber das kann ich mir nicht annähernd erklären:

Wie konnten die S21-Gegner solch einen Schlichterspruch zu lassen?! Ein Test über die Kapazitäten ohne verbindliche Vorgaben?

Wenn man mangelnde Teilhabe am Test beklagt, wo war dieser Protest oder gar Rücktrittsdrohungen vor und während des eigentlichen Testes?

Wieso protestiert man, als die Bahn das Ergebnis vorab verbreitet, wenn der Test eh nicht glaubwürdig ist?

Wozu sagt man den eigentlichen Präsentationstermin ab, weil man den Bericht erst ausführlich prüfen müsse?

Wieso steigt man erst kurze Augenblicke vor der Verkündung des Ergebnisses aus?
 
Selbst wenn man die Argumentation der S21-Gegner aufnimmt, dann ist es absolut logisch, dass der Bahnhof jedweden Stresstest bestehen wird, ob jetzt von Befürwortern, Gegnern oder unbeteiligten die Einhaltung der Vorgaben prüft:

Der Bahnhof soll (laut Gegnern) ohnehin gebaut werden, egal zu welchem Preis. Welchen Grund hätte die Bahn dann(rein logisch), das Projekt unterdimensioniert zu gestallten, wenn die Kosten ohnehin 'runtergerechnet werden? :think:
 
Wie konnten die S21-Gegner solch einen Schlichterspruch zu lassen?! Ein Test über die Kapazitäten ohne verbindliche Vorgaben?

Wieso steigt man erst kurze Augenblicke vor der Verkündung des Ergebnisses aus?

Das ist in meinen Augen relativ simpel zu erklären.

Die Gegner waren so von ihren eigenen "Experten" überzeugt, dass man einem Palmer halt glaubte, dass der geplante Bahnhof/knoten den Stresstest nie bestehen würde, bzw. dass so aufwendige Änderungen nach sich ziehen würde, dass das Projekt stirbt.

Ein Palmer wog halt mehr als diverse Professoren, Uni-Institute oder Gutachter.
Schließlich veröffentlichte er ja noch passend zur Wahl ein Pamphlet, womit er nachgewiesen haben wollte, dass der Bahnhof inkl. aller Ausbauoptionen den Stresstest nie bestehen wird.

Also, warum Vorgaben machen?

Daraus folgt dann auch der Ausstieg nach Veröffentlichung des Gutachtens.
Da man SMA nicht diskreditieren kann, muss der Stresstest wohl was taugen.
Also bestand das ganze Geschwurbel zum Thema Leistungsfähigkeit im wesentlich aus leeren Phrasen, und die "Experten" taugen nichts.
Welches Licht wirft das jetzt auf die weiteren Experten der Protestbewegung?
Wenn die die Gefahren genauso kompetent beurteilt, wie Palmer die Leistungsfähigkeit, bricht der Protest zusammen.

Also raus aus der Diskussion und zweifeln, damit man die "Experten" am Leben erhalten kann.

Ich habe mir heute mal das Gutachten durchgelesen.
Recht verständlich geschrieben, also auch für nen relativen Laien gut zu lesen.
Klar, der Stresstest ist in Art der Auswahl, den Prämissen und dem Ergebnis in sich schlüssig.
Eine weiße Weste für die DB AG ist es aber nicht, da noch einiges zu tun ist.
Wobei eine wesentlich Erkenntnis folgende war:
Schießt man den Knoten Stuttgart mit 49 Zügen pro Stunde zu, so steht die S-Bahn kurz vor einer kritischen Situation.
Ergo ist es eher unwahrscheinlich, dass die 49 Züge jemals fahren, weil dann die Kommune erstmal Geld in die S-Bahn investieren müsste.
Was aber ursächlich nicht mit S21 zu tun hat.

gruss kelle!
 
Warum hat die Bahn nicht die Gegner eingeladen an den Prämissen des Stresstests mitzuwirken? Da wäre ein Ergebnis bei rausgekommen, das keiner hätte anzweifeln dürfen.

Ehrlich gesagt, gehöre ich zu denen, die Palmers Ausführungen für sehr plausibel gehalten haben (und auch noch tun). Nur der jetztige Stresstest hat doch nichts mit den von Palmer angenommenen Voraussetzungen bezüglich Maximalleistungen und Verspätungen zu tun - was beweist er mir also?

Er beweist mir, dass wenn man davon ausgeht, dass wenigstens so viele Züge abgewickelt werden, wie die Bahn unter nicht wirklich ungünstigen Bedingungen vorgegeben hat - etwa 30% mehr als jetzt im Normalbetrieb abgewickelt werden - aber eben noch nicht so viele, wie der jetztige Bahnhof schon real geschafft hat. Ich kann nicht beurteilen, wieviele Züge der Bahnhof in Zukunft durchschleusen können muss, aber ich kann einfache Vergleiche zum jetztigen Bahnhof anstellen und da ist mir immer noch nicht klar, weshalb der bestandene Stresstest für S21 spechen soill. Er spricht nur nicht gegen S21 wie sich manch einer gehofft hat.

Die Sache ist also genauso klar oder unklar wie zuvor - nur dass die Bahn in der Außenwirkung bei Leuten, die sich damit nicht befassen, punkten kann ... insofern kann ich der DB zumindest publicitytechnisch gratulieren.
 
Warum hat die Bahn nicht die Gegner eingeladen an den Prämissen des Stresstests mitzuwirken? Da wäre ein Ergebnis bei rausgekommen, das keiner hätte anzweifeln dürfen.

Kurze Zwischenfrage: Willst Du zu gegebener Zeit die Prämissen definieren, nach denen ich mein nächstes Motorrad kaufe?

Die DB AG hat einen Fahrplan zu erstellen, eine Infrastruktur bereitzustellen und den kompletten Betrieb sicherzustellen.
Nach den Prämissen, die die gesetzlichen Vorgaben bzw. die Vorschriften des EBA definieren.

Oder willst Du die Prämissen so definieren, wie es Winnie Hermann probiert hat, so dass für einen fiktiven Zug pro Werktag Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe vorgenommen werden müssen, obwohl andersweitig Trassen frei sind?

Aber wenn Du das SMA Gutachten gelesen hast, kannst Du sicherlich die Prämissen benennen, die verbesserungswürdig sind.
Ich frage mich bloß, ob es geplante Haltezeiten sind, die so großzügig bemessen sind, dass sie zum Verspätungsabbau dienen, oder die überdimensionierten Pufferzeiten bei den Verbindungen als solches.

Ehrlich gesagt, gehöre ich zu denen, die Palmers Ausführungen für sehr plausibel gehalten haben ...

Ehrlich gesagt warte ich seit Donnerstag auf eine fundierte Kritik von Palmer am Stresstest.
Aber ich glaube zu wissen, warum Palmer sich zur Zeit arg zurück hält.

Nur der jetztige Stresstest hat doch nichts mit den von Palmer angenommenen Voraussetzungen bezüglich Maximalleistungen und Verspätungen zu tun - was beweist er mir also?

Der Stresstest sagt ja auch nichts über eine Maximalleistung aus.
Er stellt nur einen Zusammenhang zwischen einer definierten Leistung und der daraus folgenden Qualität her.

Er beweist mir, dass wenn man davon ausgeht, dass wenigstens so viele Züge abgewickelt werden, wie die Bahn unter nicht wirklich ungünstigen Bedingungen vorgegeben hat - etwa 30% mehr als jetzt im Normalbetrieb abgewickelt werden - aber eben noch nicht so viele, wie der jetztige Bahnhof schon real geschafft hat.

Zum einen geht es nicht um die Leistung des Bahnhofs, sondern um die Leistung des Bahnknotens.
Zum anderen weiß der informierte Bürger, dass der Bahnhof mal mehr Züge abgefertigt hat, als die aktuellen 37 Züge, aber dieser Bürger weiß auch, dass das zu Zeiten war, wo die S-Bahn noch im Bahnhof fuhr.
Als die S-Bahn vor ca. 30 Jahren umgebaut wurde, wurden dem Sackbahnhof mehrere Zufahrtsgleise "geklaut", so dass der aktuelle Knoten nie die alte Leistung erbringen kann.
Und genau da setzt K21 an, dass man die "alte" Situation wieder herstellt.

Dabei ist immer noch die Frage offen, welchen qualitativen Status sowohl die aktuellen 37 Züge bzw. die alten über 50 Züge haben/hatten.

Ich kann nicht beurteilen, wieviele Züge der Bahnhof in Zukunft durchschleusen können muss, aber ich kann einfache Vergleiche zum jetztigen Bahnhof anstellen und da ist mir immer noch nicht klar, weshalb der bestandene Stresstest für S21 spechen soill.

Er kann 30% mehr als der aktuelle Knoten, bei einer definierten Qualität.

Die Sache ist also genauso klar oder unklar wie zuvor - nur dass die Bahn in der Außenwirkung bei Leuten, die sich damit nicht befassen, punkten kann ... insofern kann ich der DB zumindest publicitytechnisch gratulieren.

Das schöne ist mal wieder, dass die Gegner sich gnadenlos verheddert haben.
K21 kann nach deren Aussage maximal 54 Züge pro Stunde abfertigen.
Wenn der aktuelle Bahnhof angeblich mehr leisten kann, als S21 im Stresstest, würde das bedeuten, dass die K21 Vertreter für maximal 4 Züge pro Stunde mehr 3,7 Milliarden € investieren möchten.

Denk mal darüber nach. ;)

gruss kelle!
 
Kurze Zwischenfrage: Willst Du zu gegebener Zeit die Prämissen definieren, nach denen ich mein nächstes Motorrad kaufe?

Wenn ich an der Finanzierung zwangsbeteiligt bin und den Stellplatz zur Verfügung stellen muss - dann schon ;)

Ehrlich gesagt warte ich seit Donnerstag auf eine fundierte Kritik von Palmer am Stresstest.
Aber ich glaube zu wissen, warum Palmer sich zur Zeit arg zurück hält.

Weil er einer der wenigen Gegner mit politischem Gespür ist und auf die Vorstellung wartet? Keine Ahnung - aber das werden wir ja vermutlich Freitag erleben.

Der Stresstest sagt ja auch nichts über eine Maximalleistung aus.
Er stellt nur einen Zusammenhang zwischen einer definierten Leistung und der daraus folgenden Qualität her.

Und zwar die Leistung, die für die Bahn in der Außenwirkung das beste Bild hergibt. Ansonsten hätte man sich sicher an einem Tisch bestens auf Maximal-Minimal-Vorgaben einigen können, die auch für Idioten wie mich die Grenzen von beiden Bahnhöfen aufgezeigt hätten.

Zum anderen weiß der informierte Bürger, dass der Bahnhof mal mehr Züge abgefertigt hat, als die aktuellen 37 Züge, aber dieser Bürger weiß auch, dass das zu Zeiten war, wo die S-Bahn noch im Bahnhof fuhr.

Der informierte Bürger hat sein Abstimmungsverhalten schon weitgehend festgelegt und interessiert mich im Moment weniger. Im Moment sollte es doch darum gehen, die wenig informierten Bürger auf transparente Weise aufzuklären, damit es zu einer Entscheidung kommen kann, wo nachher keiner sagen kann "Das hab ich aber nicht gewusst". In meinen Augen beruht die Taktik der Bahn auf gezielter Desinformation - dafür sehe ich auch die Kampagne als gutes Beispiel: https://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/die-guten-argumente-ueberwiegen/default.aspx

Was davon kann noch als ehrliche Aufklärung gewertet werden? Vielleicht die Tatsache, dass ein Gutteil des Bonatz-Baus entgegen dem Gejubel mancher S21-Befürworter eben doch stehen bleibt ;)

Das schöne ist mal wieder, dass die Gegner sich gnadenlos verheddert haben.
K21 kann nach deren Aussage maximal 54 Züge pro Stunde abfertigen.
Wenn der aktuelle Bahnhof angeblich mehr leisten kann, als S21 im Stresstest, würde das bedeuten, dass die K21 Vertreter für maximal 4 Züge pro Stunde mehr 3,7 Milliarden € investieren möchten.

Natürlich ist das mittlerweile eine bescheuerte Situation, für die man die S21-Gegner aber zunächst auch nicht verantwortlich machen kann.

Für mich bleibt die Erkenntnis, dass zwei ähnlich leistungsfähige Bahnhöfe gegeneinander antreten, der eine aber über die Köpfe der Bürger hinweg zu unverhältnismäßigen Kosten auf politisch unsaubere Weise durchgesetzt wurde. Das ist bemerkt worden und jetzt kommen zu diesen Kosten natürlich immer mehr dazu - meines Erachtens aber kein Argument dafür, ein Projekt durchzuwinken, das durch einen Bluff zu seiner Legitimation gekommen ist.
 
Und zwar die Leistung, die für die Bahn in der Außenwirkung das beste Bild hergibt.

Das sehe ich irgendwie anders.
Für mich würde das bedeuten, dass die DB AG in dem Stresstest die 49 Züge so nachgewiesen hätte, dass keine baulichen Erweiterungen notwendig wären (die zweigleisige Anbindung des Flughafens muss kommen, die große Wendlinger Kurve ist in der Schwebe), und dass SMA drunter geschrieben hätte "Ausreichend dimensioniert, mit Hang zur Überdimensionierung".

Ansonsten hätte man sich sicher an einem Tisch bestens auf Maximal-Minimal-Vorgaben einigen können, die auch für Idioten wie mich die Grenzen von beiden Bahnhöfen aufgezeigt hätten.

Die minimal Vorgabe ist klar: Fällt das Stellwerk aus, fährt gar kein Zug. :ugly:

Maximalwerte sind so ein Schlüpfergummi Ding: Nichts halbes - nichts ganzes.
Man kann gemäß den einschlägigen Vorschriften Kapazitäten für den Bahnhof inkl. Vorfeld(ern) allein berechnen, die bei S21 bei 72 und bei K21 bei 54 Zügen liegen.

Dann kommen die großen ABER:
- ist ein sinnvoller Fahrplan möglich
- wie wirken sich Güterzüge aus
- ist die Infrastruktur der mittleren Umgebung ausreichend dimensioniert
- Systeme die an ihrer Kapazitätsgrenze laufen, sind störanfällig

Daraus eine simple Zahl abzuleiten, damit man vergleichen kann, ist nicht das, was man trivial nennt.

Das einzige, was ich sagen würde, wo sicherlich viele zustimmen werden ist folgendes:
Der aktuelle Knoten stößt an seine Leistungsgrenzen.
Daraus resultierend muss etwas getan werden, dass mit mehr Zügen mehr Personen die Bahn nutzen können.
K21 und S21 sind in der Lage, mehr Züge abzuwickeln, als der aktuelle Knoten.

Im Moment sollte es doch darum gehen, die wenig informierten Bürger auf transparente Weise aufzuklären, damit es zu einer Entscheidung kommen kann, wo nachher keiner sagen kann "Das hab ich aber nicht gewusst". In meinen Augen beruht die Taktik der Bahn auf gezielter Desinformation - dafür sehe ich auch die Kampagne als gutes Beispiel: https://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/die-guten-argumente-ueberwiegen/default.aspx

Da stellt sich mir erstmal die Frage, ob man so ein Projekt in dem Umfang transparent kommuniziert bekommt.
Und die beantworte ich glattweg mit nein.

Sollte ich mich irren, stellt sich die zweite Frage, nämlich wer ein Projekt transparent kommunizieren kann.
Bei Projektbeteiligten erwarte ich, dass die kommunizierten Vorteile den kommunizierten Nachteilen voraus sind, bei den Gegnern erwarte ich das Gegenteil.

Bliebe der Planfeststellungsbeschluss.
Da dieser diversen Gesetzen und Vorschriften genügen muss und von verschiedenen Behörden genehmigt werden muss, erachte ich diesen für eine neutrale Informationsquelle.
Nur ist auch dieser nicht vor falschen Annahmen, ich sage bloß die abzupumpende Grundwassermenge, oder unentdeckten Fehlern gefeit und bietet auch noch die Möglichkeit der nachträglichen Änderung.

Natürlich ist das mittlerweile eine bescheuerte Situation, für die man die S21-Gegner aber zunächst auch nicht verantwortlich machen kann.

Bei dem groben handwerklichen Fehler schon.

... meines Erachtens aber kein Argument dafür, ein Projekt durchzuwinken, das durch einen Bluff zu seiner Legitimation gekommen ist.

Die Legitimation erhält ein Bauprojekt durch das Baurecht.
Dass da geblufft wurde, halte ich für ein arges Gerücht.

Dass für die Finanzierungsvereinbarung geblufft wurde,mag der Stern berichten, ich warte auf das entsprechende Gerichtsurteil.
Und auch das betrifft, bzw. soll betreffen, nach meinem Kenntnisstand, "nur" die Neubaustrecke.
Wobei sich da der Bund mit der Gewinnabführung von 4,5 Mrd. € seitens der Bahn bis zum Projektende mehr als gesund gestoßen hat. ;)

gruss kelle!
 
Da stellt sich mir erstmal die Frage, ob man so ein Projekt in dem Umfang transparent kommuniziert bekommt.
Und die beantworte ich glattweg mit nein.

Ich denke schon - natürlich ist das nicht einfach und wahrscheinlich will keine der beiden Seiten das in wirklich jedem Punkt. Für die neue Landesregierung als gemischtes Befürworter-Gegner-Doppel wäre es allerdings der beste Weg um zu dem Thema punkten zu können.


Die Legitimation erhält ein Bauprojekt durch das Baurecht.
Dass da geblufft wurde, halte ich für ein arges Gerücht.

Wie siehst Du Palmers Rückzug von der Bürgermeisterkandidatur zugunsten Schusters wegen dessen Zustimmung zum Bürgerentscheid und Schusters Verhalten 2004- 2007?