China und Tibet - Olympiaboykott?

Ihre Meinung:

  • beängstigend und schrecklich

    Stimmen: 8 33,3%
  • beängstigend und schrecklich, ich versuche mehr leute darüber zu informieren

    Stimmen: 8 33,3%
  • interessiert mich nicht (betrifft mich nicht)

    Stimmen: 2 8,3%
  • ich weiß zu wenig darüber, daher enthalte ich mich

    Stimmen: 3 12,5%
  • glaub ich nicht

    Stimmen: 0 0,0%
  • ich bin ein optimist, wenn ich mir alles negative zu herzen nehm würde...

    Stimmen: 0 0,0%
  • sonstiges

    Stimmen: 3 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    24
manchmal frage ich mich wie weltfremd man eigentlich sein kann......

und ich frage mich manchmal, wie man so einen unfug schreiben kann :think:

Tibet gehört schon JAHRE zu China. Da wäre es so ähnlich, wie wenn die DDR sich auf einmal selbständig machen wollte oder Bayern 8O.

richtig, oder der kosovo sich unabhängig erklärt ... :hö:

die DDR hat sich übrigens schon einmal "selbstständig gemacht" ;)


Das Problem ist halt, dass Tibet schon mehr als 50 Jahre zu China gehört.... die DDR halt gerade mal seit 10 jahren zu Deutschland. Wer könnte sich denken, dass die ex-DDR ein eigener Staat wird??

ja und, sind diese 50 jahre jetzt die "magische grenze" ab der man nicht mehr unabhängig sein darf? im übrigen gehört dir "DDR" nunmehr seit 18 Jahren zur bundesrepublik deutschland! :doh:

Wer könnte sich denken, dass die ex-DDR ein eigener Staat wird??

das haben sich viele vor dem 13.08.1961 wohl auch gefragt...

https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer ein bissel lesen kann nicht schaden ;)

Photon schrieb:
Ein Teil der Deutschen wollte endlich überall in der Welt Urlaub machen. Ein anderer Teil fühlte sich oder wurde wirklich verfolgt. Und wieder ein anderer Teil wollte endlich Videorekorder kaufen.

ich glaube du hast hier den ironie-tag vergessen ;) das hoffe ich zumindest :LOL:

Photon schrieb:
Dass Tibet annektiert wurde, liegt wohl am ehesten an den reichen Bodenschatzvorkommen und hat keine weitere Ursachen, wie etwa, dass der "Kommunismus die Weltherrschaft an sich reißen will" (wie etwa Stalin einst).

absolut korrekt !!! :clap:

die, meiner meinung nach, beste möglichkeit auf das tibet-problem medienwirksam aufmerksam zu machen, ist WÄHREND der olympischen spiele. denn dann kann china nicht alle journalisten des landes verweisen. dessen ist sich china auch durchaus bewusst. genau das wollen sie jetzt mit aller macht verhindern. ein boykott hat schon 1936 nichts gebracht. ;)

@Quark007: https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Spiele_1936
 
Unabhängigkeit oder Autonomie

Der Dalai Lama vertritt ganz klar den Standpunkt, dass Tibet mehr Autonomie braucht und er stellt nicht die Bedingung einer Unabhängigkeit Tibets. Ihm geht es nur darum, die tibetische Kultur und damit ein Volk am Leben zu erhalten. China muss sich keine Sorgen um seine Bodenschätze machen.
China will auch nicht nur die Bodenschätze! dieses Argument ist nicht ausreichend. Es versucht die Tibeter zu "chinesisieren" ... oder wie immer das heißt. Sämtliche wichtigen Postitionene werden von Chinesen besetzt. Chinesen erhalten Prämien, wenn sie nach Tibet ziehen. Sie versuchen nicht weniger, als das Volk der Tibeter zu vernichten.
Warum bezeichnet China den Dalai Lama als Wolf in Mönchskutte? Warum wird von Krieg um Leben und Tot gesprochen? Jeder weiß, dass die Tibeter gar keine Chance haben, sich wirklich unabhängig zu machen. Wenn sie nicht so brutal unterdrück geworden wären, gäbe es diese Aufstände nicht. Wenn sie ihre Religion frei ausüben dürften und ganz normal am öffentlichen Leben teilnehmen könnten, ebenfalls nicht. Hier geht es nicht um Bodenschätze. Hier geht es nur um Macht und friedliebende Menschen, wie die Buddhisten, sind nun mal leicht auszubeuten (siehe auch Burma). Nur alle paar Jahrzehnte explodiert es mal. Dann werden eben mal die Juornalisten rausgeworfen, der Aufstand niedergemetzelt und dann kann ganz friedlich die olypische Flagge durch Tibet getragen werden.
Ich glaube im übrigen ebenfalls nicht an eine "kommunistische Weltrevolution". Echte Kommunisten wären ja auch friedlich....
In China herrscht eine Cliquen-Diktatur mit einem wirklich hervorragendem Machtapparat...und das Machtstreben liegt nun mal in der menschlichen Natur.
 
Hier geht es nicht um Bodenschätze.

ohhhh doch ! genau um die geht es!

"...Tibet verfügt über 90 Arten von Bodenschätzen. Von den 26 Arten bekannter Bodenschatzreserven nehmen 11 Arten den 1 bis 5. Platz des Landes ein. Chromeisenerz kommt auf einer Fläche von 2500 qkm vor, konzentriert im Gebiet von Bagon-See in Nordtibet bis zum Fluß Nujiang und zum Yarlung Zangbo. Der festgestellte Vorrat nimmt den ersten Platz des Landes ein. Das Grubenfeld Norbusa im Bezirk Lhoka ist eine wichtige Basis für die Gewinnung von Chromeisenerz. Der geschätzte Vorrat an Lithium ist einer der größten der Welt. Der geschätzte Vorrat an Kupfer nimmt den zweiten Platz des Landes ein. Die festgestellten Reserven von Borax, Magnesit, Schwerspat und Arsen belegen den dritten Platz des Landes, die Reserven von Kaliglimmer und Torf den vierten Platz und die Reserven von Gips und Porzellanerde den zweiten bzw. den fünften Platz. Weitere wichtige Bodenschätze sind Speisesalz, Soda, Glaubersalz, Schwefel, Phosphor, Kalium, Kieselgur, Doppelspat, Korund, Kristalle und Achat..."

nachzulesen auf der seite der chinesischen botschaft in deutschland. https://www.china-botschaft.de/det/zt/sjwj/t94308.htm

und hier nochwas: " Die Produktionsmenge von Chrom macht mehr als 90 Pozent der Gesamtproduktion Chinas aus. Die Chromreserven nehmen selbstverständlich den ersten Platz im Lande ein. Bei Eisenerz betragen die Reserven über 200 Mio. Tonnen. Der Vorrat an Lithium macht mehr als die Hälfte des Weltvorkommens aus. "

https://german.china.org.cn/politics/archive/tibet/txt/2006-06/23/content_2245290.htm
 
ohhhh doch ! genau um die geht es!

Vielen Dank für die Info!:

Die Bodenschätze beutet China seit 50 Jahren aus und niemand - jedenfalls nicht der Dalai Lama - hat wirklich vor, ihnen dass wegzunehmen...auch wenn sie es sich unrechtmäßig angeeignet haben.
Das ist der Grund, warum ich geschrieben habe, es geht nicht um Bodenschätze. Dieses materielle Denken - Reichtum in diesem LEben - liegt einem Buddhisten zutiefst fern.
Es mag mag sein, dass China das anders sieht! Dann verstehen sie aber nicht, worum es wirklich geht.
 
[...] ich glaube du hast hier den ironie-tag vergessen ;) das hoffe ich zumindest :LOL:
An welcher Stelle? Meinst Du, dass die Ostdeutschen flächendeckend tatsächlich die Schnauze voll hatten vom Sozialismus? Oder einfach nur die Schnauze voll hatten, mit ihrem Geld nichts anfangen zu können, die meisten Länder der Welt niemals besuchen zu können und dass Luxusartikel, die im Westen inzwischen zur Grundausstattung gehörten, im Osten entweder nicht käuflich oder nicht erschwinglich waren? Natürlich gab es auch Leute, die vom Regime verfolgt wurden. Aber die gibt es heute auch und stellen sicher nicht die Mehrheit derer dar, die Montags auf die Straße gegangen sind.

[...] Es versucht die Tibeter zu "chinesisieren" ... oder wie immer das heißt. Sämtliche wichtigen Postitionene werden von Chinesen besetzt. Chinesen erhalten Prämien, wenn sie nach Tibet ziehen. Sie versuchen nicht weniger, als das Volk der Tibeter zu vernichten.
Wenn man ein Land dauerhaft (gewaltsam) eingliedern will, so muss es natürlich auch kontrolliert werden. Wer sollte es im Sinne Chinas kontrollieren? Die Tibeter selbst, wobei die Gefahr besteht, dass dort eher gegen China gearbeitet wird, als mit? Ist doch ganz klar, dass China dort die Positionen mit loyalen Mitarbeitern besetzt. Das machen Konzerne so, das machen Staaten so. Tibeter werden damit nicht vernichtet. Sie werden eben eingegliedert. Und dazu gehört eben auch, dass sich Chinesen dort ansiedeln. Darin sehe ich auch kein Problem.

"Das Volk der Tibeter vernichten" würde "Genozid" bedeuten. China wäre das einzige Land, das einen Genozid veranstalten würde, indem es seine Leute dorthin schickt und sagt: "Poppt die Tibeter aus dem Genpool!"

Warum bezeichnet China den Dalai Lama als Wolf in Mönchskutte?
Zunächst mal ist der Dalai Lama das religöse und politische Oberhaupt der Tibeter. Es ist doch selbstverständlich, dass er auch als erstes (verbal) angegriffen wird. Besonders jetzt nach den Krawallen vor Olympia. Der Dalai Lama hat mehr Macht, als es China lieb ist und auch wenn ich persönlich nicht glaube, dass er zu Aufständen aufgerufen hat, so ist er doch der treibende Keil, dass sich Tibet noch immer unabhängig fühlt.

Warum wird von Krieg um Leben und Tot gesprochen?
Um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Man droht und rasselt mit den Säbeln, damit es hoffentlich nicht zu blutigen Auseinandersetzungen kommt. Mna stellt klar, dass im Falle eines Aufstandes man mit äußersten Mitteln dagegen vorgehen wird. Eigentlich tut man genau das, was jeder Kolonialherr tun würde.

[...] Ich glaube im übrigen ebenfalls nicht an eine "kommunistische Weltrevolution". Echte Kommunisten wären ja auch friedlich....[...]
Warum sollten Kommunisten friedlich sein? Kommunismus ist eine Wirtschaftsform, die als ärgsten Feind den Kapitalismus hat. Gegen Feinde muss man sich wehren, mit allen Mitteln. Der Kapitalismus greift zum Mittel "Krieg" um sich gegen den Kommunismus zu wehren, der Kommunismus greift ebenfalls zu diesem Mittel. Eine unblutige Revolution wie in der DDR wird es so schnell nicht nocheinmal geben. Und hier war es auch nicht der Verdienst des Volkes, dass alles so friedlich und unblutig ablief, sondern ein typisch menschliches Missverständnis. Hätte es kein Gorbatschow gegeben, wären hier auch verstärkt Russenpanzer aufgefahren worden, worauf als Reaktion die Besatzer des Westens ihrerseits Militärpräsenz gezeigt hätten. Ob es dann noch immer unblutig verlaufen wäre, ist sehr fraglich.

Kommunisten haben genauso viel mit "Gutmenschen" oder "Gewaltfreiheit" zu tun, wie Kapitalisten. Wenn jemand an der Macht ist und seine Interessen bedroht sieht, geht er mit jedem ihm möglichen Mittel dagegen vor, am Ende natürlich auch kriegerisch. So ist es nunmal...

Gruß,
Photon
 
Wirtschaftsboykotte sind gerade bei China imho wirklungsvoller.

Wenn das Thema nicht so todernst wäre müßte ich mich über diese Aussage totlachen (sorry für die Ironie).

In manchen Branchen ist China inzwischen Weltmarktführer. Schau dir mal an woher die meisten Textilien, Kinderspielzeuge und viele andere Produkte inzwischen herkommen. Die würden sich über einen Wirtschaftsboykott nur wundern. Da hätten wir in Deutschland nicht mal mehr genügend Unterhosen.
Deutschland war vor ein paar Jahren noch Exportweltmeister. Dies ist inzwischen China. Und andere Asiaten wie Inder sind kurz davor Deutschland im Export noch weiter nach hinten zu verdrängen.
Zum anderen haben fast alle namhaften deutschen Unternehmen inzwischen Handelsvertretungen und Produktionsstätten in China. Wer boykottiert sich schon selbst?

Nein ein Wirtschaftsboykott wäre sicherlich mehr ein Schuß nach hinten. Da sind andere gefordert Druck auszuüben.

Tibet wurde von China ursprünglich gewaltsam besetzt. Die Chinesen haben dann in der Kulturrevolution alles was in ihre Finger kam an religiösen Gebäuden und Kultgegenständen zerstört. Der Dalai Lama mußte deswegen damals als Kind nach Indien ins Exil flüchten. Ich weiß bis heute nicht welches Recht China hat Tibet als chinesisches Territorium zu beanspruchen? Wenn wundert es da, das nach Jahrzehnten Menschen für Ihre Rechte auf die Straße gehen. War dies nicht in der DDR ähnlich?
Und wenn nun Menschenrechte mit Füßen getreten werden sollte das IOC die Konsequenzen daraus ziehen und eine Ultimatum stellen.
Aber dort regiert wohl auch inzwischen das Geld und nicht der freie sportliche Geist.

Ein Boykott einzelner Länder hat die Vergangenheit gezeigt bringt keine Veränderung. Die einzig wirklich Betroffenen sind dann die Sportler und können wohl am wenigsten dafür.

Sollte unter diesen Umständen Olympia stattfinden ist für mich die olympische Idee an der Korruption der Funktionäre gestorben.
Vielleicht sollten dann in der ganzen Welt schwarze Fahnen oder ähnliches gehißt werden.
 
Ich denke, Ihr habt beide Recht. Meine Ansichten zum "echten Buddhisten" oder "echten Kommunisten" sind idealistisch. Ich spreche, wenn ich diese Begriffe verwende grundsätzlich nicht von den real existierenden Kommunisten, da es eigentlich auch gar keinen echten Kommunismus gibt. Auch beim Buddhismus bin ich Idealist, da selbst auch Buddhist. Die Menschen, die ich dabei kennengelernt habe, sind komplett idealistisch. Ich hoffe nicht, dass das schlecht. Im Leben schadet das allgemein auch nicht. Ein gutes hatte der Einmarsch der Chinesen vor 50 Jahren. Die Tibeter kann man in der ganzen Welt kennen lernen.
Ich denke, wir sind uns einig, dass das, was im Tibet von chinesischer Seite aus getrieben wurde und wird nicht in Ordnung ist, welche Triebfeder auch immer dahinter steckt. Es werden Menscherechte verletzt.
Aus idealistisch buddhistischer Sicht schaden sie sich nur selbst. Der Buddhismus wiederum ist so verbreitet auf der ganzen Welt, wie nie zuvor.
 
Vielen Dank für die Info!:

keine ursache. gerne. :)

Die Bodenschätze beutet China seit 50 Jahren aus und niemand - jedenfalls nicht der Dalai Lama - hat wirklich vor, ihnen dass wegzunehmen...auch wenn sie es sich unrechtmäßig angeeignet haben.

genau. und das war auch der grund, weshalb china tibet gewaltsam besetzt hat. ansonsten bestünde doch auch gar keine veranlassung, tibet nicht für unabhängig zu erklären. stell dir doch mal vor, china würde jetzt einlenken und sagen: also gut, seid halt unabhängig. denkst du tibet würde dann sagen: cool, dankeschön, hier habt ihr unsere bodenschätze? :LOL:

dass tibet gegen diese, seit jahrzehnten andauernde besatzung aufbegehrt, ist für mich genauso nachvollziehbar, wie chinas versuche, jeglichen protest im rahmen der olympiade, schon im vorfeld im keim zu ersticken.

die reine verfolgung der buddhisten, nur der religion wegen, wäre wie photon schon schrieb, völkermord.

Photon schrieb:
An welcher Stelle? Meinst Du, dass die Ostdeutschen flächendeckend tatsächlich die Schnauze voll hatten vom Sozialismus? Oder einfach nur die Schnauze voll hatten, mit ihrem Geld nichts anfangen zu können, die meisten Länder der Welt niemals besuchen zu können und dass Luxusartikel, die im Westen inzwischen zur Grundausstattung gehörten, im Osten entweder nicht käuflich oder nicht erschwinglich waren? Natürlich gab es auch Leute, die vom Regime verfolgt wurden. Aber die gibt es heute auch und stellen sicher nicht die Mehrheit derer dar, die Montags auf die Straße gegangen sind.

ich denke tatsächlich, dass die mehrheit der DDR-bürger einfach die schauze voll hatte vom sozialismus und sich nicht mehr unterdrücken lassen wollte.

ich habe zumindest keine transparente gesehen auf denen stand: "ich will auch mal nach italien", "videorekorder für alle", " oder "mein bac dein bac" ;)

ich denke, du weißt das auch, deshalb der hinweis auf den ironie-tag.;)
 
Man darf auch nicht vergessen, wie Tibet aussah bevor die Chinesen einmarschiert sind. Das war nicht Friedefreude-Eierkuchen wie es häufig dargestellt wird sonder eine knallharte Theokratie mit einer rießigen Unterschicht die in ablosuter Armut gelebt hat und sich für eine handvoll Mönche abbuckeln musste.
 
..wenn man aber den damaligen Machtapparat der Tibeter betrachtet, hätte das arme Volk ohne Probleme aufbegehren können. Das Bedürfnis gab es aber gar nicht...und schon gar kein Bedürfnis, chinesisch zu treffen. Tibet war sicher mittelalterlich...der Glaube war und ist aber tief in der Bevölkerung verwurzelt.
 
[...] ich denke tatsächlich, dass die mehrheit der DDR-bürger einfach die schauze voll hatte vom sozialismus und sich nicht mehr unterdrücken lassen wollte.
Also ich denke, da hat man Dir Grütze erzählt. Ich bin der festen Ansicht, wenn man hätte reisen können und von seinem Geld auch Dinge wie im Westen zu kaufen bekommen hätte, die Mauer heute noch stünde und beide deutschen Staaten vollkommen zufrieden nebeneinander her leben würden.

Im Osten gab es in etwa die gleiche Meinungsfreiheit wie heute, mit einigen Unterschieden. Man durfte sich beispielsweise nicht über Erich Honecker öffentlich lustig machen. Gut, man hat es hinter vorgehaltener Hand getan. Man durfte nicht gegen den Staat agieren, das darf man heute noch immer nicht. Man nahm an, dass wenn man mit der Westverwandtschaft telefoniert, die Gespräche abgehört werden. Ich nehme heute an, dass auch alle Gespräche nach Irak oder Afghanistan (zumindest zeitweilig) abgehört werden. Man wusste, dass die Nachrichten in den Medien allesamt "genehmigt" sind. Heute darf jeder jeden Mist verbreiten, so lange es in eine (unsere) politische Richtung geht. Der Rest wird verschwiegen. Heute wird also das Volk genauso manipuliert, wie in der DDR, nur nicht unter staatlicher Aufsicht.

Dass für diese minimalen Vorzüge die Leute Leib und Leben riskierten (davon musste man ja wohl ausgehen, wenn man öffentlich gegen den Staat aufbegehrte) um die heutige "Freiheit" zu haben und dafür jede Menge anderen Mist mitkauften, ist mir nicht logisch. Das ist was für die Geschichtsbücher, in denen dann die Mär vom "glorreichen Sieg des Kapitalismus über den Klassenfeind Sozialismus" erzählt wird. Viel logischer ist mir hingegen der Drang nach Luxus, Reisefreiheit und Geld, das etwas wert ist. Für Autos, auf die man keine 10 Jahre warten musste und einen Telefonanschluss, der nicht erst in 3 Jahren kommt (wenn überhaupt). Das trifft aus meiner Sicht zumindest auf die große Masse zu. Dass einzelne wirklich gelitten haben und verfolgt wurden, möchte ich dabei gar nicht ausschließen. Aber das war ganz sicher nicht die Intention aller.

Man darf auch nicht vergessen, wie Tibet aussah bevor die Chinesen einmarschiert sind. Das war nicht Friedefreude-Eierkuchen wie es häufig dargestellt wird sonder eine knallharte Theokratie mit einer rießigen Unterschicht die in ablosuter Armut gelebt hat und sich für eine handvoll Mönche abbuckeln musste.
Schwer, hier etwas zu schreiben. Ich habe nie in Tibet gelebt, war noch nicht mal dort. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es dem Bauern nun fast egal ist, ob er sich für die Mönche abbuckelt, oder für die chinesischen Kolonialherren. Vielleicht sollte man sich mal mit einem Tibetaner unterhalten, ob er lieber für den oder den schuftet.

Abgesehen davon gibt es kein Land auf der Welt, wo alles in Ordnung ist. Komischerweise haben trotz allem die meisten Länder etwas gegen Fremdherrschaft und Kolonialismus. Und auch wenn ich den Dalai Lama nicht persönlich kenne, so macht er mir nicht den Eindruck eines Kriegshetzers oder gewissenlosen Ausbeuters. Das ist aber das, was uns China verkaufen möchte. Kann sein, dass China recht hat, aber ich bin geneigt, diesen Worten zu misstrauen, wenn man sieht, wie das Land sonst mit Leuten umgeht, die nicht die Meinung des Staates teilen, nicht nur mit den Studenten...

Gruß,
Photon
 
Also ich denke, da hat man Dir Grütze erzählt. Ich bin der festen Ansicht, wenn man hätte reisen können und von seinem Geld auch Dinge wie im Westen zu kaufen bekommen hätte, die Mauer heute noch stünde und beide deutschen Staaten vollkommen zufrieden nebeneinander her leben würden.

ich wollte das eigentlich garnicht so ausweiten, weil das doch sehr am eigentlichen thema vorbeigeht. :D du magst rechthaben, mit dem oben geschriebenen, doch ist das mehr als nur realitätsfern, denn die DDR war damals so gut wie pleite. die grundversorgung der bevölkerung war ja vorhanden. aber es führten auch noch andere gründe dazu, dass die leute auf die straße gingen. z.b. planwirtschaft, staatliche überwachung und repressionen durch die stasi, wahlfälschungen, reformunfähigkeit der alten garde und natürlich auch die ereignisse in anderen sozialistischen ländern z. b. ungarn.

Im Osten gab es in etwa die gleiche Meinungsfreiheit wie heute, mit einigen Unterschieden. Man durfte sich beispielsweise nicht über Erich Honecker öffentlich lustig machen. Gut, man hat es hinter vorgehaltener Hand getan. Man durfte nicht gegen den Staat agieren, das darf man heute noch immer nicht.

im osten gab es in etwa die gleiche meinungsfreiheit, wie im dritten reich! mit dem unterschied, dass man nicht gleich erschossen wurde. das ging schon in der schule los, das grundschüler im UNTERRICHT!!! ausgefragt wurden, wie "unser sandmännchen" aussieht. wenn dann jemand sagte, der hat ne jeansjacke an, durften die eltern sich AN IHREM ARBEITSPLATZ gleich dafür rechtfertigen, wieso ihr kind westfernsehen schaut. ich könnte dir noch andere beispiele nennen. im übrigen war die DDR von ihren strukturen her dem nationalsozialismus gar nicht unähnlich. z.b. die jugendorganisationen, jungpioniere, thälmannpioniere, freie deutsche jugend - straff organisiert, inkl. fahnenapell, fackelumzügen und eigenem gruß ...

Man wusste, dass die Nachrichten in den Medien allesamt "genehmigt" sind. Heute darf jeder jeden Mist verbreiten, so lange es in eine (unsere) politische Richtung geht. Der Rest wird verschwiegen. Heute wird also das Volk genauso manipuliert, wie in der DDR, nur nicht unter staatlicher Aufsicht.

heute darf jeder jeden mist verbreiten, solange er nicht verfassungsfeindlich ist. in meinen augen ein großer unterschied. ;) heute hast du ausserdem die möglichkeit, z.b. übers internet, jede nachricht zu hinterfragen und dir so ein eigenes bild zu machen, was für dich wahr und unwahr ist.

Dass für diese minimalen Vorzüge die Leute Leib und Leben riskierten (davon musste man ja wohl ausgehen, wenn man öffentlich gegen den Staat aufbegehrte) um die heutige "Freiheit" zu haben und dafür jede Menge anderen Mist mitkauften, ist mir nicht logisch. Das ist was für die Geschichtsbücher, in denen dann die Mär vom "glorreichen Sieg des Kapitalismus über den Klassenfeind Sozialismus" erzählt wird. Viel logischer ist mir hingegen der Drang nach Luxus, Reisefreiheit und Geld, das etwas wert ist. Für Autos, auf die man keine 10 Jahre warten musste und einen Telefonanschluss, der nicht erst in 3 Jahren kommt (wenn überhaupt). Das trifft aus meiner Sicht zumindest auf die große Masse zu. Dass einzelne wirklich gelitten haben und verfolgt wurden, möchte ich dabei gar nicht ausschließen. Aber das war ganz sicher nicht die Intention aller.

dass dir das nicht logisch erscheint, liegt wohl auch daran, dass du auf der seite der mauer gelebt hast, vor der uns unsere regierung immer schützen wollte. :p aber mal im ernst, ich glaube du würdest anders argumentieren, wenn du in der DDR gelebt hättest. denn gerade leute wie du, die auch den mut haben, unbequeme themen anzusprechen und zu hinterfragen, hätten zwangsläufig jede menge probleme mit dem damaligen regime bekommen und hätten auch die konsequenzen zu spüren bekommen.

über "minimale vorzüge", wie du schreibst kann man geteilter meinung sein. dass die "freiheit" auch seinen preis hat, mussten dann auch einige schmerzlich erfahren, die geglaubt haben, der westen sei das paradies. aber, das geht ja nicht nur den "ostdeutschen" so, wie man am "erfolg" der linkspartei sehen kann...

ich wünsche dir frohe ostern :D
 
Warum gehen die in China eigentlich mit solch einer Gewalt gegen die Demonstranten vor? :( In Deutschland würde maximal Tränengas eingesetzt werden, oder?
Gestern hab ich erfahren, dass jetzt scharfe Munition eingesetzt werden darf...?
 
is doch ganz klar: Tibet ist für die eine Goldgrube. Was die da jährlich an Ressourcen rausholen ist enorm. Wurde glaube ich schon einmal erwähnt etwa 90% des Chromeisenerzes werden aus Tibet "importiert". Außerdem will so ein Großes und Einflussreiches Land wie China nicht einfach ein Stück von seinem Hoheitsgebiet abgeben. Dass sie das Land zu unrecht anektiert haben spielt für sie dabei keine Rolle.

Du musst aber auch sehen, dass in Deutschland ganz andere Grundsätze und Grundrechte vorhanden sind. China ist kommunistrisch orientiert und Deutschland (zumindest auf dem Papier, überwiegend) demokratisch. in Deutschland kann man reden in China, wenn der Regierung was nicht passt (z.B. Nachrichten gegen die Regierung, google-Zensur....) dann wird das einfach verboten. Wenn man sich daran nicht hält, dann kommt eben das Militär... :roll:

Als ob die nicht schon lange mit scharfer Muntion hantiert hätten, oder woher sonst die ganzen Toten?? Ich glaube kaum, dass die mit Schlagknüppel tot geschlagen wurden (theoretisch aber auch möglich)
 
Hm auf jeden Fall wurde gestern halt auch "offiziell" scharfe Munition erlaubt, laut N24.

Eigentlich ist es egal wann das irgendwie erlaubt wurde, das schlimme ist, DASS sowas erlaubt wird 8O
 
Soeben beim Aufstehen in den Nachrichten gehört, die EU denkt offen über einen Boykott der olympischen Spiele nach, also genau das was sie die ganze Zeit strikt abgelehnt haben. Ich hoffe, China ist endlich zu weit gegangen.
 
hier hat sich ja einiges getan.

zu den diskussionen zur ddr: gehört nicht in diesen thread, wenn da drüber diskutiert werden soll/muss/will oder was auch immer, dann macht einen eignen thread auf. ich hätte dann auch einiges zu erzählen, ich habe in "meinen 4 jahren" ddr zwar nicht wirklich viel davon mitbekommen, aber ich habe schon oft mit ältern, bekannten etc. darüber geredet und da war luxus bei den meisten kein thema.

wieder zum eigentlichen thema:
dadurch ja so viele darauf pochen, dass tibet schon immer (was soll schon immer eigentlich bedeuten, seit den dinosauriern?) zu china gehörte. durch ihren glauben waren sie nie ein richtig starkes souveränes land. erst von den briten und halt später von den chinesen (mit hilfe der briten) beherrscht, aber das volk der tibeter wollte das nie. sie haben sich einfach gefügt.

dann zur theokratie: wenn ein volk nichts gegen diese herrschaftsform hat, dann kann sie in einem land doch praktiziert werden. ich persönlich halte nicht viel von religionen, aber ich lasse jedem seinen willen. denn von bespitzelung und dergleichen konnte ich in den wiki-artikeln (die bei uns in detuschland nicht zensiert werden!!!) über tibet nichts lesen. ich würde auch nie den chinesen vorschreiben wollen, nicht mehr im kommunismus zu leben. das sie dort aber systematisch unterdrückt werden, nur mit infos gefüttert werden, die die regierung für richtig hält, keine wirklichen wahlen statt finden, der wirtschaftliche aufschwung an den meisten vorbei geht und für viele (bauern z.b.) sogar nachteile bringt, damit kann und darf man nicht leben. für sowas bedarf es auch druck von außen, denn woher sollen die chinesen denn bestimmte dinge wissen, wenn sogar das inet zensiert wird. wie viele oppositionelle sitzen dort in hausarrest oder sogar im knast, nur weil sie ihre meinung sagen? ich sage zu viele, denn schon einer ist zu viel. dort sind aber es aber sicher tausende.

um noch ein anderes thema anzuschneiden: in burma herrscht genau die selbe scheiße. die regierung ist korrupt, wahlen gibt es nicht und die mönche werden unterdrückt. hoffentlich wird dort auch wieder aufbegehrt und hoffentlich sieht die welt dann auch mal richtig hin. wo der letzte aufstand (den ich mitbekommen habe) in burma statt fand (ist nur ein paar monate her), hat in deutschland nur das zdf zeit gefunden etwas darüber zu berichten. das zdf hat genauso in letzter zeit dokus über tibet, china und russland (selbe geschichte wie china) gebracht. von den privaten sendern kommt da gar nichts, das bringt ja auch kein geld, nur ein gutes gefühl, etwas für menschen getan zu haben. wenn die medien das machen würden, für was sie da sind, nämlich über ungerechtigkeiten berichten und probleme in der politik aufdecken, dann wäre einiges besser. aber das leben von b-promis ist ja viel spannender, da kann man von heiler welt berichten und muss sich nicht überlegen wie man das thema trotz persönlicher "betroffenheit" objektiv rüber bringt.

stumpi
 
Wenn das Thema nicht so todernst wäre müßte ich mich über diese Aussage totlachen (sorry für die Ironie).

In manchen Branchen ist China inzwischen Weltmarktführer. Schau dir mal an woher die meisten Textilien, Kinderspielzeuge und viele andere Produkte inzwischen herkommen. Die würden sich über einen Wirtschaftsboykott nur wundern. Da hätten wir in Deutschland nicht mal mehr genügend Unterhosen.
Deutschland war vor ein paar Jahren noch Exportweltmeister. Dies ist inzwischen China. Und andere Asiaten wie Inder sind kurz davor Deutschland im Export noch weiter nach hinten zu verdrängen.
Zum anderen haben fast alle namhaften deutschen Unternehmen inzwischen Handelsvertretungen und Produktionsstätten in China. Wer boykottiert sich schon selbst?

Ja, und deshalb muss der Sport es übernehmen, was die Politik seit Jahren vergeigt hat. Das Problem "Tibet" im Besonderen und "Menschenrechte" im Allgemeinen besteht seit Jahren. Das hat Staaten wie Deutschland nicht davon abgehalten, China zum größten Exporteur zu machen. Wohlgemerkt "ZU MACHEN" - ohne Märkte hätte China das nicht schaffen können. Die Cahnce war Ende der Achtizger und Anfang der Neunziger da, man hat sie nicht genutzt.

Warum zum Teufel sollen Sportler die Aufgabe erledigen, um die sich unsere Gesellschaft seit Jahren drückt?

Natürlich wird es nicht möglich sein, Warenlieferungen aus China zu verhindern. Aber es gibt andere Dinge, die man einschränken kann. WIssens- und Technologietransfer zum Beispiel.

Aber folgt man deiner Argumentation, dann hat es die Wirtschaft ja nicht nötig, Moral zu beweisen... Weder global noch lokal.