Zinsdruck auf Studierende: KfW-Studienkreditbelastung steigt um 41 Prozent
Die Belastung für Studierende, die auf einen KfW-Studienkredit angewiesen sind, hat in den letzten zwölf Monaten deutlich zugenommen. Aktuelle Auswertungen der KfW-Bankengruppe zeigen, dass die Zinszahlungen im Februar dieses Jahres durchschnittlich 85,74 Euro pro Kredit betrugen – ein Anstieg von über 41 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, in dem der durchschnittliche Zins noch bei 60,70 Euro lag. Für das oberste Zehntel der Verschuldung bedeutete dies einen noch größeren Sprung: Hier stiegen die Zinsausgaben von durchschnittlich 158,07 Euro im Vorjahr auf nun 224,87 Euro an.
Die erschwerte finanzielle Situation für Kreditnehmer sorgt für politischen Diskussionsstoff. Christian Görke, Vertreter der Linksfraktion im Bundestag, zeigt sich alarmiert von der Entwicklung. Er beklagt, dass einige Studierende bereits Zinsbelastungen tragen, die beinahe den Ausgaben für Wohnraum entsprechen und fordert politische Maßnahmen: Ein Aussetzen der Zinszahlungen sollte als sofortige Notlösung in Betracht gezogen werden, um der potenziellen Schuldenfalle vorzubeugen.
Die KfW legt Studienkredite auf einen monatlichen Auszahlungsmodus aus, mit einer Obergrenze von 650 Euro pro Monat für maximal 14 Semester. Die Rückzahlung des Höchstbetrags von 54.600 Euro sollte innerhalb einer Zeitspanne von bis zu 25 Jahren erfolgen, nachdem eine anderthalb Jahre währende Karenzphase vorüber ist. Über diesen gesamten Zeitraum hinweg fallen kontinuierlich Zinseingänge an.
In den Debatten um Kostendruck auf zukünftige Fachkräfte wird auch die KfW selbst zum Thema, die eine Zinserhöhung auf aktuell 9,01 Prozent begründet durch den Anstieg des europäischen Referenzzinssatzes Euribor. Noch im Oktober 2021 hatte der Zinssatz für KfW-Studienkredite lediglich bei 3,76 Prozent gelegen. (eulerpool-AFX)