Zähes Ringen um Lohnerhöhung: Luftsicherheitspersonal und Arbeitgeber ohne Einigung
In den Tarifverhandlungen für das Luftsicherheitspersonal an deutschen Flughäfen zeichnet sich noch immer kein Durchbruch ab. Trotz intensiver Gespräche, die seit Mittwoch in die sechste Runde gehen, verharren Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeberseite in einem festgefahrenen Patt. Die Verhandlungsführerin des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hat signalisiert, dass man sich erstmalig bis zum Freitag darauf verständigt hat, das Gesprächsklima aufrechterhalten zu wollen.
Die etwa 25.000 Angestellten der Privatsicherheitsdienste, die für den Bund im Einsatz sind, übernehmen elementare Kontrollaufgaben. Sie prüfen die Identität von Passagieren, Flughafenpersonal und untersuchen das Gepäck auf potenzielle Gefahren. Die Kernforderung der Gewerkschaft stellt dabei eine deutliche Aufbesserung der Einkommen dar. Verdi plädiert für eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro und eine Reduzierung der Schwelle für Mehrarbeitszuschläge bereits ab der ersten Überstunde, bei einer Vertragslaufzeit von nur einem Jahr. Das Gegenangebot der Arbeitgeber beläuft sich auf einen gestaffelten Stundenlohnzuschlag von insgesamt 2,70 Euro, verteilt über zwei Jahre, wobei insbesondere die Mehrarbeitsregelungen einen zentralen Streitpunkt darstellen.
In der Vorwoche hatte das Ringen um bessere Konditionen bereits konkrete Auswirkungen auf den Flugverkehr. Durch Warnstreiks des Personals fielen nach Angaben des Flughafenverbandes ADV deutschlandweit rund 662 Flüge aus – ein Szenario, das mehr als 100.000 Reisende direkt traf. Eine ähnliche Aktion Anfang Februar hatte zur Streichung von ca. 1.100 Flügen geführt.
Die Lage bleibt angespannt, die Verhandlungspartner stehen unter dem Druck, die Versorgungssicherheit der bundesweiten Flughäfen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Forderungen der Beschäftigten nicht zu ignorieren. (eulerpool-AFX)