Weltweite Klimakrise: Forderungen nach mehr Hilfe auf UN-Konferenz in Brasilien
Auf der 30. UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém haben die am wenigsten entwickelten Staaten die schleppende Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen durch die reichen Länder kritisiert. Evans Njewa, Diplomat aus Malawi, klagte über die geringen Resultate der jährlichen Treffen, obwohl die Klimakrise global bereits erhebliche Schäden verursache und Menschenleben fordere. Die Bemühungen blieben häufig auf Versprechungen beschränkt, die nicht in die Tat umgesetzt würden, bemängelte er.
Njewa, der im Namen von 44 Staaten aus Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum sprach, erneuerte die Forderung, dass Industrienationen ihre staatlichen Klimahilfen zur Anpassung an die schwerwiegenden Folgen der Klimaerwärmung bis 2030 auf mindestens 120 Milliarden US-Dollar verdreifachen sollten. Diese Länder stünden tagtäglich vor Herausforderungen wie Überschwemmungen, Dürren und Nahrungsknappheit.
Unterstützung erhielt Njewa von einer indischen Klimadiplomatin, die auf die rechtlichen Verpflichtungen der reichen Staaten hinwies, die im Pariser Klimaabkommen von 2015 festgelegt wurden. Ein neuer UN-Bericht zeigt, dass Entwicklungsländer bis 2035 jährlich mindestens 310 Milliarden US-Dollar benötigen – weit mehr als die derzeit fließenden Finanzmittel.
Der Irak, als Vertreter der Gruppe G77, zu der auch China gehört, forderte eine substanziellere Unterstützung durch die Industrienationen. China wird innerhalb der UN weiterhin als Entwicklungsland eingestuft und zählt daher nicht zu den Geberländern. Ein tansanischer Vertreter betonte die Notwendigkeit vorhersehbarer und zugänglicher Finanzierungen.
Die Europäische Union, vertreten durch eine dänische Klimadiplomatin, hob hervor, dass die EU zusammen mit der Europäischen Investitionsbank bereits der größte Geber öffentlicher Klimahilfen sei. Allein im Jahr 2024 flossen 31,8 Milliarden Euro, zusätzlich zu 11 Milliarden Euro an privaten Mitteln, in die Unterstützung von Entwicklungsländern. Die EU bleibt dem Ziel verpflichtet, bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar bereitzustellen.

