Wandel des Fokus im Ausbildungsausschuss: Von Antisemitismus zu pro-palästinensischen Camps
In den Korridoren der Bildungspolitik vollzieht sich ein signifikanter Wandel. Der Ausschuss für Bildung und Arbeit im Repräsentantenhaus, der sich ursprünglich mit dem wachsenden Problem des Antisemitismus an Hochschulen befassen wollte, verlagert seinen Schwerpunkt auf die kürzlich aufgekommenen pro-palästinensischen Lager an amerikanischen Universitäten und deren Organisatoren. Noch im Dezember schien das Interesse des Ausschusses klar auf der Untersuchung von antisemitischen Vorfällen zu liegen, was durch die Anhörung hochrangiger Universitätspräsidenten von Harvard, dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität von Pennsylvania unterstrichen wurde. Inzwischen jedoch deuten die jüngsten Entscheidungen der Bildungspolitiker auf eine gewisse Akzentverschiebung hin. Eine Ankündigung am 6. Mai spiegelte diese neue Ausrichtung wider. Ursprünglich waren Anhörungen mit Vertretern von Yale, der Universität von Michigan und der University of California, Los Angeles, geplant, doch nun sollen stattdessen die Leiter der Rutgers University, Northwestern University und erneut U.C.L.A. vor den Ausschuss treten – Universitäten, die sich allesamt mit den Herausforderungen durch Protestlager und deren Räumung auseinandersetzen mussten. Virginia Foxx, die Ausschussvorsitzende, äußerte Kritik am Umgang der Universitäten mit den Protestierenden, die laut ihr den Campus in Mitleidenschaft ziehen. Eingehende Untersuchungen und Konsequenzen seien vonnöten, wenn Gebäude beschädigt, Gemeinschaftsflächen okkupiert und Abschlussfeiern gestört würden. In diesem Zusammenhang hat Dr. Foxx auch die Vereinbarungen, die die Universitätspräsidenten von Northwestern und Rutgers mit Demonstranten getroffen haben, als erschreckende Zugeständnisse bezeichnet. Sie sprach von einem Nachgeben gegenüber 'antisemitischen Radikalen' und bezeichnete dies als 'verachtenswerte Feigheit'. Zu den Maßnahmen, die Dr. Foxx scharf kritisierte, gehörte die Erlaubnis der Northwestern University, eine so genannte 'Northwestern Befreite Zone' zu etablieren, sowie das Finanzieren von palästinensischen Gastdozenten und Studierenden, was sie als möglichen Verstoß gegen bundesstaatliche Antidiskriminierungsgesetze sah. Darüber hinaus monierte sie, dass die U.C.L.A. zu langsam dabei gewesen sei, bei Ausschreitungen die Unterstützung der Polizei von Los Angeles anzufordern. Rutgers hingegen warf sie eine selektive Durchsetzung von Regeln vor – zum Nachteil jüdischer Studierender. Die Vorsitzende ließ ferner verlauten, dass Yale und Michigan 'noch lange nicht aus dem Schneider' seien. (eulerpool-AFX)