Wachstumsdynamik trotz Herausforderungen: JPMorgan-Chef sieht gemischte Bilanz in China

Das Engagement westlicher Finanzinstitute in China bleibt eine Gratwanderung, wie jüngste Äußerungen von Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, unterstreichen. Trotz hervorgehobener Geschäftszuwächse in bestimmten Bereichen, beschrieb Dimon die Situation im chinesischen Investmentbanking als schwierig. Dies sei insbesondere in den letzten Jahren deutlich geworden, sagte er auf einer hochkarätigen Konferenz in Shanghai und sprach metaphorisch davon, dass Teile des Geschäfts "von einer Klippe gefallen" seien.

Dimon äußerte sich gegenüber den Teilnehmern des Events – darunter Prominente wie Microsoft-Mitbegründer Bill Gates und Alibaba-Co-Founder Joe Tsai –, dass man trotz der volatilen Entwicklung im Investmentbanking positiv in die Zukunft blicke und insbesondere im Bereich des Asset Managements Wachstumspotenzial sehe. Die Bank setze weiterhin auf Investitionen in China und baue auf das Land, trotz der regulatorischen Hürden und der intensivierten Beobachtung durch Washington.

Im Kontext des zwanzigjährigen Bestehens der Konferenz und dem zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China, positionieren sich US- und multinationale Unternehmen vorsichtig und versuchen, nicht allzu sehr in den Vordergrund zu rücken. Trotzdem konnten internationale Banken wichtige regulatorische Genehmigungen erhalten, die ihnen weiterhin einen Zugang zum lukrativen, aber merklich abgeschirmten chinesischen Finanzmarkt eröffnen – JPMorgan erlangte etwa die volle Eigentümerschaft an einem Vermögensverwaltungsunternehmen in Shanghai.

Allerdings spiegelt sich die schwächelnde wirtschaftliche Stimmung auch in den Geschäftszahlen wider. Laut Dealogic erreichten inländische Börsengänge 2024 nur einen Stand, der seit 2009 nicht mehr so niedrig war – ein Rückgang um 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus wird die Beteiligung von US-Banken am chinesischen Markt überschattet von der Tatsache, dass im laufenden Jahr bisher nur eine einzige Aktienemission mit US-Beteiligung stattfand.

Ungeachtet der Herausforderungen betreut JPMorgan laut Dimon 1.200 Bankkunden in Festlandchina und betont die Bedeutung seiner Forschungsarbeit in China, die weltweit Beachtung findet. Während die Bank im inländischen Wertpapiergeschäft auf Wettbewerb stößt, setzen chinesische Unternehmen zunehmend auf internationale Expansion – ein Thema, das auch auf der Konferenz zur Sprache kam.

Jamie Dimon, der 2021 mit kontroversen Kommentaren über die Langlebigkeit von JPMorgans Geschäft im Vergleich zur Kommunistischen Partei Chinas für Aufsehen sorgte, betonte dieses Jahr die gemeinsamen Interessen von China und den USA in den Bereichen Anti-Terrorismus und Anti-Proliferation von Kernwaffen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 17:25 Uhr
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