Wachstum im Wasserstoffsektor gebremst: Thyssenkrupp Nucera dampft Erwartungen ein

Die Dynamik im Wasserstoffgeschäft der Thyssenkrupp-Tochter Nucera hat nachgelassen, womit der Elektrolysespezialist seine Wachstumserwartungen nach unten korrigieren musste. Bedingt durch eine spürbare Investitionszurückhaltung in diesem Sektor, präsentiert das Unternehmen verringerte Umsatzziele sowohl für das laufende Geschäftsjahr als auch für den Zeitraum 2024/25. Analog dazu wurde auch die Prognose für den Konzernumsatz präzisiert.

Anleger reagierten auf diese Nachricht mit deutlicher Zurückhaltung, die Aktie von Thyssenkrupp Nucera erlebte einen Kurseinbruch von nahezu zehn Prozent im SDax. Die Deutsche Bank sah in dieser Entwicklung keine vollständige Überraschung, jedoch war eine solche Anpassung zuvor nicht in den Konsensschätzungen berücksichtigt worden. Erwan Kerouredan von RBC würdigte indes die generellen Fortschritte des Unternehmens, trotz der herabgesetzten Erwartungshaltung.

Auch Thyssenkrupp selbst musste Rückschläge an der Börse hinnehmen und verzeichnete einen Verlust von über sieben Prozent. Die Aktie näherte sich damit einem historischen Tiefstand. Der Industriegigant veröffentlichte gemischte Geschäftszahlen und reduzierte aufgrund der allgemeinen konjunkturellen Abkühlung den Ausblick auf Umsatz und Konzernergebnis.

Thyssenkrupp Nucera registrierte eine wachsende Verzögerung bei endgültigen Investitionsentscheidungen unter zahlreichen potenziellen Kunden, was sich vor allem in Europa und Nordamerika bemerkbar machte. Christoph Noeres, Leiter des Wasserstoffbereichs, äußerte sich kritisch über das gegenwärtige Tempo der Förderzusagen und die Gestaltung regulatorischer Rahmenbedingungen, welche dringend anpassungsbedürftig seien, um Investitionshindernisse abzubauen.

Im zweiten Quartal sank der Auftragseingang um 42 Prozent auf 75,3 Millionen Euro, wobei das Wasserstoffsegment mit einem Rückgang im Neugeschäft von 86 Prozent belastet wurde. Nucera passte dementsprechend die Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr auf 500 bis 550 Millionen Euro an und senkte auch die Prognosen für das Folgejahr. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob das Ziel eines ausgeglichenen Gewinns 2024/25 erreicht wird - hier möchte man zumindest eine Annäherung erzielen.

Der erwartete Konzernumsatz für das laufende Jahr wurde nun auf 820 bis 900 Millionen Euro spezifiziert, was unter den Prognosen von Analysten liegt. Die hohen Anlaufkosten im Wasserstoffsektor lassen einen mittleren Millionenverlust im operativen Geschäft erwarten. Trotz einer Steigerung des Umsatzes um elf Prozent im zweiten Quartal auf 168 Millionen Euro und einem geringeren Nettoverlust, verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Marktbeobachter. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 15.05.2024 · 11:09 Uhr
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