Vorzeitiger Ausstieg: Mibrag-Chef sieht geringe Chancen im Osten
Armin Eichholz, der CEO des Braunkohle-Förderers Mibrag, gibt einem vorzeitigen Kohle-Ausstieg im Osten Deutschlands derzeit wenig Aussichten. Laut Eichholz bleibt die Planungsgrundlage der Mibrag weiterhin bei 2034/2035. Ein Verbot der Kohleverstromung ab 2030 könne er nicht gänzlich ausschließen, aber im Moment sei es eher unwahrscheinlich. Die Mibrag ist für den Betrieb der Tagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen in Sachsen und Sachsen-Anhalt verantwortlich. Die in den Kraftwerken Schkopau und Lippendorf erzeugte Kohle soll bis 2034/2035 abgeschaltet werden. Die Ampel-Bundesregierung bestehend aus SPD, Grünen und FDP hatte sich darauf geeinigt, den Kohle-Ausstieg idealerweise im Osten von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg lehnen jedoch diese Forderung ab. Eichholz betonte, dass der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien bereits jetzt wirtschaftlichen Druck auf die Kohleverstromung ausübe. Gleichzeitig sei die Frage, wie eine zuverlässige Energieversorgung in Zeiten von Flaute und wenig Sonnenschein gewährleistet werden könne. Geplant sei der Bau von etwa 40 Gaskraftwerksblöcken bis 2030, allerdings sei fraglich, ob dieses Ziel erreicht werden könne. "Lohnt es sich für die Kraftwerksbetreiber noch, Kohle zu nutzen, wenn es zu Engpässen bei erneuerbaren Energien kommt? Die Frage ist offen. Aus meiner Sicht ist die Kernenergie kein Thema mehr. Wenn die Gaskraftwerke nicht rechtzeitig einsatzbereit sind, bleibt eigentlich nur noch die Kohle", so Eichholz. (eulerpool-AFX)