Vor Absturz: Airbus meldete viele Probleme

Hamburg (dpa) - Der Unglücks-Airbus der Air France hat kurz vor seinem Absturz eine Fülle von technischen Problemen an die Zentrale der Fluglinie gefunkt.

Um 4.10 Uhr deutscher Zeit am Montagmorgen habe das System gemeldet, die Crew habe den Autopiloten abgeschaltet, um das Flugzeug von Hand zu steuern, sagte der Hamburger Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er bezog sich auf Informationen der Air France, die derzeit in Expertenkreisen erörtert würden.

«Dann gab es zwei bis drei Minuten lang eine Flut von Fehlermeldungen: Das Navigationsgerät fiel aus, die Bordbildschirme wurden schwarz und anderes.» Die letzte Information kam demnach um 4.14 Uhr: «Der Kabinendruck fiel ab. Das war die letzte Meldung, die vom Flugzeug automatisch über Satellit an die Unternehmenszentrale gefunkt wurde.» Dann stürzte der Airbus A330-200 mit 228 Menschen an Bord in den Atlantik.

«Das war eine dramatische Flut von Fehlermeldungen», kommentierte Großbongardt. Da habe sich eine gefährliche Lage binnen Minuten zugespitzt. Dieses Szenario spreche auch gegen Spekulationen über einen Bombenanschlag. «Eine Bombe scheidet eher aus», sagte er. Vier Minuten vom Abschalten des Autopiloten bis zum Abfall des Kabinendrucks seien «dann doch eine eher lange Zeit. Das zeigt, dass die Piloten versucht haben, das Problem in den Griff zu bekommen.» Bei einer Bombenexplosion wären die Systeme höchstwahrscheinlich alle auf einen Schlag ausgefallen. Einen Gewitterblitz als Ursache schloss er ebenfalls aus: «Ein Blitzschlag holt kein Flugzeug dieser Größe vom Himmel.»

Vermutlich seien die Piloten in eine sehr ungünstige Wetterlage geraten, in ein schweres Tropengewitter. «In ein Gewitter fliegt niemand absichtlich rein. Das ist ein Hexenkessel.» Da gehe es mit 185 Stundenkilometern senkrecht rauf, kurze Zeit später gehe es nach unten. «Das sind Turbulenzen, die das Flugzeug aus einer normalen, stabilen Fluglage herausbringen.» Sei der Flug dann erst einmal instabil, könne eine weitere Turbulenz zur Überlastung der Struktur der Maschine führen. Die Piloten wollten laut Großbongardt vermutlich schnell durch das Unwettergebiet durchfliegen, man könne dieses nicht umfliegen. Aber: «Zum Zeitpunkt des Unglücks sind über dem Atlantik zwei große Gewitterzellen sehr schnell zusammengewachsen. Das Wetter hat sie wohl überholt.»

Luftverkehr / Unfälle / Frankreich
03.06.2009 · 20:30 Uhr
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