Viele Verletzte bei Schnee- und Glätteunfällen

Hamburg (dpa) - Straßenglätte und Schneeverwehungen haben am Donnerstag vor allem im Norden Deutschlands erneut zu vielen Unfällen geführt.

Autos kamen von den glatten Fahrbahnen ab, landeten im Straßengraben oder blieben im Schnee stecken, teilte ein Polizeisprecher der für Flensburg, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland zuständigen Rettungsleitstelle Nord in Harrislee mit.

Bei Schinkel (Schleswig-Holstein) wurde am Morgen eine Frau lebensgefährlich verletzt, als ihr Auto mit einem Lastwagen zusammenstieß. Ersten Ermittlungen zufolge hatte die 33-Jährige die Kontrolle über ihr Auto verloren, nachdem sie in eine größere Schneewehe gefahren war. In Pronstorf blieb ein Linienbus in einer Schneewehe stecken. Mit einem Traktor konnten der Bus, der Fahrer und sein einziger Fahrgast befreit werden, wie die Polizei mitteilte. Beide kamen mit dem Schrecken davon. Allein im Kreis Segeberg kam es seit Mittwochabend zu 15 Unfällen wegen Schnee und Glätte, bei denen drei Menschen leichte Verletzungen erlitten.

Per Navi in die Schneewehe

In Nordfriesland und Schleswig-Flensburg rutschte ein halbes Dutzend Fahrzeuge in den Graben, davon allein vier auf der Bundesstraße 200 bei Paulsgabe. Gleich zweimal führten Navigationsgeräte Autofahrer in die Irre - und mitten in Schneewehen. So leitete ein Navi in der Nacht zum Donnerstag einen Fahrer statt in Richtung Sylt in eine Schneewehe in Geschendorf. Die Feuerwehr musste die Insassen - darunter einen Säugling - befreien. Auch der 56 Jahre alte Fahrer eines Kurierdienstes verließ sich auf sein Navigationsgerät - und blieb am Donnerstagmorgen zwischen Bühnsdorf und Söhren in einer Schneewehe stecken.

Wegen Schneeverwehungen fiel am Donnerstag in Teilen Niedersachsens wieder die Schule aus. Zudem kam es in zahlreichen Regionen zu Verkehrsbehinderungen. In den Kreisen Diepholz, Peine und Wolfenbüttel wäre der Einsatz der Schulbusse auf den spiegelglatten Straßen nach Angaben der Behörden zu gefährlich gewesen.

Notbremsung nach Schneeballtreffer

Da hört der Winterspaß auf: Eine Bande von Jugendlichen bewarf in Wendlingen (Baden-Württemberg) einen Regionalzug mit Schneebällen und traf den Lokführer hart am Kopf. Der 41-Jährige stoppte seinen Zug instinktiv mit einer Notbremsung, wie die Polizei mitteilte. Er litt unter Kopfschmerzen, im Zug wurde zum Glück sonst niemand verletzt. Der Schneeball war durch ein geöffnetes Seitenfenster geflogen, als die Regionalbahn von Plochingen nach Tübingen am Mittwoch gerade in den Bahnhof Wendlingen einfuhr. Die zielsicheren Jugendlichen konnten über die Gleise entkommen.

Der Kasseler Streusalzanbieter K+S beliefert derzeit nur noch Autobahnmeistereien. Städte, Gemeinden und Verbrauchermärkte gingen hingegen in diesen Tagen leer aus, sagte ein Unternehmenssprecher. Den Autobahn- und Straßenmeistereien in Rheinland-Pfalz droht dagegen wegen ausstehender Lieferungen ein Streusalz-Engpass. Die Märkte für Streugut seien in ganz Europa wie leer gefegt, sagte Arno Trauden vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz. Wenn es weiter schneie, könne der Winterdienst zwar bis zum Wochenende auf dem gewohnten Niveau gehalten werden, danach seien Einschränkungen aber nicht mehr auszuschließen.

Stadt Grimma nutzt Schnee für spontanes Winterfest

Schnee macht manche auch erfinderisch: In Grimma in Sachsen sind die Schneemassen aus der Altstadt in einen Eiskanal für die Kinder verwandelt worden. Die 30 Meter lange Rutschbahn soll am Samstag (16.) bei einem spontanen Winterfest eröffnet werden. «Wenn der Schnee schon mal da ist, dann machen wir auch was aus dem Winter», sagte Grimmas parteiloser Oberbürgermeister Matthias Berger.

Wetter / Verkehr
14.01.2010 · 14:44 Uhr
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