Verbraucherpreise im April: Erleichterung an der Tankstelle, Belastung im Supermarkt
Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im April insgesamt weniger stark gestiegen als in den Vormonaten, was vor allem auf sinkende Energiepreise zurückzuführen ist. Die Inflationsrate sank auf den niedrigsten Stand seit Oktober und lag dem Statistischen Bundesamt zufolge um 2,1 Prozent über dem Niveau des gleichen Vorjahresmonats.
Im Monat zuvor hatte die jährliche Rate noch 2,2 Prozent betragen. Somit stabilisiert sich die Kaufkraft, da der Preisanstieg gebremst wird. Dennoch stiegen die Verbraucherpreise von März auf April um 0,4 Prozent. Dienstleistungen erweisen sich als preisstabil, gleichwohl die wirtschaftlichen Bedingungen, wie die sich abschwächende Konjunktur und die Belastungen des Arbeitsmarkts, den Auftrieb hemmen könnten.
Deutsche-Bank-Ökonom Sebastian Becker erläutert, dass die Kosten für Dienstleistungen unerwartet beharrlich ansteigen – befeuert durch Faktoren wie das späte Osterfest, das die Preise für Flugtickets, Pauschalreisen und Restaurantbesuche stärker klettern ließ. Währenddessen bleibt der Lebensmittelbereich kostenintensiver, obgleich der Druck etwas nachlässt.
Besonders Obst und Gemüse verzeichneten merkliche Preissteigerungen. Experten prognostizieren jedoch eine Abschwächung dieses Trends in den kommenden Sommermonaten. Auf der positiven Seite verzeichneten die Energiepreise im April einen deutlichen Rückgang, beeinflusst durch den globalen Handelspolitikkonflikt und die zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Heizöl, Diesel und Benzin wurden günstiger, was zu einem Rückgang der Kraftstoffpreise um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte. Insgesamt lagen die Energiepreise laut Bundesamt um 5,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung weckt jedoch Bedenken hinsichtlich der Kerninflationsrate, die sich im April ohne Berücksichtigung der schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise auf 2,9 Prozent erhöhte.