US-Anleihen steigen aufgrund anhaltender Inflationsbedenken
In einer beispielhaften Reaktion auf das aktuelle Wirtschaftsklima haben die US-Anleihenmärkte am Freitag eine deutliche Bewegung nach oben gemacht. Händler beobachteten einen Anstieg des Terminkontraktes für zehnjährige Anleihen, den sogenannten T-Note-Future, welcher sich um beachtliche 0,52 Prozent auf 108,67 Punkte verstärkte. Parallel dazu vollzog sich eine gegenläufige Entwicklung bei den Renditen: Die zehnjährigen Staatsanleihen erlebten einen Rückgang der Rendite auf nunmehr 4,50 Prozent.
Die zugrunde liegenden Impulse für diese Entwicklung scheinen von neuesten Preisniveaudaten getragen. Erstaunlicherweise haben sich die Einfuhrpreise sowohl auf monatliche als auch jährliche Sicht um je 0,4 Prozent erhöht – ein Ergebnis, das über den Prognosen der Marktanalysten liegt. Diese unerwartete Preissteigerung ist ein deutliches Zeichen für anhaltenden Inflationsdruck.
Die Inflationssorgen werden zudem durch eine Erhebung der Universität von Michigan bestärkt, nach der die Inflationserwartungen der US-Verbraucher im April zugenommen haben. Dies verstärkt die Vermutung, dass die Fed, die US-amerikanische Zentralbank, ihren Leitzins in absehbarer Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht senken wird.
Die Finanzmärkte haben inzwischen ihre Hoffnungen auf eine baldige geldpolitische Entspannung merklich zurückgeschraubt. Investoren und Analysten stehen nunmehr vor der Aufgabe, ihre Strategien an ein Umfeld anzupassen, das von einer fortgesetzten straffen Geldpolitik der Fed bestimmt zu werden scheint. (eulerpool-AFX)