Unruhige Zeiten: Geopolitische Spannungen lassen Märkte beben
Der jüngste Konflikt zwischen Israel und dem Iran sorgt für Turbulenzen an den internationalen Börsen. Nachdem die geopolitischen Risiken im Nahen Osten wieder verstärkt in den Fokus der Investoren gerückt sind, dominieren die Unsicherheit und die Preisanstiege beim Öl. Besonders der Ölpreis, repräsentiert durch Brent Crude Oil, konnte in der vergangenen Woche um beeindruckende 12 Prozent zulegen. Gleichzeitig verzeichnen die Aktienmärkte einen deutlichen Rückgang.
Der DAX verlor auf Wochensicht 3,2 Prozent, während der Stoxx Europe 600 einen Rückgang von 1,6 Prozent hinnehmen musste. Nichtsdestotrotz stehen seit Jahresbeginn bei beiden Indizes Zuwächse von 18 bzw. 7 Prozent zu Buche. Auch die US-Märkte sind nicht immun: Der S&P 500 und der Nasdaq 100 mussten ihre Rekordambitionen mit einem Minus von 1,1 beziehungsweise 1,3 Prozent vorerst vertagen.
Die angespannte Lage im Nahen Osten wurde am Wochenende weiter angeheizt, als die geplanten Gespräche zwischen den USA und dem Iran über ein Nuklearabkommen kurzfristig abgesagt wurden. Das Research-Team der Helaba sieht aufgrund dieser Entwicklungen potenzielle Rückschläge. Sie betonen, dass die jüngste Phase des Optimismus an den Märkten möglicherweise überzogen war und mit einer Korrektur zu rechnen sei. Ein ähnliches Bild zeichnet auch die Commerzbank, die von einer nahenden Verschnaufpause ausgeht, da geopolitische Spannungen und stockende US-Verhandlungen die Märkte bremsen.
Berndt Fernow von der LBBW äußert Besorgnis über eine potenziell verlängerte militärische Auseinandersetzung zwischen den involvierten Staaten, was zu einer anhaltenden Marktunsicherheit führen könnte. Insbesondere beim DAX sieht Fernow ein Fehlen der "inneren Stärke", da die Kaufbereitschaft auf derzeitigen Kursniveaus deutlich gesunken ist.
Aus charttechnischer Sicht bleibt der DAX trotz der Rücksetzer in einem stabilen Aufwärtstrend. Marcel Mußler von den Mußler Briefen verweist auf die 23.476-Punkte-Marke als entscheidende Unterstützung. Risikofreudige Anleger könnten sich bei einem möglichen Rückgang in dieser Region bereits positionieren. Ein erneutes Durchbrechen der Marke von 23.800-23.930 Punkten wäre jedoch notwendig, um erneut Auftrieb zu erlangen.
Diese Woche richtet sich der Blick der Anleger folglich nicht nur auf die geopolitischen Entwicklungen, sondern auch auf wichtige Notenbanksitzungen, darunter die der US-Fed und der Bank of England.