UN-Nothilfe warnt vor unzureichenden Vorbereitungen für Rafah
Die Vereinten Nationen schlagen Alarm im Hinblick auf die Vorbereitungen für eine mögliche israelische Bodenoffensive in Rafah. Nach Aussage des UN-Hilfskoordinators Jamie McGoldrick sind die Hilfsorganisationen nicht ausreichend gerüstet, um der Zivilbevölkerung bei einem derartigen Szenario wirksam beizustehen. McGoldrick betonte die Dringlichkeit zusätzlicher Nachschübe, um notwendige Vorräte anzuhäufen, betonte jedoch, dass das aktuelle Aufkommen bei weitem nicht genüge: 'Wir können kein Material in Stellung bringen, das wir nicht haben.' Diese Worte fielen während einer Online-Pressekonferenz, bei der McGoldrick aus Jerusalem zugeschaltet war.
Die angespannte Lage wird durch widersprüchliche Informationen aus Israel verschärft. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte zwar zu Beginn der Woche einen festen Termin für die Operation in Rafah an, doch Verteidigungsminister Joav Galant ließ verlauten, dass ein genauer Zeitpunkt für die Militäroperation noch nicht festgelegt sei. Die Pläne Israels wurden international stark kritisiert, nicht zuletzt wegen der prekären Situation von Hunderttausenden Flüchtlingen in der Stadt an Ägyptens Grenze.
McGoldrick äußerte zudem tiefgreifende Bedenken bezüglich der Aufnahmekapazitäten des Gazastreifens, sollten die Einwohner von Rafah evakuiert werden müssen, und warnte vor einem Kollaps des Gesundheitssystems, das eine weitere Eskalation nicht bewältigen könnte. Als präventive Maßnahme erwähnte er den Aufbau von Feldlazaretten durch das UN-Nothilfebüro Ocha, um auf die sich zuspitzende Notsituation zu reagieren. (eulerpool-AFX)