Umleitung Ägyptischer Hilfen: Gazastreifen empfängt Lebensnotwendiges über Israel
In einem beispiellosen Schritt zur Erleichterung humanitärer Bemühungen wurde eine Lieferung ägyptischer Hilfsgüter für den Gazastreifen über einen israelischen Übergang umgeleitet. Die zuvor über den ägyptischen Rafah-Übergang avisierten 200 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern und vier Lastwagen mit Treibstoff fanden ihren Weg zum Grenzübergang Kerem Schalom, wo sie in den Gazastreifen eingeführt wurden. Dieser außergewöhnliche Vorgang folgte einem Abkommen zwischen dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem US-Präsidenten Joe Biden, das die Zulassung der von den Vereinten Nationen unterstützten Hilfsgüter über Kerem Schalom "vorläufig" vorsieht.
Die Verlegung des Lieferpfades interveniert nach der Schließung des Rafah-Übergangs durch israelische Streitkräfte vor etwa drei Wochen. Als Reaktion darauf, bekräftigte die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat die erfolgreiche Einfuhr von 1.806 Paletten Lebensmittel, transportiert in 127 Lastwagen, über den provisorischen Hafen des US-Militärs. Zusätzlich zu dieser Liefernug wurden in einer Woche 2.065 Lastwagen mit Hilfsgütern durch die israelischen Übergänge Kerem Schalom und Erez West in den Gazastreifen überführt – eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorwoche.
Parallel zur logistischen Entwicklung erhob der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, schwere Anschuldigungen gegen führende israelische Politiker, einschließlich des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und des Verteidigungsministers Joav Galant, sowie gegen drei führende Mitglieder der Hamas. Diese wurden des Einsatzes von Hunger als Kriegsmethode gegen Zivilisten beschuldigt, was eine juristische Dimension in den Konflikt bringt. (eulerpool-AFX)