Die Lage im Überblick

Trump will «echtes Ende» - Geisterstadt Teheran

17. Juni 2025, 15:47 Uhr · Quelle: dpa
Weltweite Militärausgaben
Foto: Dusty Howell / U.s. Navy Handout/epa/dpa
Das US-Militär verstärkt seine Präsenz in Nahost. (Archivbild)
Aus Angst vor weiteren Attacken Israels haben viele Bewohner Teheran verlassen. US-Präsident Donald Trump plant «etwas Großes». Deutet das auf Diplomatie hin oder einen Kriegseintritt der USA?

Tel Aviv/Teheran (dpa) - US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Worten ein «echtes Ende» für das iranische Atomprogramm. Es gehe ihm nicht um eine Waffenruhe, sagte Trump nach Angaben mitreisender Reporter auf seiner vorzeitigen Rückreise vom G7-Gipfel in Kanada: «Ein Ende, ein echtes Ende, nicht eine Waffenruhe, ein Ende.» Laut Experten bräuchte Israel eine spezielle bunkerbrechende Bombe, wie sie nur die USA besitzen, um die tief im Berg liegende iranische Atomanlage Fordo zerstören zu können.

Am fünften Tag des Krieges bekämpften sich beide Seiten mit unverminderter Heftigkeit. In Israel starben bisher laut Regierung 24 Menschen, 600 wurden verletzt. Im Iran unterliegen die Opferzahlen einer Zensur. Die Zahl der Toten und Verletzten dürfte deutlich höher liegen. Israel hat erneut einen ranghohen iranischen Militär getötet - insgesamt sind es jetzt rund 20.

Die Luftangriffe haben die iranische Hauptstadt Teheran in vielen Bezirken in eine Geisterstadt verwandelt. Viele Bewohner der 15-Millionen-Metropole sind geflohen, Supermärkte - falls überhaupt noch offen - sind leergekauft. Das Internet ist stark eingeschränkt.

Weitere Angriffe auf Teheran

Israels Luftwaffe griff erneut den Norden Teherans an. Augenzeugen berichteten von einer schweren Explosion in einem dicht besiedelten und wohlhabenden Stadtteil mit bekannten Einkaufszentren.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz kündigte obendrein neue massive Angriffe an. Es würden noch «sehr bedeutsame Ziele» attackiert. «Wir werden dem Iran weiter schwere Schläge versetzen», kündigte er an. Katz sprach von «mehr als zehn nuklearen Zielen im Bereich von Teheran». 

Auf die Frage, ob er mit einem Einstieg der USA in den Krieg rechne, sagte Katz: «Der Staat Israel führt diesen Kampf mit eigenen Kräften.» Gegenwärtig seien die USA nur an der Verteidigung Israels beteiligt. Man werde jede Entscheidung der USA respektieren und danke für jede Unterstützung.

Zahl der iranischen Raketen auf Israel nimmt ab

Iran hat laut israelischen Militärkreisen rund 400 ballistische Raketen und viele hundert Drohnen seit Freitag abgefeuert. Deren Zahl hat jedoch zuletzt abgenommen. Das israelische Militär kann nach eigenen Angaben viele Raketen zerstören, während sie noch am Boden zu ihren Stellungen transportiert werden. Die israelische Luftwaffe hat im iranischen Luftraum inzwischen eine große Operationsfreiheit.

USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

US-Medien bezeichnen die sich anbahnende Entscheidung des US-Präsidenten als eine der wichtigsten in der jüngeren Geschichte der US-Außenpolitik. Für den Fall einer Beteiligung der USA am Krieg zwischen Israel und dem Iran warnt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region. «Wenn die Vereinigten Staaten involviert werden, wird dies die Region definitiv in einen größeren Konflikt hineinziehen, und das ist in niemandes Interesse», sagte sie vor Journalisten in Brüssel.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge schickt das US-Militär einen zweiten Flugzeugträger in den Nahen Osten. Zudem sollen die USA am Wochenende Dutzende Tankflugzeuge nach Europa verlegt haben, um sie im Bedarfsfall schnell im Nahen Osten einsetzen zu können. Der Schutz der eigenen Truppen in der Region Nahost habe Vorrang, heißt es.

Große Einigkeit: Iran darf keine Atomwaffe besitzen

Israel will nach eigener Darstellung mit den Angriffen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Die Führung in Teheran betont dagegen, dass das Atomprogramm zivilen Zwecken diene. In einem Online-Post schrieb Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Das sei eine «Verschwendung von Menschenleben». In Großbuchstaben ergänzte er: «Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen.»

Trump ergänzte später auf Nachfrage eines Reporters, dass der Iran nach seiner Einschätzung «sehr nah dran» gewesen sei, eine Atombombe zu haben. Damit wies er eine frühere gegenteilige Einschätzung der US-Geheimdienste zurück. 

Die Regierungschefs der führenden Industrienationen einigten sich auf dem G7-Gipfel in Kanada unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zu dem Krieg. In dem Text wird der Iran als «die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors» bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.

Zentrales Ziel ist Fordo

Nach israelischen Angaben ist die gut geschützte Anlage in der Nähe der Stadt Ghom das wichtigste Ziel, wenn es darum geht, den Bau einer iranischen Atomwaffe zu verhindern. «Am Ende dieser ganzen Operation muss Fordo ausgeschaltet sein», sagte Israels Botschafter in Washington, Yechiel Leiter, dem Sender Fox News. 

In Fordo drehen sich nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde Hunderte Zentrifugen mit Überschallgeschwindigkeit, um beinahe waffentaugliches Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent herzustellen.

Krieg / Konflikte / G7 / Israel / Iran
17.06.2025 · 15:47 Uhr
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