Terrorverdächtiger im Saarland festgenommen

Saarbrücken/Berlin (dpa) - Nach dem Auftauchen von islamistischen Drohvideos im Internet haben saarländische Sicherheitskräfte in Neunkirchen einen Mann aus Kamerun verhaftet. Er werde verdächtigt, Bombenanschläge geplant zu haben.

Das teilte Staatsanwalt Bernd Meiners am Freitag in Saarbrücken mit. Vor dem Berliner Kammergericht muss sich unterdessen seit Freitag die Frau des Anführers der «Sauerland-Gruppe» als mutmaßliche Terrorhelferin verantworten.

Der seit Monaten vom Verfassungsschutz beobachtete 18-Jährige hatte nach Erkenntnissen der Ermittler unter anderem in Videos mit Anschlägen für den Fall gedroht, dass der in Saarbrücken inhaftierte Terrorist Daniel Schneider nicht bis Ende November freigelassen wird. Er soll sich im Internet Anleitungen zum Bombenbau besorgt haben.

Meiners und der Leiter des Landeskriminalamtes, Franz Josef Biesel, betonten, es handele sich nach bisherigen Ermittlungen um einen «Einzeltäter». Der Mann habe «kein Netz» zu der Terrororganisation Al-Kaida knüpfen können. «Er kannte Daniel Schneider nicht persönlich. Aber er ist für ihn ein großes Vorbild», sagte Helmut Albers vom Landesamt für Verfassungsschutz.

Der ebenfalls aus Neunkirchen stammende Schneider war als Mitglied der «Sauerland-Gruppe» im März in Düsseldorf zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden - unter anderem wegen Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamische Jihad Union (IJU), Verabredung zum vielfachen Mord und versuchten Mordes. Die Islamisten sollen Terroranschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland vorbereitet haben. Bei seiner Festnahme im September 2007 in Oberschledorn im Sauerland (Nordrhein- Westfalen) hatte Schneider auf einen Polizisten geschossen.

Mitte Oktober waren nach Angaben der Polizei insgesamt drei Drohvideos auf der Internetplattform YouTube aufgetaucht. Schneiders Anwalt hatte kürzlich erklärt, sein Mandant distanziere sich von den Videos und lehne eine Freipressung ab.

Bei Prozessbeginn vor dem Berliner Kammergericht schwieg die 29 Jahre alte Frau des Anführers der Sauerland-Gruppe zu den Vorwürfen. Auch der 21-Jährige Mitangeklagte, ein türkischstämmiger Berliner, äußerte sich nicht.

Die Bundesanwaltschaft wirft beiden vor, terroristische Vereinigungen mit Geld unterstützt sowie Propagandamaterial im Internet verbreitet zu haben. Die Deutsche mit türkischen Wurzeln bestätigte lediglich knapp ihre Personalien. Ihr Ehemann Fritz Gelowicz war bei dem Prozess in Düsseldorf zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er hat sich inzwischen vom Terrorismus distanziert.

Ein dritter mutmaßlicher Terrorhelfer soll später in Berlin vor Gericht gestellt werden. Der 31-Jährige war nach einer Haftverschonung untergetaucht und im August in der Türkei verhaftet worden. Dort sitzt er noch in Auslieferungshaft.

Terrorismus
05.11.2010 · 17:43 Uhr
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