Technologiewerte im Rückwärtsgang: US-Börsen entlasten sich nach Rekordlauf
Die Luft wird dünner an den US-Börsen, insbesondere bei Technologiewerten. Nach einem imposanten Aufwärtstrend entschieden sich die Anleger am Dienstag, Gewinne mitzunehmen und die hohen Bewertungen kritisch zu hinterfragen, was zu einer bemerkenswerten Abkühlung führte. Das aktuelle Lieblingsthema Künstliche Intelligenz hatte zuvor die Fantasie der Investoren beflügelt, doch nun steht eine Marktanpassung im Raum.
Der anerkannte Dow Jones Industrial verlor 0,50 Prozent und schloss bei 47.099,01 Indexpunkten. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,05 Prozent ein und beendete den Handelstag mit 6.780,19 Zählern. Besonders hart traf es den Nasdaq 100, der um 2,07 Prozent auf 25.435,70 Punkte fiel. Noch zu Wochenbeginn erlebte der Technologiebereich einen Aufschwung, der ihn fast auf sein frisches Rekordhoch führte.
Einzelne Branchenvertreter standen besonders im Fokus: Teslas Produktionszahlen aus dem Shanghaier Werk fielen im Oktober um fast 10 Prozent, was Sorgen um die globalen Absatzaussichten des Elektroauto-Pioniers verstärkte. Die Aktien des Unternehmens verloren 5,2 Prozent, da sich die Nachfrage in Europa ebenfalls abschwächt und die Perspektiven in den USA nach Auslaufen von Steuererleichterungen ungewiss sind.
Auch andere prominente Unternehmen litten unter Verkaufsdruck. Palantir verzeichnete einen Rückgang von 8,0 Prozent. Analysten wie Brent Thill von Jefferies lobten zwar die jüngsten Quartalszahlen, stellten jedoch eine kritische Bewertung fest, die Fragen hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Kursniveaus von über 200 Dollar aufkommen lässt.
Der Streamingdienst Spotify musste einen Rückgang von 2,3 Prozent hinnehmen. Während das Wachstum der Nutzerzahlen positiv überraschte, blieben die Erfolge bei Premium-Abonnenten und die Prognosen für das Jahresende eher gemischt. Der Kurs von Uber sank um 5,1 Prozent, trotz des dynamischsten Wachstums im Fahrdienstleistungssektor seit Ende 2023. Hingegen stürzte Norwegian Cruise Line um mehr als 15 Prozent, nach enttäuschenden Quartalszahlen.
Besonders heftig traf es die Biotechnologieaktie Sarepta Therapeutics. Aufgrund enttäuschender Studienergebnisse für zwei ältere Medikamente erlitten die Papiere einen dramatischen Einbruch von etwa einem Drittel ihres Wertes.

