Tausende demonstrieren bei Thyssenkrupp für Mitsprache und Transparenz

In Essen haben tausende Thyssenkrupp-Beschäftigte ihre Stimme für mehr Einfluss und Offenheit in entscheidenden Unternehmensangelegenheiten erhoben. Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, unterstrich die Dringlichkeit einer Kehrtwende: "Ein Umbau der Thyssenkrupp AG gegen die Menschen wird nicht gelingen." Die IG Metall hatte zur Kundgebung mobilisiert, bei welcher der Konzernchef Miguel López ebenfalls das Wort ergriff. Laut Gewerkschaftsangaben waren rund 5000 Personen zugegen, die Polizei sprach von 4500 Teilnehmern.

Zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretern gärt es, denn letztere bemängeln eine mangelnde frühzeitige Einbeziehung bei wesentlichen Beschlüssen. Hauptthema der Proteste vor der Konzernzentrale, die mit einer Aufsichtsratssitzung der Konzernholding zusammenfielen, ist die angespannte Lage der Stahlsparte, die sowohl unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten als auch unter Billigimporten leidet. In Duisburg, dem Hauptherd der Stahlproduktion, zeichnet sich ein Rückgang der Kapazitäten ab, der auch Stellenstreichungen nach sich ziehen könnte.

Ein heiß diskutiertes Thema ist überdies der geplante 20-Prozent-Einstieg der EPCG-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky in die Stahlsparte mit dem Fokus auf Energieversorgung. Langfristig könnte diese Beteiligung bis auf 50 Prozent wachsen, was eine Verselbstständigung des Bereiches zur Folge hätte.

Die Thyssenkrupp AG beschäftigt weltweit rund 100.000 Menschen, 27.000 davon in der Stahlbranche; etwa die Hälfte davon ist am Duisburger Standort tätig. Nasikkol betont die Wichtigkeit von fairen Bedingungen und investiertem Kapital, außerdem fordert er den Erhalt von Tarifverträgen, das Ausbleiben betriebsbedingter Kündigungen und Standortgarantien.

Miguel López setzt auf eine "gelebte Sozialpartnerschaft" und ein künftiges Engagement in grüne Stahlherstellungsverfahren. Um den zukünftigen energetischen Herausforderungen gewachsen zu sein, sieht er in der Beteiligung der EPCG-Holding einen wesentlichen Schritt zur Stärkung des Stahlgeschäfts. Zwischenrufe begleiteten seine Rede.

Karl-Josef Laumann, Arbeitsminister von NRW, appellierte an die Verantwortung der Unternehmensleitung, den Übergang zur grünere Stahlerzeugung in enger Kooperation mit den Arbeitnehmern zu vollziehen, wobei der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen von essenzieller Bedeutung sei. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 17:27 Uhr
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