Syrien nach Assad: Ein Staatsstreich und seine Folgen
Nach der Flucht des syrischen Machthabers Baschar al-Assad nach Moskau endet eine Ära der Unterdrückung, und ein neues Kapitel beginnt für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land. Die Feierlichkeiten über den Sturz des Regimes werden von Unbehagen über die drohende Unordnung begleitet, insbesondere da islamistische Rebellen, die die Offensive anführten, nun das Land regieren müssen. Die Situation in der Hauptstadt Damaskus bleibt chaotisch, viele Bewohner verharren in ihren Häusern und sorgen sich um ihre Sicherheit.
Trotz der Turbulenzen versuchen syrische Händler, den Betrieb wiederaufzunehmen, obwohl Berichte über Plünderungen auf den Hauptstraßen abschreckend wirken. Gleichzeitig zieht es viele syrische Flüchtlinge aus der Türkei und dem Libanon zurück in ihre Heimat, trotz der schwierigen humanitären Lage vor Ort. Der Druck wächst, Assad für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, während die internationale Gemeinschaft über mögliche rechtliche Schritte nachdenkt.
In Aleppo herrscht eine angespannte Ruhe, und die Aufständischen, hauptsächlich die Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), arbeiten daran, öffentliche Ordnung wiederherzustellen und eine neue Regierung zu etablieren. Die vollständige Kontrolle über Damaskus steht kurz bevor, doch Details zur Regierungsbildung bleiben unklar.
Währenddessen beschäftigt die Befreiung von politischen Gefangenen, die noch in Gefängnissen inhaftiert sind, die Öffentlichkeit. Die humanitären Auswirkungen des Bürgerkriegs sind verheerend, und die Suche nach den Opfern läuft auf Hochtouren. Internationale Beobachter berichten über die anhaltende Zersplitterung des Landes, in dem auch diverse Milizen und ethnische Gruppen agieren.
Geopolitisch ist Syrien im Fokus internationaler Mächte. Russland und Iran bleiben wichtige Akteure, wobei Russland neben der militärischen Stütze auch Asyl für Assad bietet. Zugleich erhöhen die USA ihre Militärpräsenz, während Israel Sicherheitsmaßnahmen entlang der syrischen Grenze verstärkt. Die Akteure verhandeln über zukünftige Pläne ohne sichtbare Neigung zu einem Rückzug.

