Sunak im Fokus: BMA kritisiert Reformpläne für Krankschreibungen im Vereinigten Königreich
Inmitten hitziger Debatten über das Gesundheitssystem im Vereinigten Königreich steht Premierminister Rishi Sunak wegen seiner jüngsten Äußerungen über das System für Krankschreibungen und Unterstützungsleistungen unter Beschuss. Die britische Ärztegewerkschaft, British Medical Association (BMA), warf ihm vor, mit seiner Rhetorik negativ auf kranke Menschen Einfluss zu nehmen. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer Ankündigung des Premiers, das System reformieren zu wollen, um dem Problem vermeintlich steigender Ausfallzahlen durch Krankheit entgegenzutreten – vorausgesetzt, dass seine Partei im Amt bleibt.
Die Pandemie habe laut Sunak zu einer wachsenden Zahl von Personen geführt, die nicht arbeiten, ein Umstand, der nun die Aufmerksamkeit der Regierungsspitze verlangt. Doch die BMA sieht darin eine gefährliche Vereinfachung eines wesentlich komplexeren Problems. Insbesondere wird auf den massiven Druck hingewiesen, unter dem Hausärzte und das gesamte Gesundheitssystem des Landes stehen. Adäquate Behandlungen und eine Verkürzung der Wartelisten, auf denen aktuell Millionen von Menschen stehen, seien vonnöten, anstatt eine feindselige 'Krankschreibungskultur' anzuprangern.
Katie Bramall-Stainer, Sprecherin des Zusammenschlusses der Hausärzte, betont, dass ohne die notwendige Behandlung Arbeitsrückkehren unrealistisch seien. Eine gefährdete Gesundheitsversorgung verhindert, dass Patienten die nötige Unterstützung erhalten.
Die konservativen Tories halten sich mittlerweile seit vierzehn Jahren an der Macht, sehen sich jedoch in Meinungsumfragen einem Rückstand gegenüber der Labour-Opposition ausgesetzt. Bis spätestens Januar 2025 steht eine neue Parlamentswahl an, bei der die Stimmen der Bevölkerung zum Tragen kommen werden.
Nicht zuletzt belegen Statistiken des nationalen Statistikamts, dass derzeit etwa 2,8 Millionen Briten aufgrund langwieriger Erkrankungen nicht erwerbstätig sind. Von diesen gab die Hälfte Anfang des letzten Jahres an, unter Depressionen oder Angstzuständen zu leiden, was wiederum die Sozialausgaben stark ansteigen lässt. Das weckt an mehreren Fronten Forderungen an Premier Sunak, die Gesundheitsfürsorge zu stärken und eine grundlegende Verbesserung der Situation anzugehen. (eulerpool-AFX)