Strompreise und Netzentgelte: Ministerpräsident Haseloff fordert gerechtere Verteilung
Der Ministerpräsident von Sachen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hat auf dem Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Magdeburg für verlässliche Rahmenbedingungen in der Wirtschaft plädiert. Obwohl er die Schuldenbremse als richtig und notwendig erachtet, warnt er davor, dass sie zu einer Bremse für Investitionen und Innovationen werden könnte.
Besondere Kritik äußerte Haseloff in Bezug auf die Bundeszuschüsse zu den Netzentgelten. Er bemängelt, dass diese Gelder nicht fließen sollen. Die allgemeinen Strompreise seien bereits ein Nachteil für den Standort Deutschland, insbesondere jedoch für Ostdeutschland. Es sei inakzeptabel, den zusätzlichen Aufwand für den Stromtransport ausschließlich von Unternehmen und Haushalten im Osten tragen zu lassen.
Die Netzentgelte machen einen erheblichen Anteil am Strompreis aus. Die Spitzen der Ampel-Koalition sind derzeit dabei, einen geplanten milliardenschweren Zuschuss zu den Entgelten zu streichen. Da in den nord- und ostdeutschen Ländern mittlerweile mehr Windstrom erzeugt wird, als dort verbraucht wird, muss das Stromnetz für viel Geld ausgebaut werden, um den Strom in den Süden zu transportieren. Dies hat bisher zu regional unterschiedlichen Netzentgelten geführt.
Die Länder im Nordosten fordern daher schon seit langem eine stärkere Angleichung der Netzentgelte, um am Ende günstigere Stromkosten in den Regionen zu haben, in denen viel Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. (eulerpool-AFX)