Strategische Diplomatie: Deutschland und Ägypten intensivieren Dialog
Im Lichte des bevorstehenden Winters und der weiterhin desolaten humanitären Situation im Gazastreifen drängt Außenminister Johann Wadephul auf die rasche Einberufung einer bereits geplanten Aufbaukonferenz durch Ägypten. „Wir fühlen uns diesem Prozess verpflichtet und ermutigen Ägypten, jetzt zu dieser Konferenz einzuladen“, äußerte sich der CDU-Politiker anlässlich eines Zusammentreffens mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdelatty in Berlin. Deutschland ist bereit, aktiv an den Wiederaufbauarbeiten mitzuwirken und Unterstützung zu leisten.
Badr Abdelatty erklärte, dass Ägypten gemeinsam mit den USA nach einem geeigneten Termin für die Konferenz sucht und hofft, diesen schnell festlegen zu können. Die Vereinigten Staaten spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da der Wiederaufbau ein zentraler Bestandteil des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump ist. Deutschland nimmt hier als Mitorganisator eine bedeutende Position ein. Dabei sei es entscheidend, die Prioritäten richtig zu setzen, da die Zeit drängt.
Etwa sieben Wochen nach Beginn einer fragilen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen in der engen Küstenregion. Vor diesem Hintergrund betonte Wadephul, dass die Entwaffnung der Hamas von zentraler Bedeutung bleibe. An Israel richtete er den Appell, den Waffenstillstand einzuhalten und die humanitäre Hilfe zu verstärken.
Zusätzlich vereinbarten Wadephul und Abdelatty die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, die den Beginn eines strategischen Dialogs auf Ebene der Außenminister markiert, um die bilaterale Zusammenarbeit zu intensivieren. Dieser Dialog soll alle zwei Jahre abwechselnd in Ägypten und Deutschland stattfinden und sich mit Themen von beiderseitigem Interesse wie regionaler Stabilität, Migrationszusammenarbeit sowie der Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Radikalisierung auseinandersetzen.

