Stimmungsvolle Divergenz: Europäische Börsen nehmen unterschiedliche Kurse
An den europäischen Finanzmärkten zeigte sich am Donnerstag ein geteiltes Bild: Während der EuroStoxx 50 einen Rückgang von 0,58 Prozent auf 4892,89 Zähler hinnehmen musste, fiel der französische Cac 40 mit einem Abschlag von 0,96 Prozent auf 7908,63 Punkte noch stärker. Beide Börsenbarometer näherten sich somit ihren April-Tiefs an. Positiv hervorstechen konnte indes der britische FTSE 100, der sich um 0,82 Prozent auf 8144,75 Punkte verbesserte.
Die Aussagen von Jerome Powell, dem Präsidenten der US-Notenbank, wirkten sich gedämpft auf die Zinssenkungshoffnungen aus, da eine Rückkehr der Inflation länger andauern könnte. Eine Zinssenkung ist nun frühestens in der zweiten Jahreshälfte oder sogar erst für 2025 zu erwarten, während weitere Zinssteigerungen vorläufig aus dem Fokus geraten sind.
Quartalsergebnisse sorgten am vorletzten Handelstag der Woche für Bewegung. Ein positiver Ausreißer war die niederländische ING Gruppe, deren Aktien nach der Ankündigung weiterer Aktienrückkäufe um 5,3 Prozent punkten konnten. Vestas Wind Systems auf der anderen Seite verzeichnete einen Kursrückgang von etwa fünf Prozent, was auf die anhaltend schwierige Marktsituation und rote Zahlen zum Jahresanfang zurückzuführen wurde.
Enttäuschung gab es bei Novo Nordisk, wo trotz erhöhtem Optimismus für das Jahresende ein Rückgang von drei Prozent zu verbuchen war, was daran liegt, dass die Markterwartungen bereits hohe Ansprüche an den Gesundheitskonzern stellen. Shell überraschte seine Anleger mit einem unerwartet hohen Gewinn im ersten Quartal, was zu einer Wertsteigerung der Aktien um 1,2 Prozent führte.
Währenddessen konnte ArcelorMittal nach dem Veröffentlichungen der Quartalszahlen einen Gewinn von 1,6 Prozent verbuchen, auch wenn die 200-Tage-Linie als Indikator für den langfristigen Trend Widerstand leistet.
Zum Abschluss fielen die Papiere der Reederei A.P. Moller-Maersk trotz einer positiven Prognose für das laufende Jahr um über zwei Prozent, da die Anleger mit einem starken ersten Quartal bereits hohe Erwartungen an die Zukunft gerichtet hatten. (eulerpool-AFX)