Stabile Zinspolitik trotz Inflationsdruck: Fed hält Leitzins konstant und signalisiert mögliche Senkungen
In einer jüngsten Verlautbarung bestätigte die amerikanische Zentralbank Federal Reserve die Beibehaltung des Leitzinses auf einem historisch hohen Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent, ein Stand, der seit über zwanzig Jahren nicht mehr verzeichnet wurde. Trotz der unveränderten Zinshöhe deutet die Fed auf mögliche Zinssenkungen im laufenden Jahr hin, wenngleich die genaue Timingstrategie noch in den Sternen steht.
Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, wies auf die anhaltend hohe Inflation hin und betonte die Ungewissheit der weiteren Entwicklungen. Die Notwendigkeit weiterer Fortschritte bei der Senkung der Inflationsrate wird mit Vorsicht angegangen. Mit einer durchschnittlichen Prognose von 4,6 Prozent für den Leitzins in diesem Jahr scheinen drei Zinssenkungen von je 0,25 Prozentpunkten im Bereich des Wahrscheinlichen zu liegen. Powell zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass der Leitzins seinen Zenit erreicht haben könnte, vorausgesetzt die wirtschaftlichen Daten folgen dem erwarteten Trend.
Nach einer Reihe von rasanten Zinsanhebungen seit März 2022, die insgesamt mehr als fünf Prozentpunkte betrugen, hatte die Zentralbank die Zinsschraube zuletzt nicht weiter angezogen und verharrte auf diesem Hochplateau. Diese Politik ging mit einem gebremsten Wachstum der US-Wirtschaft einher, obwohl jüngste Wirtschaftsdaten positiv zu überraschen vermochten.
Die neuesten Vorhersagen der Fed gehen von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,1 Prozent für das Jahr 2024 aus, eine deutliche Aufwärtskorrektur im Vergleich zu den dezemberlichen Schätzungen von 1,4 Prozent. Diese Perspektive könnte die Notenbank entlasten und weniger Druck auf rasche Zinssenkungen ausüben lassen. In der Tat erwartet die Fed nun, dass das Wirtschaftswachstum und ein robuster Arbeitsmarkt es ihr ermöglichen, Zinssätze bis in das Jahr 2026 auf einem moderaten Niveau zu halten.
Die Teuerungsrate in den USA ist jedoch weiterhin problematisch; die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, eine Beschleunigung gegenüber den erwarteten 3,1 Prozent. Die Fed peilt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Für 2025 wird nun eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent prognostiziert. Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise ausspart, könnte in diesem Jahr 2,6 Prozent betragen.
Die Notenbank betont ihre klassische Rolle im Inflationsmanagement und die Notwendigkeit, eine angemessene Balance zwischen Wachstumsstimulation und Inflationskontrolle zu finden, um nicht in eine Rezession zu gleiten. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit gilt es, den richtigen Kurs zu halten. (eulerpool-AFX)