Sprachzeugnisskandal in Russland: Führung des Puschkin-Instituts entlassen

Im Zuge der Aufarbeitung des verheerenden Terroranschlags auf eine Moskauer Konzerthalle hat sich in Russland ein weitreichender Skandal um den Verkauf gefälschter Sprachzertifikate entfaltet. Das russische Bildungsministerium hat als Reaktion darauf Natalja Truchanowskaja, die Leiterin des angesehenen Puschkin-Sprachinstituts, ihres Amtes enthoben. Das Puschkin-Institut, welches in seiner Funktion dem Goethe-Institut in Deutschland ähnelt, ist für die Ausstellung von Bescheinigungen über Russischkenntnisse und das damit verbundene Prüfungswesen zuständig. Laut Ministeriumsangaben brachte eine interne Prüfung unzulängliche Kontrollmechanismen während der Abnahme von Sprachprüfungen zu Tage sowie Prüfungen zur russischen Geschichte und zu legislativen Grundkenntnissen.

Die sprachliche Zertifizierung durch das Institut ist eine Grundvoraussetzung für die Erteilung von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für Ausländer in Russland. Der Terrorakt in der Crocus City Hall, bei dem laut Behördenangaben 144 Personen getötet wurden, rückte das Thema der Sicherheitsmaßnahmen und der Integration von ausländischen Arbeitskräften in den Fokus. Besonders brisant: Die Verdächtigen des Anschlags sollen aus Tadschikistan stammen und ihre Präsenz in Russland womöglich durch gefälschte Dokumente legitimiert haben. Infolge des Anschlags wurden die Sicherheitsüberprüfungen landesweit angezogen und ein Strafverfahren gegen illegale Migration sowie die Vergabe von gefälschten Sprachnachweisen eingeleitet. Fünf Institute, die mit sprachlichen Prüfungen betraut waren, erhielten Verwarnungen durch die Bildungsaufsicht.

Die Ablösung von Truchanowskaja, welche erst seit dem Beginn des russischen Konflikts mit der Ukraine ihre Position innehatte, soll bereits vor einer Woche vollzogen worden sein – eine Information, die bis zu diesem Zeitpunkt innerhalb des Instituts jedoch noch nicht bekannt war. Nikita Gussew, ein Dozent der Moskauer Lomonossow-Universität, ist als Nachfolger vorgesehen. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 15:38 Uhr
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