Spannungen im Nahen Osten treiben Rohstoffpreise hoch
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben zu einem kräftigen Anstieg der Rohöl- und Erdgaspreise geführt. Nach einem israelischen Angriff auf den Iran kletterte der Preis für Rohöl der Sorte Brent zur Augustlieferung auf bis zu 78,50 Dollar je Barrel, den höchsten Stand seit Januar. Obwohl der Preis im Verlauf auf 74,73 Dollar zurückfiel, lag er immer noch 5,37 Dollar über dem Vortagesniveau.
Ebenso zeigte der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI parallele Entwicklungen. Der Wert erreichte in der Nacht ein Hoch von 77,62 Dollar, ließ aber im weiteren Verlauf auf 73,48 Dollar nach, was einem Plus von 5,55 Dollar entspricht. Die eskalierende geopolitische Lage im Nahen Osten nährt Ängste vor potenziellen Angebotsstörungen. Dies führte ebenfalls zu einem deutlichen Anstieg der Erdgaspreise.
Der Terminkontrakt TTF für europäisches Erdgas in Amsterdam stieg auf 38,57 Euro je Megawattstunde, ein Plus von über fünf Prozent zum Vortag, und notiert damit auf dem höchsten Stand seit April. Die Angriffe Israels auf iranische Städte und Atomanlagen schüren Sorgen vor einer weiteren Eskalation im rohstoffreichen Persischen Golf. Die Internationale Atomenergiebehörde bestätigte, dass eine bedeutende iranische Atomanlage angegriffen wurde.
Während Irans Ajatollah Khamenei mit Vergeltung droht und Israel darauf hinweist, dass über 100 iranische Drohnen gesichtet wurden, heizt dies die Rohstoffmärkte weiter an. Schon zuvor hatten höhere Risiken für die Region die Ölpreise steigen lassen, insbesondere nach dem Rückzug von US-Botschaftsmitarbeitern aus dem Irak. Rohstoffanalysten der Commerzbank erwarten kurzfristig weiter erhöhte Risikoprämien für Ölpreise, da ein Drittel des weltweiten Angebots aus dieser Region kommt.
Die Commerzbank warnt vor weiteren Eskalationen und möglichen Störungen im Ölhandel, insbesondere durch eine Blockade der Straße von Hormus, einer strategisch wichtigen Meerenge für den globalen Rohölhandel.