Silberpreis erklimmt neue Höhen: Marktspekulationen und geopolitische Spannungen treiben Kurse
Der Silberpreis hat erneut einen historischen Spitzenwert erreicht und lässt Anleger aufhorchen. Der Preis für eine Feinunze Silber stieg im Verlauf des Nachmittags erstmalig über die 60-Dollar-Marke und erreichte in der Spitze 60,53 Dollar. Zu Tagesbeginn notierte das Edelmetall noch bei 57,60 Dollar je Unze und setzt damit seinen bemerkenswerten Höhenflug fort, nachdem es noch im November zeitweise unter 50 Dollar gehandelt wurde. Seit Jahresbeginn hat sich der Silberpreis somit verdoppelt.
Die jüngste Rallye des Silbers wird von Marktbeobachtern auf eine erhöhte Nachfrage aus Indien und ein wachsendes Interesse an Silber-ETFs zurückgeführt. Zudem herrscht in China ein Defizit im Angebot, was die Lagerbestände auf ein historisches Tief gedrückt hat. Auch die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank beflügelt die Entwicklung des Silberkurses. Da Silber keine Zinsen abwirft, profitiert es traditionell von niedrigeren Leitzinsen. Eine Senkung könnte zudem die Wirtschaft ankurbeln, was die industrielle Nachfrage nach Silber weiter antreiben dürfte.
Gleichzeitig stieg auch der Goldpreis am Dienstag an, wenn auch in moderaterem Umfang. Eine Feinunze Gold wurde zuletzt bei 4.211 Dollar gehandelt, bleibt damit aber noch unter dem Rekordhoch von 4.381,52 Dollar, das im Oktober verzeichnet wurde. Die Preise für Gold und Silber werden zusätzlich durch die stockenden Verhandlungen um ein Ende des russischen Aggressionskrieges gegen die Ukraine befeuert. Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt weiterhin territoriale Zugeständnisse an Russland ab, obwohl diese ein integraler Bestandteil eines US-Vorschlags zur Beilegung des Konflikts sind.

