Siemens-Aktie: Rückzug aus Russland nach 170 Jahren
Chef Roland Busch zieht damit die Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegenüber dem Land. Die Münchner bezifferten den bisherigen negativen Effekt auf rund 600 Millionen Euro. Betroffen ist vor allem die Verkehrstechniksparte Mobility. "Wir bieten keinen Service mehr an. Wir kümmern uns jetzt vor allem um das Wohl unserer Mitarbeiter", sagte Busch.
Der Gewinn des industriellen Geschäfts von Siemens sank im zweiten Geschäftsquartal um zehn Prozent zum Vorjahr auf 1,8 Milliarden Euro und lag unter Erwartungen. Analysten bemängelten auch die schwächere Entwicklung der Digitalisierungssparte Digital Industries, die unter Umstellungen auf ein Software-Abomodell litt. Siemens steigerte den Umsatz insgesamt um sieben Prozent, der Auftragseingang kletterte um 22 Prozent auf einen Rekordbestand von 94 Milliarden Euro. Der Konzern bestätigte die Jahresprognose, wonach der Umsatz zwischen sechs und acht Prozent steigen, der Nettogewinn pro Aktie um bis zu neun Prozent wachsen soll.