Wechsel an Russlands Sicherheitsspitze: Shoigu übernimmt Sicherheitsrat, Belousov neuer Verteidigungsminister
In einem ungewöhnlichen Schritt hat Präsident Wladimir Putin einen Wechsel in seinem Sicherheitsteam vorgenommen, der Sergei Shoigu einen neuen Verantwortungsbereich zuweist und zugleich frischen Wind in das Verteidigungsministerium bringt. Shoigu, bisher als Minister für Verteidigung im Amt, wird künftig das Ruder im Sicherheitsrat des Landes übernehmen. Die Position, die er bisher innehatte, wird an den Wirtschaftsfachmann Andrei Belousov übergehen, der zuvor als erster stellvertretender Ministerpräsident fungierte und das Ressort für wirtschaftliche Entwicklung leitete.
Die genauen Auswirkungen dieses personellen Wechsels auf den Krieg in der Ukraine sind noch nicht absehbar. Insbesondere bleibt offen, inwieweit Shoigu weiterhin Einfluss auf die Kriegsführung nehmen wird. Zuletzt kam es zu Spekulationen über Shoigus Stellung, nachdem einer seiner Stellvertreter wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen wurde.
Nikolai Patrushev, ein langjähriger Wegbegleiter Putins aus KGB-Zeiten und bisheriger Leiter des Sicherheitsrates, soll eine neue, noch zu verkündende Position übernehmen. Dies unterstreicht die Seltenheit derart umfassender Umstellungen im Kreml, wo Loyalität traditionell hochgeschätzt wird. Trotz militärischer Rückschläge und interner Konflikte hatte Putin an Shoigu festgehalten.
Die Personalrochade erfolgt kurz nach Putins fünfter Amtseinführung als Präsident Russlands. Mit dem Regierungswechsel wurde auch das gesamte Kabinett aufgelöst, wobei viele Minister erneut für ihre Positionen nominiert wurden. General Valery Gerasimov, Chef des Generalstabs und ranghöchster Militäroffizier Russlands, bleibt unbeeinflusst von den Änderungen an der Spitze seines Postens. (eulerpool-AFX)