Schwere Vorwürfe nach tödlichem Beschuss in Lyssytschansk
Die ostukrainische Stadt Lyssytschansk, welche aktuell unter russischer Kontrolle steht, wurde von einem tragischen Ereignis erschüttert, als ein Beschuss mindestens 15 Menschenleben forderte und zehn weitere Personen verletzte. Die lokale Verwaltung berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte eine Bäckerei unter Feuer nahmen, unter deren Trümmern nun Zivilisten vermutet werden. Leonid Passetschnik, Leiter der von Russland einverleibten Region Luhansk, äußerte sich via Telegram zu dem Vorfall und legte dar, dass die Attacke zivile Opfer zur Folge hatte.
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, brandmarkte den Beschuss als Akt des Terrorismus durch "ukrainische Neonazis". Sie beschuldigte Kiew, wissentlich ein zivil bevölkertes Ziel ausgewählt zu haben, und forderte eine internationale Verurteilung des Angriffs. Sacharowa sorgte für zusätzliche Brisanz, indem sie darauf hinwies, dass der Angriff mit westlichen Waffensystemen durchgeführt wurde, speziell mit Raketenartillerie des Typs Himars.
Die genaue Zahl der Verschütteten bleibt derzeit ungewiss. Während Passetschnik bis zu 40 Personen unter dem eingestürzten Gebäude vermutet, konnte der lokale Zivilschutz bislang rund zehn Opfer, darunter auch Tote, identifizieren. Ein Kommentar der ukrainischen Seite zu den Ereignissen steht noch aus, und die unabhängige Bestätigung der russischen Angaben ist momentan nicht möglich.
Lyssytschansk, die ehemalige Großstadt mit rund 100.000 Einwohnern vor dem Krieg, wurde im Sommer 2022 nach intensiven Kämpfen von russischen Truppen erobert. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl nach russischen Behörden wieder auf 37.000 erhöht. Die Stadt, die einst zusammen mit dem nahegelegenen Sjewjerodonezk ein industrielles Zentrum im Nordosten der Ukraine bildete, liegt in unmittelbarer Nähe zur Front und bleibt damit im Fokus des andauernden Konfliktes. (eulerpool-AFX)