Schweiz. Deutsche müssen sich an Steuerabkommen halten

Bern (dpa) - Der angebliche Kauf einer weiteren CD mit Bankdaten mutmaßlicher Steuerhinterzieher durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat in der Schweiz Verärgerung ausgelöst.

Mit der Unterzeichnung ihres Steuerabkommens hätten sich Berlin und Bern im September 2011 verständigt, auf den Kauf gestohlener Daten zu verzichten, erklärten Schweizer Politiker und Wirtschaftsvertreter.

«Beide Vertragspartner sind an das Abkommen gebunden, solange der Ratifizierungsprozess läuft», sagte Mario Tuor, Sprecher des zuständigen Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF), der in Zürich erscheinenden «Sonntagszeitung». Zuvor hatten die «Financial Times Deutschland» (FTD) und der «Spiegel» berichtet, NRW habe 3,5 Millionen Euro für die CD gezahlt. Es handele sich um Kunden der Privatbank Coutts in Zürich, einer Tochter der britischen Royal Bank of Scotland.

Die Schweizer Bankiervereinigung verlangte, Ankäufe von Steuerdaten-CDs zu unterbinden. «Sie sind illegal», sagte Banken-Sprecher Thomas Sutter der «Sonntagszeitung». Der Fraktionsvorsitzende der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP), Urs Schwaller, erklärte: «Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn sich ein Staat als Hehler betätigt. Das ist eines Rechtsstaats unwürdig.»

Der Präsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Eric Sarasin, glaubt an rein politische Motive: NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) wolle die Ratifizierung des Steuerabkommens in Deutschland torpedieren. Der Minister hatte am Samstag bekräftigt, dass Nordrhein-Westfalen dem Abkommen in der geplanten Form nicht zustimmen werde. «Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns nicht schon jetzt so verhalten, als ob das Abkommen bereits gelten würde», sagte er.

Der Vertrag sieht eine pauschale Besteuerung deutscher Altvermögen bei Schweizer Banken vor. Das Schweizer Parlament hat das Abkommen Ende Mai gebilligt, der deutsche Bundesrat aber noch nicht. SPD und Grüne drohen damit, den Vertrag im Bundesrat zu blockieren. Sie halten die Regelungen für nicht weitgehend genug.

Steuern / Schweiz / Deutschland
15.07.2012 · 10:21 Uhr
[16 Kommentare]
 
FDP verlangt gemeinsame europäische China-Strategie
Berlin - Die FDP drängt auf eine gemeinsame europäische China-Strategie. "Es wäre […] (00)
Britney Spears: Sie streitet Zusammenbruch ab
(BANG) - Britney Spears hat bestritten, einen „Breakdown“ im Chateau Marmont gehabt zu haben. […] (02)
Großaktionär Berkshire Hathaway verkauft 13 Prozent seiner Apple Aktien
Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des US-Investors Warren Buffet […] (02)
Die ewige Popp: Rekord-Pokalsiegerin mit Perspektive
Wolfsburg (dpa) - Rekord-Pokalsiegerin Alexandra Popp winkt beim VfL Wolfsburg auch über ihre […] (00)
Siemens Healthineers bestätigt Jahresprognose
Siemens Healthineers hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 ein profitables […] (00)
Hugh Jackman: Neue Rolle in 'Robin Hood'
(BANG) - Hugh Jackman und Jodie Comer werden die Hauptrollen in ‚The Death Of Robin Hood‘ […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
07.05.2024(Heute)
06.05.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News