Schneesturm und Glätte - Winter führt eisiges Regiment

Hamburg/Washington (dpa) - Rutschpartie auf Deutschlands Straßen, Schneesturm in den USA: Während in Deutschland Fußgänger und Autofahrer über spiegelglatte Fahrwege schlittern, legt in Amerika einer der schwersten Schneestürme seit Jahrzehnten die Region um die US-Bundeshauptstadt Washington lahm.

Bis zum Samstagmorgen (Ortszeit) fiel streckenweise ein halber Meter Schnee, zwei Menschen kamen ums Leben. Weit über 100 000 Haushalte waren ohne Strom. In Washington und Baltimore kam der öffentliche Nahverkehr praktisch zum Erliegen. Die Behörden riefen die Menschen auf, zu Hause zu bleiben.

US-Meteorologen sagten weitere Schneefälle bis Samstagabend (Ortszeit) voraus - dann könnte der bisherige Rekord vom Januar 1922 gebrochen werden. Damals fielen 71 Zentimeter Neuschnee. Im benachbarten Bundesstaat Virginia kamen ein Vater und sein Sohn ums Leben, als sie einem steckengebliebenen Autofahrer zur Hilfe eilten. Die beiden Männer wurden von einem Traktor erfasst.

Meteorologen sprachen von einer «extrem gefährlichen» Wetterlage. Das Herz der US-Hauptstadt - die Mall und die Parklandschaft zwischen Weißem Haus und dem Potomac-Fluss - wirkten am Samstag wie eine winterliche Märchenkulisse. In den Wohngebieten versanken Fußgänger bis zu den Knien im Schnee, vereinzelt waren Skilangläufer unterwegs. Die benachbarten Bundesstaaten Virginia und Delaware riefen den Notstand aus.

In Israel wurde eine Familie verletzt, als sie versehentlich auf ein verschneites Minenfeld geriet. Die drei Kinder und zwei Erwachsenen waren nach offiziellen Angaben in den schneebedeckten Golan Höhen an der Grenze zu Syrien unterwegs. Vermutlich waren die Warnschilder von Schnee bedeckt, hieß es. Alle fünf wurden per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Neuer Dauerfrost - Hochbetrieb in deutschen Krankenhäusern

In Deutschland rückt nach einer kurzen Tauwetter-Periode wieder frostige Kälte heran. Scharfer Ostwind, eisige Temperaturen und Polarluft - der Winter kehrt mit aller Macht zurück. Die Meteorologen erwarten für die kommenden Tage erneut Tiefstwerte von bis zu minus 15 Grad. «In den nächsten Tagen herrscht Dauerfrost. Nachts wird es bitter kalt», sagte Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Vereiste Gehwege, Salzknappheit und jede Menge Knochenbrüche gab es fast überall. In Notaufnahmen der Krankenhäuser herrscht Hochbetrieb, deutlich mehr Verletzte als an anderen Tagen müssen behandelt werden. So stockten die Asklepios-Kliniken in Hamburg für die gestiegene Zahl der «Eis-Opfer» ihre Notaufnahmen mit Ärzten und Pflegern auf.

Probleme bei der Bahn

Schnee und Eis machen auch der Bahn schwer zu schaffen. Ein Konzernsprecher berichtete von Problemen mit dem sogenannten Schotterflug. Dabei würden die Fahrzeuge beschädigt, weil Eisklumpen während der Fahrt von den Zügen abfallen und den Schotter im Gleisbett gegen den Unterboden schleudern. Die Folge seien oft längerfristige Reparaturen.

Schiff bricht Fahrrinne vor Hiddensee frei

Die Einwohner der vom Eis eingeschlossenen Ostseeinsel Hiddensee schöpfen neue Hoffnung: Am Samstag brach der Eis brechende Tonnenleger «Görmitz» - ein Spezialschiff zum Auslegen und Einholen von Seezeichen - eine Fahrrinne zum Hafen von Schaprode auf Rügen. Am Sonntag sollte er Lebensmittel nach Hiddensee bringen, kündigte der Koordinator Thomas Bay von der Usedomer Fluggesellschaft an, die derzeit per Hubschrauber die einzige Verbindung nach Hiddensee aufrechterhält. Auf dem Luftweg kamen am Samstag erstmals seit langem wieder Zeitungen auf die Insel - und rund 30 Touristen.

Eingeschränkter Winterdienst in Niedersachsen

Frohe Botschaft aus Niedersachsen: Obwohl die Winterdienste mit dem knappen Streusalz am Wochenende geizten, passierten am Samstag in dem Bundesland kaum Verkehrsunfälle. Die noch vorhandenen Reste des Streumittels sollen für den Start des Berufsverkehrs am Montag aufbewahrt werden, hatte die Landesverkehrsbehörde mitgeteilt.

Fastnacht mit Frösteln und Fröhlichkeit

Mit Frösteln und Fröhlichkeit feierten Narren in Bremen und Venedig Karneval. Bei ungemütlichen drei Grad über Null und Regen begann der berühmte Karneval von Venedig. Ähnlich kühl war es in Bremen, wo 15 000 Menschen dem Samba-Karneval zujubelten.

Wetter / USA
06.02.2010 · 20:08 Uhr
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