Samsung: Das Galaxy Tab war ein Flop und Samsung wusste das

Momentan läuft in den USA das zweite Verfahren zwischen Apple und Samsung. Apple hat erneut eine große Schadensersatzforderung gestellt. Während des Prozesses kommen in der Beweisaufnahme immer wieder interessante Details ans Tageslicht. So verrieten interne Samsung-Dokumente, dass die zum Galaxy Tab veröffentlichten Verkaufszahlen unterm Strich nicht stimmten.

Magie mit Zahlen: Samsungs Galaxy Tab lag sogar hinter dem Nook

Die internen Dokumente aus dem Hause Samsung weisen darauf hin, dass die öffentliche Darstellung der Verkaufszahlen des Galaxy Tab nicht der Wahrheit entsprach und das Unternehmen die eigenen Investoren und Analysten sogar bewusst hinters Licht führte.

In einer Präsentation, die 2011 auf einer Vorstandssitzung von Samsung gezeigt wurde, portraitiert Samsung den Wachstum des Tablet-Markts von 10,4 Millionen verkauften Exemplaren in 2010 über 28,3 Millionen Exemplaren 2011 bis hin zu 41,2 Millionen Einheiten 2012. Allerdings geht aus Samsungs eigenen Daten hervor, dass Android-Tablets auf dem Total Adressable Market (TAM) von Apples iPad dominiert werden. 2012 hatten Android-Tablets (von allen Herstellern) einen Anteil von 39 Prozent des TAM.

In einem zweiten Dokument aus dem Februar 2012 geht hervor, dass Samsung sich der “starken Konkurrenz von sowohl dem High End iPad als auch den eher Low End Geräten Kindle Fire und (B&N) Nook” bewusst war. 2011 verkaufte Samsung vom Galaxy Tab lediglich ein paar Hunderttausend Einheiten in den USA und kam auf Tablet-Verkäufe von insgesamt einer Millionen Einheiten. Dagegen verkauften sich 17,4 Millionen iPads, 5 Millionen Kinde Fires und 1,5 Millionen Nooks. Samsung lag also auf einem schwachen 4. Platz, obwohl gegenüber Investoren und Analysten ein anderes Bild gezeichnet wurde.

Samsung hinkte hinterher

Samsung ließ sich von der Explosion des Tablet-Marktes praktisch überfahren. Apple hat 2011 weltweit 32 Millionen iPads verkauft. Knapp die Hälfte davon außerhalb der USA. Mit diesem Volumen übertraf Apple im Alleingang die Zahl, die Samsung Mitte 2011 noch als Volumen für den gesamten Tablet-Markt geschätzt hatte.

Das Unternehmen hatte das Potential des Tablet-Markts komplett unterschätzt und zudem auch kein erfolgreiches Modell im Angebot. Auch in Sachen Umsatz hatte Samsung das Nachsehen. Apple machte 2011 10 Milliarden Dollar Umsatz mit dem iPad, Samsung mit seinen Tablets gerade einmal 560 Millionen Dollar. Sogar das Low-Budget-Tablet Nook war erfolgreicher.

Wie Samsung die Zahlen schönte

2011 veröffentlichte die Firma IDC einen Bericht, nach dem Samsung 17 Prozent des Tablet-Markts im letzten Quartal 2010 für sich beanspruchte. Er berief sich dabei auf die von Samsung veröffentlichte Zahl von 2 Millionen verkauften Galaxy Tab Einheiten. Die selbe Zahl wurde auch von Neil Mawston von Strategy Analytics verwendet. Strategy Analytics sprach Samsung darauf einen Anteil von 22 Prozent am Tablet-Markt zu.

Später deckte das Wall Street Journal auf, dass es sich bei dieser Zahl nicht um die tatsächlich verkauften Geräte handelte, sondern um Geräte, die an die Händler verschickt wurden, um die Lieferkanäle zu füllen. Samsung verwendete diese Zahl auf der Quartalskonferenz des Unternehmens und führte damit nicht nur die Blogs hinters Licht, sondern auch die Analysten und Investoren.

Interne Daten von Samsung zeigen dagegen, dass das Unternehmen bereits 2010 wusste, dass man mit dem Galaxy Tab im Vergleich zum iPad unterging. Die 17 – 22 Prozent, die von Marktbeobachtern aufgrund der von Samsung veröffentlichten Zahlen angenommen wurden, wurden nicht mal im Ansatz erreicht. Im gesamten Jahr 2011 verkaufte Samsung in den USA weniger als eine Millionen Tablets.

Die “White Box” – verlässliche Daten zu den Tablet-Verkäufen existieren nicht

Keine der großen Marktforschungs-Institute veröffentlicht Marktdaten für den US-Tablet-Markt, seit das iPad vorgestellt wurde. Stattdessen werden globale Zahlen veröffentlicht, die stets eine große Anzahl von Tablets in der sogenannten “White Box” enthalten, also Verkaufsdaten, die keinem expliziten Hersteller zugeordnet werden und nur als “andere” geführt werden.

Apples CEO Tim Cook wurde in der Vergangenheit nicht müde, darauf hinzuweisen, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass diese große Zahl nicht zugeordneter Tablets so tatsächlich existieren. In allen Web-Statistiken beherrscht das iPad etwa 84 Prozent des Web-Verkehrs von Tablets.

Wenn tatsächlich so viele andere Tablets verkauft werden, dann weiß ich nicht, wofür sie genutzt werden. Denn surfen wird ja wohl jeder mit seinem Tablet”, sagte Cook zu dem Thema.

Es gibt viele Hinweise darauf, dass Apples iOS im Tablet-Bereich weiter absolut dominiert. So beispielsweise die Entscheidung Microsofts, das Office Paket vorerst nur für das iPad zu veröffentlichen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wieso Firmen wie IDC, Gartner und Strategy Analytics auf Zahlen zum US-Markt verzichten. Dies würde wichtige Hinweise geben und auch die Frage beantworten, wie groß die Bedrohung seitens des iPads für den herkömmlichen PC ist. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch die großen Marktforschungs-Institute sich vor zu genauen Aussagen drücken. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, aber man sollte sich den Hinweis nicht verkneifen, dass die großen US-Marktforschungs-Institute indirekt maßgeblich von Google und Microsoft finanziert werden.

via Apple Insider

Apple / Apple vs. Samsung / Flop / Galaxy Tab / Samsung
[apfelnews.eu] · 11.04.2014 · 14:58 Uhr
[4 Kommentare]
 
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