Salzgitter AG: Strategisches Fortführen bewährter Partnerschaften trotz gescheiterter Übernahme
Inmitten der jüngsten Entwicklungen gibt sich der Vorstand des Stahlkonzerns Salzgitter AG trotz der gescheiterten Übernahmepläne der Investoren GP Günter Papenburg und TSR Recycling positiv gestimmt. Die bestehende Partnerschaft soll trotz der Absage weitergeführt werden, wie Vorstandschef Gunnar Groebler auf der Hauptversammlung vor rund 300 Aktionären in Wolfsburg verkündete.
Papenburg, der als stabiler Großaktionär mit einem Anteil von knapp 30 Prozent gilt, bleibt damit ein zentraler Faktor im Unternehmensgeflecht. Trotz eines gebotenen Aktienpreises von 18,50 Euro durch das Bieterkonsortium, wurde das Übernahmeangebot vom Salzgitter-Vorstand als zu gering angesehen. Die Aktie bewies dennoch Marktwiderstandskraft und erholte sich zum Schluss des Handelstages auf rund 23 Euro.
Eine knappe Abstimmung über die Entlastung des Vorstandschefs Groebler resultierte knapp zu seinen Gunsten, während andere Vorstandsmitglieder nahezu uneingeschränkt entlastet wurden. Eine besondere Unterstützung erfuhr Salzgitter AG durch das Land Niedersachsen und die IG Metall. Finanzminister Gerald Heere sprach sich explizit gegen einen Ausstieg des Landes aus und bekräftigte die Unterstützung für die Umorientierung des Unternehmens hin zu nachhaltigem, grünem Stahl.
Dieser wird allerdings erst 2027 statt 2026 in vollem Umfang produziert werden können, aufgrund einer Verzögerung bei der Errichtung eines neuen Elektro-Lichtbogenofens. Derzeit kämpft Salzgitter AG angesichts schwacher Konjunktur, hoher Strompreise und sinkender Nachfrage mit finanziellen Herausforderungen.
Nach einem Verlust von knapp 350 Millionen Euro im letzten Jahr und 35 Millionen Euro im ersten Quartal 2025 wurde das Einsparziel auf 500 Millionen Euro jährlich erhöht. Ein Hoffnungsschimmer liegt in den geplanten Investitionen der Bundesregierung in Rüstung und Infrastruktur, die eine steigende Stahlnachfrage erwarten lassen.