Sachliche Abwägung gefordert: Lindner warnt vor übereilten Strafzöllen gegen China
In einem aktuellen Statement hat Bundesfinanzminister Christian Lindner die Notwendigkeit betont, den richtigen Kurs in der Handelspolitik gegenüber China zu finden. Er hob die Bedeutung des freien und fairen Welthandels hervor und mahnte, mögliche Sanktionen wie Strafzölle gegen chinesische Importe umsichtig und objektiv zu prüfen. Lindner äußerte sich dazu anlässlich eines Zusammentreffens mit G7-Finanzministern in Italien.
Lindner sieht die Europäische Kommission in der Verantwortung, eine detaillierte Analyse vorzunehmen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Er weist darauf hin, dass vorschnelle politische Maßnahmen vermieden werden sollten, um keine negativen Gegenreaktionen hervorzurufen, die der deutschen sowie der globalen Wirtschaft schaden könnten.
Die Debatte rückt in den Vordergrund, während die Europäische Union aktuell prüft, inwieweit China durch mögliche staatliche Subventionen den Markt, insbesondere für Elektrofahrzeuge, verzerrt. Obgleich ein Beschluss über die Erhebung von Strafzöllen vonseiten der EU noch aussteht, hat die chinesische Handelskammer in Brüssel bereits vor den möglichen Konsequenzen Pekings gewarnt. Diese könnten speziell europäische und amerikanische Automobilbauer treffen.
Der Schritt erfolgt im Kontext einer Entscheidung der US-Regierung unter Präsident Joe Biden, welche unlängst Sonderzölle von hundert Prozent auf E-Autoimporte und weitere Produkte aus China verhängte. Die USA begründen dies mit dem Verdacht auf Marktverzerrungen durch umfangreiche chinesische Staatsbeihilfen. Die EU steht nun vor der Herausforderung, eine Position zu beziehen, die sowohl handelspolitische Fairness gewährleistet als auch wirtschaftliche Interessen Europas schützt. (eulerpool-AFX)