Rafah - Eine Stadt auf der Flucht vor dem Kriegsschatten
Die Gazastadt Rafah gleicht einer Geisterstadt: Innerhalb nur einer Woche haben laut aktuellen Schätzungen der Vereinten Nationen beinahe 450.000 Personen die südliche Metropole verlassen, welche bis dato eine Zufluchtstätte für viele Binnenvertriebene war. Dieses Bild einer entleerten Heimat zeichnen die jüngsten Nachrichten der Hilfsorganisation UNRWA, die ihre Beobachtungen in einem bewegenden Post auf einer sozialen Plattform teilten.
Das militärische Vorrücken der israelischen Streitkräfte auf Rafah von Osten hat die Dynamik der Stadt in den letzten Tagen gravierend verändert. Israelische Kontrollen am Übergang nach Ägypten und die fortwährende Zielsetzung, die restlichen Fraktionen der Hamas zu zerstreuen, überschatten das Leben der Einwohner. Die andauernden israelischen Attacken und Auseinandersetzungen im gesamten Gazastreifen fordern einen hohen Tribut.
Die Verzweiflung der Menschen, die mit Erschöpfung, Hunger und der ständigen Furcht vor Unsicherheit kämpfen, wird in der UNRWA-Mitteilung unmissverständlich beschrieben. Augenzeugenberichte aus palästinensischen Quellen zeichnen ein Bild fortgesetzter israelischer Angriffe entlang des Küstenstreifens. Auf der anderen Seite stehen Berichte über Angriffe der Hamas entlang des ägyptischen Grenzübergangs. Laut der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde hat der Konflikt seit dessen Beginn vor mehr als sieben Monaten zahlreiche Opfer gefordert, wobei genaue Zahlen schwer zu überprüfen sind.
Währenddessen hat der US-Außenminister Antony Blinken die oppositionelle Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber einer umfassenden Bodenoffensive in Rafah bekräftigt. Die Stadt hatte bis vor einer Woche über einer Million Menschen Obdach gewährt, die vor den Auseinandersetzungen andernorts im Gazastreifen Schutz gesucht hatten. (eulerpool-AFX)