Pünktlichkeitsziel der Deutschen Bahn verfehlt – Fernverkehrszüge häufiger verspätet
Die Pünktlichkeit im Fernverkehr der Deutschen Bahn hat im März eine leichte Delle erlitten. Nach Angaben des Unternehmens erreichten 70,5 Prozent der Reisenden in Hochgeschwindigkeitszügen wie dem ICE und dem IC ihre Endhaltestelle mit weniger als einer Viertelstunde Verspätung. Damit lag die Reisendenpünktlichkeit unter dem Wert von 72,1 Prozent, der im Februar registriert wurde.
Die Kennzahl für diese Form der Pünktlichkeit basiert auf der Auswertung von Ticketdaten, die monatlich von rund zehn Millionen Fahrgästen gesammelt werden. Eine Ankunft an der Endhaltestelle wird bis zur Grenze von exakt 14:59 Minuten Verspätung noch als pünktlich gewertet, wobei in der Statistik nur die tatsächlich angetretenen Fahrten im Fernverkehr berücksichtigt werden.
Neben der Reisendenpünktlichkeit verfolgt die Bahn auch die betriebliche Pünktlichkeit, die misst, wie viele Zughalteweniger als sechs Minuten hinter dem Fahrplan liegen. Hier verzeichnete der Konzern eine leichte Besserung: 67,6 Prozent der Halte wurden im März pünktlich erreicht, womit sich ein kontinuierlicher, viermonatiger Anstieg dieser Kennzahl fortsetzt. Allerdings bleibt auch dieser Wert hinter der intern angestrebten Messlatte von rund 70 Prozent für das Gesamtjahr zurück.
Die Herausforderungen für ein pünktliches Bahnnetz bleiben groß. Insbesondere im Sommer offenbaren sich regelmäßig Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit. Als Hauptursache wird die in die Jahre gekommene Infrastruktur identifiziert, die darüber hinaus ein zunehmendes Verkehrsaufkommen zu bewältigen hat. Notwendige Baumaßnahmen verschärfen die Situation weiter. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, plant die Bahn umfassende Instandsetzungen der meistbeanspruchten Streckenabschnitte, die dann für Monate vollständig gesperrt werden sollen. (eulerpool-AFX)