PSI Software auf Übernahmekurs: Warburg Pincus plant strategische Expansion
Der renommierte Berliner Softwarehersteller PSI Software steht vor einer bedeutenden Übernahme durch den Finanzinvestor Warburg Pincus. Der Investor offeriert für das Unternehmen, das vor allem durch seine Spezialisierung auf die Energiebranche und rund 2.350 Mitarbeitende bekannt ist, einen Kaufpreis von 45 Euro je Aktie.
Diese Offerte bewertet PSI mit einem Gesamtbörsenwert von über 700 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Vorstand und Aufsichtsrat von PSI haben der Offerte bereits ihre Unterstützung zugesagt, mit einer geplanten finalen Übernahmeabwicklung im ersten Halbjahr 2026.
Interessant ist, dass das Angebot rund 84 Prozent über dem Aktienkurs liegt, der zu einem Zeitpunkt notiert wurde, bevor die Marktgerüchte über eine mögliche Übernahme aufkamen. Der Aktienkurs von PSI schloss am Freitag bei 33,20 Euro und stieg am Montag zwischenzeitlich sogar leicht über die gebotenen 45 Euro, bevor er sich bei 44,90 Euro einpendelte.
Norman Rentrop, Verleger und Investor, ist derzeit der größte Anteilseigner von PSI, während der Energieversorger Eon mit knapp 17,8 Prozent ebenfalls eine bedeutende Beteiligung hält, aber keine Verkaufsabsichten hegt. Warburg Pincus konnte sich bereits 28,5 Prozent der Anteile von institutionellen Aktionären sichern und strebt an, mindestens 50 Prozent plus eine Aktie an PSI zu erwerben.
PSI Software verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 261 Millionen Euro, geriet jedoch durch einen Cyberangriff in finanzielle Schwierigkeiten, der zu einem Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 15,2 Millionen Euro sowie einem Nettominus von knapp 21 Millionen Euro führte.

