Protestwelle Italiens Landwirte: Ein starkes Signal gegen EU-Agrarpolitik
Im Klang der Motoren ein lautes Statement: Italiens Bauernschaft hat am Mittwoch nachdrücklich ihrer Forderung nach Beibehaltung staatlicher Subventionen und einer Revision der europäischen Agrarpolitik Nachdruck verliehen. Ausdruck fanden diese Protestbekundungen in dem gezielten Einsatz von Traktoren, die über mehrere Landesteile hinweg das Verkehrsaufkommen merklich beeinträchtigten. Demonstrative Straßenblockaden, so berichten Augenzeugen, hatten insbesondere in ländlichen Sphären der Toskana, der Lombardei und Kalabriens die Geduld von Pendlern und Reisenden auf die Probe gestellt. Selbst die Mittelmeerinsel Sardinien verzeichnete ein Aufbegehren gegen aktuelle politische Weichenstellungen.
In politischen Zirkeln schallt der Unmut der Landwirte nicht ungehört. Matteo Salvini, Italiens stellvertretender Ministerpräsident und prominentes Gesicht der politisch rechts angesiedelten Partei Lega, sieht den Kern der Verantwortlichkeit bei der EU-Kommission in Brüssel. In einer Stellungnahme – so zitiert die Nachrichtenagentur Ansa – kritisierte Salvini die von der EU vorgegebene Agrarpolitik als ursächlich für die landesweiten Bauernproteste. Mit Unmissverständlichkeit brandmarkte er die Leitlinien, die unter der Ägide von Ursula von der Leyen, der deutschen Präsidentin der EU-Kommission, formuliert wurden, als 'katastrophal'. Die symbolträchtigen Bilder motorisierter Traktorendemonstrationen zeugen damit von einer tiefgreifenden Diskrepanz zwischen europäischer Agrarpolitik und den Interessen der Landwirte vor Ort, eine Kluft, die zunehmend in öffentliche Debatten Eingang findet. (eulerpool-AFX)