Porträt: General Stanley McChrystal

Washington (dpa) - Eigentlich zieht er lieber im Hintergrund die Fäden, doch seit drei Monaten ist sein Name in den USA in aller Munde: General Stanley McChrystal.

Er ist ISAF-Kommandeur in Afghanistan und der Mann, der die neue Afghanistan-Strategie von US-Präsident Barack Obama mit seiner Forderung nach mehr Truppen überhaupt erst angestoßen hat. Über ihn selber ist zumindest eines bekannt: Der hagere General ist ein zielstrebiger Asket.

«Eine Mahlzeit am Tag und jeden Morgen Sport um fünf», so hat der 55-Jährige dem Magazin «Newsweek» sein Fitness-Konzept verraten. Dem drahtigen General mit der ruhigen, messerscharfen Stimme kauft das jeder ab. Der Spross einer Familie mit starker militärischer Tradition war bei der Armee ein Senkrechtstarter. Er absolvierte die Militärakademie West Point und hat zudem noch mehrere andere Abschlüsse in der Tasche.

Von 2003 bis 2008 leitete McChrystal, der auch Personalchef der US-Armee war, den geheimsten Zweig des Militärs: das Joint Special Operations Command (JSOC), die militärische Parallelabteilung zu den US-Geheimdiensten. Die Spezialkräfte haben unter McChrystal einen Großteil der Operationen im Irak sowie in Afghanistan und Pakistan ausgeführt. Sie fingen den irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein und töteten den El-Kaida-Chef im Irak, Abu Moussab al-Sarkawi. Das brachte den Terroristenjäger erstmals in die Schlagzeilen. Doch auch in die negativen: Angehörige seiner Task Force bekamen 2004 wegen rüder Verhörmethoden bis hin zur Folter von Gefangenen im irakischen Camp Nama Disziplinarstrafen, fünf Rangers der Armee wurden wegen Misshandlung Gefangener verurteilt.

Als er im Juni zum Kommandeur der US-geführten Truppen nach Afghanistan berufen wurde, brachte McChrystal ein neues Motto mit: Möglichst klein wolle er «den amerikanischen Fußabdruck» dort hinterlassen. Der General mahnte, die Allianz könne ihren Kampf gegen die Taliban nur gewinnen, wenn sie sich auch den Rückhalt der einheimischen Bevölkerung erarbeite. Er pfiff seine Leute zurück, wenn sie etwa in ihren Militärfahrzeugen mit überhöhtem Tempo durch afghanische Dörfer brausten und womöglich dabei noch ihre Waffen auf Zivilisten richteten.

Dass der Vier-Sterne-General notfalls auch aus der Medien-Deckung tritt, wenn es darum geht, ein Ziel zu verfolgen, hat McChrystal gezeigt. In den vergangenen Wochen hat er Präsident Obama mit zahlreichen TV- und Zeitungs-Interviews unter Druck gesetzt. Die Strategie hat funktioniert; neue Freunde im Weißen Haus hat sie McChrystal kaum gebracht.

Konflikte / USA / Afghanistan
02.12.2009 · 23:02 Uhr
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